Russland zerstört Ukraine-Schnellboote offenbar mit Eliteeinheiten

Sollte sich die Nachricht bewahrheiten, wäre es ein Rückschlag für die Ukraine. Offenbar ist eine Operation im Schwarzen Meer brutal zurückgeschlagen worden.

Die Armee des russischen Diktators Wladimir Putin brüstet sich mit einem vernichtenden Schlag im Schwarzen Meer. Demnach haben russische Flugzeuge in der Nacht zu Mittwoch vier Schnellboote mit ukrainischen Fallschirmjägern angegriffen und zerstört. Wie viele Soldaten bei dem Angriff ums Leben kamen, konnte bislang nicht verifiziert werden. Russland spricht von bis zu 50 Mitgliedern ukrainischer Spezialkräfte, wie die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium mitteilte.

Für die Ukraine wäre es ein herber Rückschlag bei dem Versuch, die russischen Truppen von ihrem Territorium zu vertreiben. Fallschirmjäger zählen zu den Elitetruppen der Streitkräfte, sie genießen eine besonders umfangreiche Ausbildung und weisen zumeist eine Menge Kampferfahrung aus.

Vor wenigen Tagen musste die ukrainische Armee den Verlust dreier Kampfpiloten verzeichnen, die bei einem Übungsflug ums Leben gekommen waren. Kampfpiloten zählen zu den wertvollsten Ressourcen der ukrainischen Streitkräfte. Entsprechend groß war die Trauer in dem Land. Am Dienstagabend schloss Präsident Wolodymyr Selenskyj die gefallenen Soldaten in seine allabendliche Videoansprache ein.

"Viele Ukrainer haben heute jemanden, an den sie sich erinnern, jemanden, den sie ehren", sagte er in seiner Abendansprache am Dienstag, der in der Ukraine als Tag der Verteidiger begangen wird. "Viele von uns waren heute in Gedanken bei ihren Angehörigen, Verwandten und Freunden, die sich derzeit im Krieg befinden. Diejenigen, die jeden Tag, jede Stunde ihr Leben für die Ukraine riskieren." Der Tag sei eine "Mahnung für unser ganzes Land".

Attacke auf wichtigen Militärflugplatz gemeldet

Um welche Operation es sich bei dem Vorstoß der ukrainischen Schnellboote im Schwarzen Meer handelte, ist bislang nicht bekannt. Vonseiten des ukrainischen Verteidigungsministeriums gab es zu dem mutmaßlichen Vorfall keine Stellungnahme. In der Regel kommentiert Kiew den Verlust der eigenen Truppen nicht.

Insbesondere die gut ausgebildeten Fallschirmjäger nehmen in dem Krieg eine bedeutende Rolle ein. Jüngst wurde bekannt, dass Russland offenbar zwei Eliteeinheiten in den Süden der Ukraine verlegt, um dort weitere Geländegewinne der ukrainischen Truppen um die Ortschaft Robotyne zu verhindern.

Sollte es Moskaus Armee gelungen sein, eine beträchtliche Zahl gegnerischer Elitesoldaten zu vernichten, wäre das ein Erfolg für den Despoten im Kreml. Laut britischem Geheimdienst sollen in dem Krieg bislang schon rund die Hälfte aller eingesetzten Fallschirmjäger auf russischer Seite gefallen oder schwer verletzt worden sein.

Wichtige Verteidigungszentrale für Luftstreitkräfte

Die Angriffe auf die von Russland seit 2014 völkerrechtswidrig besetzten Krim haben laut Militärexperten zugenommen. Erst in der vergangenen Woche gelang der Ukraine ein Angriff auf die Halbinsel Tarchankut, die als wichtige Luft- und Seeverteidigungszentrale der russischen Armee gilt. Ebenfalls in der Nacht zu Mittwoch berichteten russische Quellen von ukrainischen Angriffen auf die Hafenstadt Sewastopol.

Zudem soll es ukrainischen Truppen mithilfe von Drohnen gelungen sein, einen bedeutenden Militärflugplatz auf russischem Staatsgebiet an der Grenze zu Estland anzugreifen. Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf Rettungskräfte, auf dem Militärflugplatz Pskow seien mehrere Transportflugzeuge vom Typ Il-76 beschädigt worden.

"Infolge des Drohnenangriffs wurden vier Il-76-Flugzeuge beschädigt. Ein Feuer brach aus und zwei Flugzeuge gingen in Flammen auf", berichtet Tass.