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Putin in Materialnot? Russland holt alte Panzer von fernen Pazifik-Inseln


Materialnotstand?
Forscher: Russland holt alte Panzer von Pazifik-Inseln

Von t-online, wan

Aktualisiert am 02.09.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 193817629Vergrößern des BildesZerstörte russische Panzer in der Ukraine (Archivbild): Offenbar wird Nachschub auch aus entfernten Landesteilen geholt. (Quelle: IMAGO/Celestino Arce Lavin)
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Satellitenaufnahmen sollen belegen, dass Russland Panzer und Abwehrsysteme aus dem Pazifik verlegt. Die Ukraine meldet große Verluste auf russischer Seite.

Fast täglich meldet das ukrainische Militär Verluste russische Panzer. So sollen innerhalb von einem Tag 23 Panzer und ebenso viele Kanonen vernichtet oder unbrauchbar gemacht worden sein, berichtete der Generalstab aus Kiew am Freitag. Insgesamt seien bereits 4.459 von diesem Kriegsgerät zerstört worden, so das ukrainische Militär. Die Organisation Oryx, die aufgrund öffentliche zugänglicher Quellen russische Materialverluste untersucht, nennt die Zahl 2.279. Bei den Kanonen verzeichnet Oryx etwa 700 Verluste, die Ukraine spricht von 5.530. Russland selbst macht keine offiziellen Angaben zu zerstörtem Material oder gefallenen Soldaten.

Doch wie schwer wiegen diese Verluste für Russland? Einen Indikator dafür, dass Putin das Material ausgehen könnte, lieferte jetzt ein Japaner. Yu Koizumi ist Forscher an der Universität von Tokio, und beim Auswerten von Satellitenbildern machte er eine interessante Entdeckung, berichtet die japanische Zeitung "Mainichi Shimbun". Der 41-Jährige beschäftigt sich hauptberuflich mit fortschrittlicher Technologie und russischer Militärstrategie.

Gerät soll von Kuril-Inseln abgezogen worden sein

Offenbar hat Moskau Militärgerät von den Kuril-Inseln abgezogen, die in Japan Nordterritorien genannt werden und auf die Tokio und Russland Anspruch erheben. Sie wurden im Zweiten Weltkrieg von der damaligen Sowjetunion besetzt. Die Inseln haben wegen ihrer Lage zwischen der japanischen Insel Hokkaido und der russische Kamtschatka-Halbinsel einen gewissen militärstrategischen Vorteil. Sie liegen fast 7.000 Kilometer Luftlinie von Moskau entfernt.

Der Forscher geht nach Sichtung von Luftaufnahmen der Inseln davon aus, dass Panzer ebenso wie Kanonen und mindestens zwei Flugabwehrsysteme an die Front in die Ukraine geschickt wurden. Er vermutet auch, dass eine große Anzahl alter Panzer und Haubitzen aus einer Militäranlage im Süden Sachalins (eine Insel nördlich von Japan) in die Ukraine geschickt wurden, nachdem sie vorübergehend zur Reparatur in Fabriken gebracht worden waren. Bei den Flugabwehrsystemen soll es sich um S-300V4-Raketen und -transporter handeln. Diese seien noch im September vergangenen Jahres auf den umstrittenen Inseln von Satelliten fotografiert worden.

Dass Russland Probleme auch bei Rekrutierungen haben könnte, will der Forscher an weiteren Beispielen festmachen. Laut Koizumi hat eine im weit im Osten Russlands gelegene stationierte Elite-Marineinfanteriebrigade in der Ukraine erhebliche Verluste erlitten und einige Bewohner der Inseln Etorofu und Kunashiri seien nach ihrer Mobilisierung gestorben. "Das russische Militär setzt alle ihm zur Verfügung stehenden Waffen ein", sagte Koizumi. Er konnte allerdings keine Beweise vorlegen, wohin das Gerät verbracht wurde.

Verwendete Quellen
  • mainichi.jp: "Russia has moved missiles off isles disputed with Japan: expert" (englisch)
  • oryxspioenkop.com: "Attack On Europe: Documenting Russian Equipment Losses During The Russian Invasion Of Ukraine" (englisch, Stand 2.9.2023)
  • facebook.com: Post vom General Staff of the Armed Forces of Ukraine (ukrainisch)
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