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Ukraine-Krieg: China schränkt Drohnen-Lieferung an Russland wohl ein


Moskau meldet bereits Mangel
China streicht Lieferungen nach Russland zusammen

Von t-online, mk

Aktualisiert am 19.09.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 85441213Vergrößern des BildesRussischer Soldat mit einer Aufklärungsdrohne aus heimischer Produktion: Geräte dieser Größe dürfen chinesische Firmen nicht mehr nach Russland liefern. (Archivfoto) (Quelle: Vadim Savitsky)
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China will den Westen nicht provozieren und liefert offenbar weniger elektronische Waren nach Russland. Besonders ein Produkt fehlt den Russen schmerzhaft.

Sie sind klein und handlich, liefern in Echtzeit Bilder vom Schlachtfeld oder werfen Granaten über feindlichen Soldaten ab: Günstige Drohnen aus dem zivilen Bereich sind im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine für beide Seiten enorm wichtig. Doch jetzt hat die russische Armee offenbar ein Nachschubproblem – weil China die Ausfuhr der Geräte strikten Beschränkungen unterworfen hat.

So dürfen seit Anfang September keine Drohnen mehr aus China nach Russland geliefert werden, die mehr als vier Kilogramm wiegen, mehr als drei Kilogramm Gewicht transportieren und länger als 30 Minuten autonom in der Luft bleiben können. Das Ausfuhrverbot betrifft auch Drohnen, die auf größeren Distanzen nur mithilfe eines Bildschirms steuerbar sind, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind oder über eine professionelle Funkanlage verfügen. Wie die staatsnahe russische Zeitung "Kommersant" berichtet, sind die Auswirkungen in der russischen Kriegsproduktion schon zu spüren.

China übt Spagat

Demnach sind Drohnen mit einem Gewicht von mehr als vier Kilo bereits knapp geworden. Auch an Wärmebildkameras und Laser-Entfernungsmessern gebe es inzwischen einen Mangel. Große russische Drohnenhersteller hätten allerdings einen Vorrat an den Komponenten, so "Kommersant". Russische Firmen könnten sich zwar um eine Exportlizenz in China bemühen, das Verfahren dauere aber lang. Außerdem müssten die russischen Firmen nachweisen, dass sie die Drohnen und Komponenten nicht für militärische Zwecke nutzen.

Wie "Kommersant" weiter berichtet, hätten chinesische Händler zwar versucht, die Exportbeschränkungen beispielsweise über Kasachstan zu umgehen; Kasachstan habe aber wiederum seine Einfuhrkontrollen verschärft, um dem Schmuggel zu begegnen. Die Regierung in Peking hatte die Ausfuhrbeschränkungen offenbar erlassen, um im Westen nicht als Kriegspartei auf der Seite Russland wahrgenommen und mit Sanktionen belegt zu werden.

Trotzdem gilt Peking als wichtigster Partner des Kremls, auch nach dem Überfall auf die Ukraine. Fertige Waffen exportiert China zwar nicht nach Russland, dafür aber große Mengen militärisch nutzbarer Bauteile, zum Beispiel Mikrochips zur Herstellung moderner Lenkwaffen. Auch wurden Berichten zufolge etwa gepanzerte Fahrzeuge an Putins Verbündeten Ramsan Kadyrow nach Tschetschenien geliefert. Zugleich stabilisiert China die russische Wirtschaft und den Kriegshaushalt des Kremls, indem das Land große Mengen russischen Öls kauft.

Verwendete Quellen
  • kommersant.ru: Drohnen erreichen Russland nicht (russisch)
  • helicomicro.com: China verhängt Exportbeschränkungen über Drohnen (französisch)
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