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Russischer Politiker nennt ein Nato-Land als eine mögliche "zweite Ukraine"


Schockierende Aussage
Putin-Propagandist: "Dieses Land wird zweite Ukraine"


Aktualisiert am 27.10.2023Lesedauer: 1 Min.
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"Zweite Ukraine": Mit dieser Aussage will ein Kreml-Politiker die russische Öffentlichkeit gegen den Westen aufbringen. (Quelle: t-online)

Ein russischer Politiker bezeichnet einen Nato-Staat als mögliche "zweite Ukraine". Er geht sogar noch weiter, wie Aufnahmen aus dem Staatsfernsehen zeigen.

Seit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine gab es wiederholt Aussagen aus Russland, die den Eindruck erweckten, Wladimir Putin werde womöglich weitere unabhängige Nachbarländer angreifen.

Nun hat sich erneut ein Propagandist zu Wort gemeldet und spricht dabei über einen Staat, der erst kürzlich der Nato beigetreten ist – trotz wiederholter Warnungen aus Moskau. Ein russischer Angriff auf einen Nato-Mitgliedstaat würde als Angriff auf das gesamte Bündnis betrachtet und hätte schwerwiegende Auswirkungen.

Im Zentrum der Spannungen zwischen Russland und seinem Nato-Nachbarn steht eine kleine Stadt nahe des Grenzgebietes. Nun zeigen Satellitenbilder neue Entwicklungen an einer russischen Militärbasis ganz in der Nähe.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

Dieser russische Politiker führt mit einer provokanten Aussage zu Aufsehen.
Andrey Guruljow ist Abgeordneter des russischen Parlaments und pensionierter Armeegeneral. Im russischen Staatsfernsehen hat er nun angekündigt, welches Nato-Land seiner Ansicht nach die “zweite Ukraine” werden wird:

“Wir sind uns sehr wohl darüber im Klaren, dass Finnland in eine zweite Ukraine verwandelt wird. Es ist unmöglich, diese Prozesse nicht zu bemerken. Ja, wir haben das Abkommen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gekündigt. Aber die Stimmung, die heute in Finnland aufgeheizt wird…”


Am 20. Oktober 2023 hatte Russland das Abkommen über grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Finnland aufgekündigt. Das Abkommen trug dazu bei, Konflikte zwischen den Nachbarstaaten zu lösen und förderte die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen, wie Wirtschaft und Umweltschutz über ihre gemeinsame Grenze hinweg.
Aussagen wie die von Guruljow sollen die Meinung der russischen Öffentlichkeit gegen Finnland und damit den Westen weiter anheizen. Und der Politiker geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet:

“Ich habe meinen Assistenten die konkrete Anweisung gegeben, sich anzuschauen, was die Finnen schreiben - und es ist furchtbar! Sie sagen freudig: “Petrosawodsk gehört uns!” und all das. Das passiert heute!”

Petrosawodsk ist eine russische Stadt im Norden des Landes, nahe der finnischen Grenze. In den frühen 1940er-Jahren gehörte die Stadt zu Finnland. Nach dem sogenannten Winterkrieg wurde sie an die Sowjetunion abgetreten, bevor sie 1991 offiziell Teil der russischen Föderation wurde. Hinweise darauf, dass Finnland nun territoriale Ansprüche auf Petrosawodsk erhebt, wie im Video behauptet wird, gibt es nicht. Guruljows Aussage ist daher vor allem eines: Propaganda. Dennoch ist Bewegung in der Stadt zu erkennen: Diese Google Earth Satellitenbilder sollen zeigen, dass Russland damit begonnen hat, einen Militärstützpunkt in Petrosawodsk neu zu bauen.

Seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine gab es wiederholt Äußerungen aus Russland, die darauf hindeuteten, dass Putin weitere autonome Nachbarstaaten angreifen könnte.
Seit April diesen Jahres ist Finnland Mitgliedstaat der Nato. Russland hat Finnland mehrfach davor gewarnt, diesen Schritt zu gehen. Ein russischer Angriff auf Nato-Territorium würde als Angriff auf das gesamte Bündnis gewertet und hätte weitreichende geopolitische Folgen.
Das finnische Verteidigungsministerium geht jedoch davon aus, dass die Veränderung am Militärstützpunkt in Petrosawodsk keine Bedrohung für das Land darstellt.
Denn die Hauptaufgabe des Lagers dürfte finnischen Angaben zufolge derzeit darin bestehen, lediglich die Ausrüstung russischer Soldaten zu erneuern und an die Front in der Ukraine zu liefern.

Die schockierenden Aussagen des russischen Politikers, um welche Stadt es geht und welche neuen Entwicklungen es in der Region gibt, sehen Sie hier oder oben im Video.

Verwendete Quellen
  • twitter.com @francis_scarr
  • Videomaterial von Reuters
  • publication.pravo.gov.ru: "Распоряжение Правительства Российской Федерации от 20.10.2023 № 2905-р ∙ Официальное опубликование правовых актов" (russisch)
  • yle.fi: "Россия обустраивает военные базы вблизи финской границы – спутниковые снимки показывают изменения" (russisch)
  • wikipedia.de: "Petrosawodsk"
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