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Ukraine-Krieg: Experten zweifeln an französischem Gewehr für die Ukraine


Lieferung aus Frankreich
Treffer "ein kleines Wunder" – Kritik an Waffen für die Ukraine

Von t-online, lw

18.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein ukrainischer Soldat (Archivbild): Frankreich schickt rund 2.000 VCD10-Gewehre in die Ukraine.Vergrößern des BildesEin ukrainischer Soldat (Archivbild): Frankreich schickt rund 2.000 VCD10-Gewehre in die Ukraine. (Quelle: xhurricanehankx/imago images)
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Eine Waffenlieferung aus Frankreich soll die ukrainische Armee im Kampf gegen Russland unterstützen. Doch Experten hegen Zweifel, ob das Gewehr geeignet ist.

Im Rahmen eines 36-Millionen-Dollar-Waffendeals will Frankreich der Ukraine unter anderem 2.000 halbautomatische Waffen liefern. Doch bei der VCD10 gibt es wohl Knackpunkte, wie Experten der ukrainischen "Kyiv Post" erklärten. Demnach seien die französischen Präzisionsgewehre nicht ausreichend für die Kampfbedingungen in der Ukraine geeignet. Weiter heißt es, die Waffen seien denen, die die Scharfschützen der ukrainischen Streitkräfte (AFU) derzeit verwenden, unterlegen. Was steckt hinter der Kritik?

Hersteller der VCD10 ist das französische Unternehmen Verney-Carron, das laut Website auf Jagdwaffen spezialisiert ist. Drei Scharfschützen der ukrainischen Armee sagten der "Kyiv Post", die halbautomatische Waffe sei zu ungenau, um sie auf den üblichen Gefechtsentfernungen einzusetzen. In der Verteidigung gegen Russland würden Schüsse oft auf etwa einen Kilometer Entfernung abgegeben, so die Schützen. Deshalb werde die VCD10 wahrscheinlich eher in der Basis bleiben, als auf eine Mission mitgenommen zu werden. Scharfschützen bevorzugen demnach schwerere Geschosse, die präziser sind.

"Der Feind versteckt sich"

"Wenn ich schießen will, brauche ich eine Waffe, die eine Kugel in einen zehn Zentimeter großen Kreis auf 1.000 Meter bringt, und zwar jedes Mal. Selbst der beste Scharfschütze der Welt kann das mit einer einfachen .30er-Munition nicht schaffen", sagte AFU-Scharfschütze Volodymyr "Bond" Petrenko der "Kyiv Post". Eine derartige Munition wird jedoch für die VCD10 verwendet. "Der Feind versteckt sich. Die Ziele, die wir sehen, sind klein und flüchtig – ein Teil eines Kopfes, eine Schulter oder etwas Ähnliches", sagte Petrenko über die Anforderungen an eine Waffe.

Auch Mike Riedmuller, ein pensionierter Aufklärungsoffizier der US-Armee, der für die Wartung von Waffen ausgebildet ist, bezweifelte laut dem Bericht, dass der Lauf des französischen Scharfschützengewehrs, das vom Hersteller in den Längen 16 Zoll (ca. 41 Zentimeter), 18 Zoll (ca. 46 Zentimeter) und 20 Zoll (ca. 51 Zentimeter) angeboten wird, für die Schießbedingungen der AFU-Scharfschützen auf dem Schlachtfeld geeignet sei. "Der VCD10-Lauf ist zu kurz." Das nehme eine Menge Geschwindigkeit.

Ein britischer Veteran für Spezialeinsätze sagte der "Kyiv Post", dass ein absichtlicher Treffer mit einer .308-Kugel, wie sie für die VCD10 benutzt wird, unter Gefechtsbedingungen bei Entfernungen über 800 Metern "ein kleines Wunder" wäre. Shane Matthews, ein ehemaliger Scharfschütze der britischen Armee mit Kampferfahrung im Ukraine-Krieg, kritisierte im Gespräch mit der Zeitung außerdem: "Die Kosten sind auch ein Problem, da es auf dem freien Markt viele Waffen gibt, die weniger kosten und bessere ballistische Eigenschaften haben." Die Auslieferung der 2.000 VCD10-Gewehre soll Anfang 2024 erfolgen. Erst dann wird sich zeigen, inwiefern die Waffen der ukrainischen Armee helfen – oder eben nicht.

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