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ESA-Experte: So ein Einschlag wurde noch nie dokumentiert


Astronomie
ESA-Experte: So ein Einschlag wurde noch nie dokumentiert

Von dpa, dapd
15.02.2013Lesedauer: 2 Min.
Der Wettersatellit Meteosat 10 hat den Meteoriten kurz vor dem Eintritt in die Atmosphäre gefilmt.Vergrößern des BildesDer Wettersatellit Meteosat 10 hat den Meteoriten kurz vor dem Eintritt in die Atmosphäre gefilmt. (Quelle: dapd)
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Einen Meteoriten-Einschlag wie jetzt in Russland hat es nach Einschätzung der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) noch nicht gegeben. "Das ist das erste Mal, dass das passiert ist - zumindest soweit wir das dokumentiert haben", sagte ESA-Experte Detlef Koschny auf Anfrage.

Alle paar Monate schlügen Objekte auf der Erde auf. "Meistens passiert das aber über dem Ozean, über den Wüsten oder in Sibirien." Deswegen sei bislang nichts Schwerwiegendes passiert. Am Freitagmorgen waren bei dem Einschlag im Gebiet Tscheljabinsk am südlichen Uralgebirge fast 1200 Menschen verletzt worden.

Vorwarnung nicht möglich

Ein Meteoriten-Absturz ähnlich wie der jüngste am Uralgebirge ist nach Einschätzung der ESA keine Seltenheit. Im Gegenteil: "Das passiert signifikant häufiger als ein Mal im Jahr", sagte Heiner Klinkrad von der ESA-Abteilung Weltraumrückstände in Darmstadt. Nach dem zerstörerischen Meteoritenregen in der russischen Region Tscheljabinsk erwartet er in den kommenden Tagen keine ähnlichen Ereignisse.

Eine Vorwarnung bei Objekten dieser Größe ist derzeit nicht möglich. "Wir können davon ausgehen, dass solche Objekte - höchstwahrscheinlich sind sie kleiner als zehn Meter - mittelfristig nicht von unseren Satelliten erkannt werden können", erklärte Klinkrad.

Auch habe der Meteoritenregen jetzt "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nichts mit dem Asteroid "2012 DA14“ zu tun, der am Freitagabend recht nah an der Erde vorbeifliegen soll. Sämtliche Daten würden gegen eine Verbindung sprechen, sagte Klinkrad.

Mehrere Dutzend Tonnen schwer

Bei dem Meteoriten habe es sich um ein "ziemliche großes Objekt mit einem Gewicht von mehreren Dutzend Tonnen" gehandelt, sagte der russische Astronom Sergej Smirnow dem Fernsehsender Rossia 24. Einzelne Splitter hätten demnach jeweils bis zu einem Kilogramm wiegen können.

Nach allem, was wir wissen, ging ein Meteorit mit einem Durchmesser von zwei bis vielleicht vier Metern nieder", sagte Smirnows Kollege Sergej Jasew. "Wegen seiner gigantischen Geschwindigkeit explodierte er in den oberen Schichten der Atmosphäre. Die Druckwelle reichte bis zur Erdoberfläche", erklärte er.

Sechs Meter breiter Krater

Ein Teil des Meteorits sei in der Nähe des zugefrorenen Sees Tschebarkul rund 80 Kilometer westlich von Tscheljabinsk niedergegangen, teilte die Gebietsverwaltung mit. Hier entdeckten die Behörden einen sechs Meter breiten Krater sowie mehrere etwa einen Zentimeter große Splitter.

"Die meisten Splitter sind verdampft, einige schafften es aber bis zur Erdoberfläche", sagte Valeri Schuwalow von der Russischen Wissenschaftsakademie. Er vermutet, dass es sich um einen Nickel-Eisen-Meteoriten handelt. Nur ein solcher Körper sei fest genug, um die unteren Schichten der Atmosphäre zu erreichen.

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