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Meteoriteneinschlag Russland: Sprengkraft von 33 Hiroshima-Atombomben


Meteorit über Russland
Meteorit hatte Sprengkraft von 33 Hiroshima-Bomben

Von afp, dpa
Aktualisiert am 19.02.2013Lesedauer: 3 Min.
Eine Amateurkamera fängt den Schweif eines der Meteoritensplitter im Ural ein.Vergrößern des BildesEine Amateurkamera fängt den Schweif eines der Meteoritensplitter im Ural ein. (Quelle: Screenshot: Liveleak.com)
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Die in der Atmosphäre freigesetzte Energie der Meteoriten-Explosion im Ural mit schweren Schäden und 1200 Verletzten vom Freitag ist etwa 33 Mal höher gewesen als die Sprengkraft der Atombombe von Hiroshima. Davon gehen Wissenschaftler der US-Weltraumbehörde NASA aus.

Laut NASA hatte der Meteorit einen Durchmesser von 17 Metern und war 10.000 Tonnen schwer. Mit 18 Kilometern in der Sekunde drang der Himmelskörper in die Atmosphäre ein. Die dabei freigesetzte Sprengkraft belief sich auf 500 Kilotonnen TNT.

Zum Vergleich: Die Atombombe, die im Zweiten Weltkrieg von den USA über der japanischen Stadt Hiroshima abgeworfen wurde, hatte eine Sprengkraft von 15 Kilotonnen TNT. Damals starben 80.000 Menschen sofort an der Detonation, allerdings ging die Bombe auch 600 Meter über der Stadt hoch. Der Meteorit explodierte in einer Höhe von 15 bis 20 Kilometern.

Überreste des Meteoriten gefunden

Derweil haben russische Wissenschaftler nach eigenen Angaben erste Teile des Meteoriten gefunden.

Nachdem die Behörden die Suche nach Fragmenten zunächst eingestellt hatten, verkündeten Mitglieder der russischen Akademie der Wissenschaften nun, sie hätten Meteoriten-Teile gefunden und anhand chemischer Tests nachgewiesen, dass es sich um Gesteine aus dem Weltall handelte.

Hauptteil wird in einem See vermutet

Demnach untersuchten die Forscher Fragmente, die sie in der Nähe des Tschebarkul-Sees bei der Stadt Tscheljabinsk gefunden hatten. Insgesamt seien 53 Teilchen entdeckt worden, die alle nur wenige Millimeter groß seien. Diese hätten "die Zusammensetzung eines Meteoriten", sagte Akademie-Mitglied Viktor Grochowski laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Der Stein habe einen Eisengehalt von schätzungsweise zehn Prozent, außerdem enthalte er Chrysolit und Sulfit. Weil um den See Teile gefunden wurden, müsse sich der Hauptteil des Meteoriten im See befinden, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den Wissenschaftler.

Taucher des russischen Katastrophenministeriums hatten am Wochenende unter einem etwa sechs Meter breiten Loch in der Eisdecke des Sees nach dem Meteoriten-Stück gesucht. Die Tauchgänge bei Außentemperaturen von minus 20 Grad endeten ergebnislos, die Suche wurde am Sonntag offiziell eingestellt.

Es sei illusorisch, etwas in dem rund 1,5 Meter dicken Schlickgrund des Sees zu finden, sagte Katastrophenschutzminister Wladimir Putschkow.

"Dieser Meteorit gehört zur Klasse regulärer Chondriten"

Auch die Grochowskis Universität hat mittlerweile eine entsprechende Mitteilung auf ihrer Internetseite veröffentlicht. "Dieser Meteorit gehört zur Klasse regulärer Chondriten", erklärte sie.

Auf der Internetseite ist auch ein Foto zu sehen, das einen Menschen mit einem porösen schwarzen Steinchen zwischen Daumen und Zeigefinger zeigt. Das Fundstück werde voraussichtlich "Meteorit von Tschebarkul" genannt werden.

7500 Euro für Meteoriten-Teile

Privatsammler boten am Wochenende in Internetanzeigen bis zu 300.000 Rubel (rund 7500 Euro) für Teile des Meteoriten. Die Behörden riegelten deshalb das Einschlagsgebiet ab und ließen weder Medienvertreter noch auf eigene Faust recherchierende Wissenschaftler zu dem Einschlagsloch auf dem See vor.

Zudem ermittelte die Polizei nach eigenen Angaben gegen Verkäufer gefälschter Meteoriten-Teile.

1200 Verletzte, 5000 beschädiget Gebäude

Der Meteorit war vor drei Tagen über der mehr als eine Million Einwohner zählenden Stadt Tscheljabinsk und der gleichnamigen Region mit einem grellen Blitz und einer Druckwelle explodiert. Durch die Druckwelle barsten zahlreiche Fensterscheiben. Fast 5000 Gebäude wurden beschädigt und etwa 1200 Menschen verletzt.

Die Explosion gilt als einer der einschneidendsten kosmischen Vorfälle in Russland seit dem sogenannten Tunguska-Ereignis im Jahr 1908. Damals wurde Sibirien von einer heftigen Explosion erschüttert, die Wissenschaftler auf einen Asteroiden oder Kometen zurückführten.

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