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Sicherheit in Reisebussen: Welche Vorschriften gibt es?


Verkehrsmittel
Bitte anschnallen: Sicherheit in Reisebussen

tm (CF)

04.05.2012Lesedauer: 3 Min.
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Der Beckengurt kann verhindern, dass Sie durch das Fahrzeug geschleudert werden.Vergrößern des Bildes
Der Beckengurt kann verhindern, dass Sie durch das Fahrzeug geschleudert werden. (Quelle: dpa-bilder)

Eine Busreise ist nicht nur bequem, sondern auch oft günstiger als ein Flug oder eine Autofahrt. Seit diesem Jahr locken verschiedene Unternehmen mit günstigen Fernreisen per Bus und machen der Bahn damit Konkurrenz. Doch wie ist es um die Sicherheit in Reisebussen bestellt? Wir erklären, welche Vorschriften es gibt, welche Qualifikationen Busfahrer mitbringen müssen und was zum Schutz der Fahrgäste dient.

Reisebusse sind sichere Verkehrsmittel

Wer eine Reise mit dem Bus antritt, statt Flugzeug oder Auto zu nutzen, kann häufig kräftig Kosten sparen. Ein voll ausgelasteter Bus ist außerdem deutlich umweltfreundlicher und ist laut Ansicht von Experten das sicherste Verkehrsmittel überhaupt. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2010 insgesamt 235 Fahrer von Reisebussen an Unfällen mit Personenschäden beteiligt. Dabei wurden 409 Insassen verletzt und 22 getötet. Verglichen mit anderen Fortbewegungsmitteln ist das eine relativ geringe Zahl.

Verglichen mit anderen Verkehrsmitteln ist die Unfallquote von Bussen sehr niedrig – besonders in Reisebussen: Nur 4,6 Prozent der Personen, die bei Busunfällen verletzt wurden, saßen in einem Reisebus.

Generell seien Busreisende sicher unterwegs, viel sicherer als beispielsweise mit dem eigenen Auto, so das Urteil des Unfallforschers Siegfried Brockmann in einem Interview mit der ARD. Nur selten seien technische Fehler die Gründe für einen Unfall, in der Regel lägen diese vielmehr beim Fahrer.

Daher sind laut "Stuttgarter Zeitung" vom Gesetz auch regelmäßige medizinische Untersuchungen, Fortbildungen, Reaktions- oder auch Sehtests für Busfahrer vorgeschrieben. Außerdem müssen sich die Fahrer an vorgeschriebene und regelmäßige Ruhezeiten halten und im zunehmenden Alter weitere Tests zur Fahrtauglichkeit absolvieren.

Sicherheit in Reisebussen: Diese Vorschriften gibt es

Seit 1999 gilt in Deutschland die Gurtpflicht, um die Sicherheit in Reisebussen zu erhöhen. 2005 wurde die Regelung für ganz Europa durchgesetzt. Wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, müssen Busfahrer ihre Fahrgäste vor jeder Fahrt darauf hinweisen. Ob die Reisenden den Gurt tatsächlich anlegen, liegt aber in ihrer eigenen Verantwortung, daher müssen Sie auch selbst haften, falls der Bus kontrolliert wird.

Auch wenn Beckengurte nicht so eine hohe Sicherheit bieten wie ein Dreipunktgurt, sind sie dennoch wichtig. Sollte der Bus sich bei einem Unfall überschlagen oder kippen, ist der Beckengurt die einzige Chance nicht durch das Fahrzeug geschleudert zu werden.

Zu den gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen gehören in Reisebussen ansonsten nur noch ABS und ESP – also Sicherheitsstandards, die in normalen Pkws schon längst Pflicht sind. Ab November 2013 werden neben dem Gurt allerdings auch Notbremsassistenten zur Pflicht, die Fahrfehler im Notfall korrigieren, berichtet die ARD.

Um diese Standards einzuhalten müssen Reisebusse einmal jährlich zur Hauptuntersuchung zum TÜV. Hier glänzen deutsche Reisebusse allerdings nicht. Laut Spiegel fiel 2011 jeder siebte Reisebus bei der Hauptuntersuchung durch. Der TÜV beanstandete häufig die Beleuchtung - etwa jedes fünfte Fahrzeug, Fehler an Motor und Antrieb, an den Achsen und Rost an tragenden Teilen. Dabei sind die geprüften Busse im Durchschnitt 8,8 Jahre alt. Einziger Lichtblick: Nur 0,2 Prozent der Busse mussten komplett aus dem Verkehr gezogen werden.

Menschliches Versagen – das größte Risiko

Menschliches Versagen bleibt nach wie vor eines der größten Sicherheitsrisiken. Experten überlegen daher, wie sie diese Schwachstelle im System reduzieren lassen könnte. Eine mögliche Sicherheitsunterstützung könnte zum Beispiel ein Müdigkeitsassistent sein, so ein Hinweis von Hans-Georg Schwabowski, Sachverständiger des TÜV-Süd, laut "Stuttgarter Zeitung".

Solche Programme würden im Falle eines Sekundenschlafs oder ungewöhnlicher Lenkbewegungen ein Warnsignal senden, sind nach Aussage Schwabowskis aber sehr teuer. Nach Meinung des Sachverständigen werden vermutlich viele Reiseunternehmer darauf verzichten, solange die Installation nicht verpflichtend, dafür aber kostenaufwändig ist.

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