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Urlaubsguru und Co.: Das sind die Tricks der Schnäppchenportale


Das sind die Tricks der Schnäppchenportale

Jory Aranda, Clever reisen!

05.10.2015Lesedauer: 5 Min.
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Mit geschickter Suche lassen sich im Netzt echte Urlaubsschnäppchen entdecken.Vergrößern des Bildes
Mit geschickter Suche lassen sich im Netzt echte Urlaubsschnäppchen entdecken. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Für 270 Euro nach Kolumbien - inklusive eines Stopovers in New York, für 278 Euro nach Kapstadt oder für 255 Euro nach Miami. Einige Reiseschnäppchen-Blogs finden diese Preisknüller. Das Magazin "Clever reisen!" erklärt in seiner Ausgabe 4/15, was dahinter steckt, prüft das Sparpotenzial und gibt Tipps.

Reiseblogs wie Urlaubspiraten, Urlaubsguru und Co. bieten neue Möglichkeiten bei der Urlaubsplanung. Sie verkaufen selbst keine Reisen, sondern machen ihr Publikum auf Angebote der Reiseveranstalter und Fluglinien aufmerksam. Tagtäglich durchforsten Mitarbeiter der Blogs die Reise-und Airlineportale mit dem Ziel, das beste Reiseschnäppchen zu finden. Angeboten werden Pauschalreisen, Kombipakete aus separater Flug- und Hotelbuchung, Gabelflüge und Error Fares.

Für wen sind die Angebote geeignet?

Für Reisende besonders interessant sind sogenannte Error Fares - also Preisfehler in den Buchungssystemen von Fluglinien oder Buchungsportalen. Flugpreise setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Neben dem reinen Flugpreis, bestimmen Treibstoffzuschlag, Flughafengebühren und Steuern die Ticketkosten. Da viele Preise manuell eingegeben werden, sind Fehler möglich. Klar, ein Return-Ticket mit All Nippon Airways (ANA) von Hamburg nach Tokio kostet normalerweise keine 230 Euro, sondern ist ab 536 Euro zu haben. Durch einen Preisfehler, war dieser Tarif kurzzeitig verfügbar. Schnäppchenblogs spüren Error Fares auf und veröffentlichen diese auf ihren Websites.

Die Gurus und Piraten empfehlen bei der Online-Buchung von Error Fares eine schnelle Entscheidung für Flug und Zeitraum. Sie raten Usern zu der Zahlung mit Kreditkarte, denn häufig bemerken Airlines den Fehler umgehend und der Preis wird angepasst. Bei schneller Zahlung wird das E-Ticket zeitnah ausgestellt und per Email versendet.

Error Fares: Airline darf auch im Nachhinein stornieren

Eine gewisse Vorsicht bei diesen Angeboten ist dennoch angebracht, denn ein Vertrag kommt durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen zustande. Bei einem Preisfehler ist eine Willenserklärung des Unternehmens jedoch nicht gegeben, sodass Stornierungen im rechtlichen Sinne möglich sind. Brancheninsider berichten, dass einige Airlines gebuchte Error Fares akzeptieren, andere stornieren die Flüge. Wichtig ist: Erst nach Erhalt des E-Tickets per Email, sollte die Buchung von Hotels, Mietwagen oder Inlandsflügen erfolgen.

Flexibilität ist das oberste Gebot

Die Angebote auf Reiseschnäppchen-Blogs sind meist limitiert, und, im Falle von Error Fares, auch nur zeitlich stark begrenzt. Merke: Die Buchung sollte blitzschnell erfolgen und per Zahlung mit Kreditkarte. Error Fares sind damit nur für sehr flexible Reisende geeignet. Das Sparpotenzial gegenüber regulären Preisen kann bis zu 90% betragen.

Wer zur Hauptreisezeit verreisen möchte, die besten Flugzeiten erwartet und einen fixen Urlaubstermin wünscht, dem sei die Illusion vom Fernurlaub zum Schnäppchentarif gleich genommen. Längere Flugzeiten sind häufig die Konsequenz eines niedrigen Ticketpreises. Gerade Abflüge unter der Woche lassen den Flugpreis ebenfalls häufig sinken. Auch das Reiseziel verlangt Flexibilität. Wer keine konkreten Vorstellungen von seiner Traumdestination hat, kann Angebote von Reiseblogs, im speziellen Error Fares, besser nutzen.

Alle Wege führen zum Ziel – auch ein Umweg

Wer bei seiner Urlaubsplanung nur Direktflüge von A nach B beansprucht, für den ist das Prinzip der Schnäppchenflieger eher ungeeignet. Häufig werden Gabelflüge angeboten, d.h. der Abflugs- bzw. Ankunftsort im Ursprungsland kann unterschiedlich sein.

Ein Beispiel: Eine Reise nach São Paulo mit Royal Air Maroc war für 258 Euro verfügbar - Hinflug ab Amsterdam und Rückflug nach Frankfurt. Die weiteren Kosten, wie An- und Abreise, sollten bei der Reiseplanung beachtet werden. Ab Düsseldorf sind Fahrten nach Amsterdam mit dem Europa-Spezial der deutschen Bahn ab 19,99 Euro buchbar. Wichtig ist es, ein ausreichendes Zeitfenster bei der Anreise einzuplanen, schließlich handelt es sich um keinen klassischen Zubringer, sodass der Reisende bei Verspätungen kein Anrecht auf Entschädigung hat.

Deshalb als Tipp: Warum nicht die Reise mit einem Sightseeing-Trip in Amsterdam verbinden? Gerade Gabel- und Multistopp-Flüge bieten Urlaubern die Möglichkeit, viele unterschiedliche Orte auf einer Reise zu erleben. Air China bietet z.B. eine Stopover-Option in Peking. Bei einer Aufenthaltsdauer von maximal 72 Stunden ist die Einreise in China für deutsche Staatsbürger sogar visumsfrei.

Günstig, aber lange unterwegs

Ein Nachteil gegenüber Direktverbindungen, kann eine deutlich längere Reisedauer sein, wie die Verbindung Frankfurt - Bali zeigt: Die schnellste Flugverbindung auf dieser Strecke bietet Singapore Airlines. Flugdauer: 16:25 Stunden. Hin- und Rückflug sind ab 904 Euro buchbar. Die günstigste, aber auch längste Verbindung, bietet China Southern Airlines: Hin- und Rückflug sind ab 550 Euro verfügbar. Positiv: Eine Preisersparnis von 65% gegenüber der schnellsten Verbindung. Negativ: Die Flugdauer beträgt 46:19 Stunden, aufgrund von langen Zwischenstopps in Paris und Guangzhou.

Doch nicht jede Reise erscheint zunächst sinnvoll: Beworben wurde ein doppelter Gabelflug mit Iberia. Von Prag, über Madrid, ging es nach Sao Paulo. Der Rückflug erfolgte von New York, über Helsinki nach Berlin. Preis: unschlagbare 178 Euro. Für Weltreisende das ideale Angebot, denn gerade One-Way Flüge sind teuer. Zum Vergleich: Das günstigste reguläre One-Way Ticket lag im Testzeitraum bei 624 Euro (Ethiopian Air ab Frankfurt) nach Sao Paulo.

Flug & Hotel ab 89 Euro – geht das?

Oft finden Schnäppchenjäger bei Urlaubspiraten und Co. günstige Angebote für Städtereisen, wie z.B. eine 3-tägige Städtereise nach Lissabon für 89 Euro – inklusive Ü/F in einem 3*Hotel. Das ist aber keine Pauschalreise. Der günstige Preis ergibt sich durch die separate Buchung eines Flugangebotes der Billigfluglinie Ryanair, sowie einem Angebot eines Hotelportals. Gerade in der separaten Buchung von Flug und Hotel steckt hohes Sparpotenzial.

Die Kombi-Angebote solcher Reiseblogs sind somit auch als Inspiration zu verstehen. Entspricht das angebotene Hotel nicht meinen Vorstellungen, oder wünsche ich ein höheres Preissegment, kann ich ein anderes Hotel nach meinen individuellen Interessen suchen - auf Reiseportalen meiner Wahl.

Wer jedoch grundsätzlich nicht auf Serviceleistungen wie Transfers, Reiseleiter, Pauschalreiserecht sowie Reisesicherungsschein verzichten mag, der sollte eine klassische Pauschalreise buchen.

Angebote nicht exklusiv

Regelmäßig finden die Portale preiswerte Pauschalreisen, so z.B. eine einwöchige Reise nach Hurghada. Die Unterbringung erfolgte im 5*-Hotel Makadi Palace mit All Inklusive-Verpflegung. Preis der Reise mit Abflug ab Hamburg: 479 Euro pro Person. Über die Suche diverser Hotelpreisvergleiche war die Pauschalreise zu identischen Konditionen und Preis buchbar. Merke: Ein Sparpotenzial bei Pauschalreisen ist weniger vorhanden.

Das Hinterfragen solcher Angebote ist wichtig. Schließlich verdienen Reiseblogs an gezahlten Provisionen der Reiseveranstalter. Die Mutmaßung ist erlaubt, dass Blogs zum Teil gutpreisige Reisen gezielt als Schnäppchen platzieren, um den Vertrieb der Reiseveranstalter zu unterstützen. Unzählige Buchungen könnten so generiert werden, denn das scheinbare Schnäppchen verführt den Verbraucher zu einer schnellen Entscheidung. Schließlich könnte das Angebot ja bald ausgebucht sein.

Reiseschnäppchen-Blogs setzen generell auf den Schneeball-Effekt. Die Angebote sollen sich über die sozialen Netzwerke viral verbreiten, und so unzählige Klicks generieren. Mehr Klicks bedeutet mehr Umsatz, dank des „pay per click“-Systems. Bei dem Beispiel Urlaubspiraten ist die Entwicklung rasant: Urlaubspiraten verzeichnet nahezu 4 Millionen Follower in den sozialen Netzwerken. Mit mehr als 2,6 Millionen Website-Besuchern monatlich ist Urlaubspiraten einer der Marktführer des Segments. Nur logisch, dass Reiseveranstalter die Präsenz solcher Blogs für ihren Abverkauf nutzen möchten.

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Fazit: Gute Inspiration, doch nicht für jeden geeignet

Die Resonanz in den sozialen Netzwerken verdeutlicht: Urlaubspiraten, Urlaubsguru und Co. treffen den Nerv passionierter Schnäppchenjäger. Viel Urlaub für wenig Geld entspricht der Reisementalität vor allem vieler junger Menschen. Flexible Reisende, ohne konkrete Vorstellungen von Reiseziel und -zeitraum, können durch solche Blogs dem Fernziel zum Schnäppchentarif näher kommen. Gerade Rucksack-, Individual- und Weltreisende bekommen durch Reiseschnäppchenblogs neue Möglichkeiten bei der Flugsuche.

Generell bieten Blogs Inspiration für zukünftige Reisen, im Falle von Kombi-Angeboten an konkreten Beispielen. Nach meinen individuellen Wünschen kann die Auswahl des Hotels erfolgen. Reisende können so gegenüber Pauschalangeboten definitiv sparen. Bei Pauschalreisen war ein Sparpotenzial gegenüber anderen Veranstaltern weniger gegeben, deshalb gilt: Angebote bei anderen Reiseveranstaltern prüfen. So findet man wirklich das günstigste Angebot.

Auswahl der Schnäppchenportale: urlaubspiraten.de, urlaubsguru.de, travelcloud.de, exbir.de, urlaubstracker.de, reisehugo.de, urlaubshamster.de

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