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Jörg Schmadtke bei Hannover 96 entlassen


Bundesliga
Hannover 96 und Manager Schmadtke trennen sich

Von sid, dpa, t-online
Aktualisiert am 17.04.2013Lesedauer: 3 Min.
Jörg Schmadtkes Zeit bei Hannover 96 ist abgelaufen.Vergrößern des BildesJörg Schmadtkes Zeit bei Hannover 96 ist abgelaufen. (Quelle: dpa-bilder)
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Bundesligist Hannover 96 und Manager Jörg Schmadtke haben sich getrennt. Bei einem Gespräch einigten sich Vereinschef Martin Kind und der 49-Jährige auf eine Auflösung des Vertrages zum 30. Juni 2013. Wie der Klub mitteilte, wird der ehemalige Bundesliga-Torwart aber schon mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt. Schmadtke besaß nach eigenen Angaben einen unbefristeten Vertrag. Seine Freistellung ist die Konsequenz aus den anhaltenden Querelen mit Trainer Mirko Slomka.

Nur ein Zweckbündnis zwischen Schmadtke und Slomka

Am Ende ging alles ganz schnell. Um 12.47 Uhr betrat Schmadtke in Begleitung seines Anwalts das Büro des Vereinspräsidenten Kind in Großburgwedel - schon rund eine Stunde später war das Kapitel Schmadtke bei Hannover 96 Geschichte. Die anfangs harmonische Beziehung zwischen Schmadtke und Slomka war schon lange zum Zweckbündnis verkommen, auch Kind hatte Schmadtke zuletzt nicht mehr die nötige öffentliche Rückendeckung gegeben.

"Wir haben uns aber auf der Basis eines guten Gesprächs getrennt", sagte Kind richtete den Blick gleich nach vorn: "Nun werden wir ein Profil zusammenstellen, den Markt nach einem Nachfolger sondieren und dann eine Entscheidung treffen." Der Unternehmer schloss aus, einen Manager aus einem laufenden Vertrag heraus zu verpflichten. "Wir werden bei der Suche das Profil von Schmadtke übernehmen", so Kind weiter.

Noch kein Nachfolger in Sicht

Auch eine sofortige Nachfolge-Regelung sei möglich. Namen nannte der Klubchef allerdings nicht. Schmadtke, der schon beim Bundesliga-Heimspiel am kommenden Samstag nicht mehr auf der 96-Bank Platz nehmen wird, war seit dem 1. Juli 2009 für 96 tätig. "Es war eine sehr intensive, emotionale Zeit. Ich bedauere das sehr, dass es so gekommen ist. Ich wünsche 96 und vor allem Martin Kind für die Zukunft alles Gute", sagte Schmadtke, dessen Vertrag zum 30. Juni aufgelöst wird.

Schmadtke: gute und wichtige Entscheidungen für H96

Lange Zeit galt Schmadtkes Wirken in Hannover als Erfolgsstory. Nachdem er die Geschicke des Klubs übernommen hatte, leitete er in der niedersächsischen Landeshauptstadt die erfolgreichste Ära der jüngeren Vereinsgeschichte ein. Zuletzt qualifizierte sich das einstmals als "Graue Maus" der Bundesliga verschriene Team zwei Mal in Folge für die Europa League. Im vergangenen Jahr erreichte 96 sogar das Viertelfinale und machte sich damit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen.

Die Transfers, die Schmadtke abwickelte, saßen in den meisten Fällen. Der gebürtige Düsseldorfer holte Spieler wie Mame Diouf, Didier Ya Konan und Nationalkeeper Ron-Robert Zieler. Zusammen mit Slomka schaffte er es, das ideale System für den Kader zu entwickeln. Mit seinem charakteristischen, blitzschnellen Umschaltspiel wurde aus dem Fast-Absteiger von 2010 ein Europacup-Teilnehmer. "Jörg Schmadtke hat für den Klub gute und wichtige Entscheidungen getroffen und ist für die positive Entwicklung von Hannover 96 im sportlichen Bereich maßgeblich verantwortlich", sagte Kind.

Doch auch der anhaltende Erfolg konnte Risse in der Beziehung zu Slomka nicht überdecken. Immer wieder knirschte es in der dreijährigen Zusammenarbeit zwischen dem smarten Taktiker Slomka und dem knorrigen Kader-Tüftler Schmadtke. Unterschiedliche Auffassungen der beiden Alpha-Tiere sorgten zunehmend für Reibereien. Mal forderte der eine, mal meckerte und kritisierte der andere. Die verbalen Nickeligkeiten wurden lange Zeit als "produktive Reibung" beschönigt.

Die "Eiszeit" von Hannover

Als im Frühjahr Gerüchte auftauchten, Slomka äußere wichtige Anliegen gegenüber Schmadtke nur noch per E-Mail, war in Hannover jedoch erneut von einer "Eiszeit" die Rede, wahlweise sogar vom "Kindergarten". Immer wieder setzte sich Kind mit den Streithähnen zusammen und versuchte, Brücken zu bauen - er hatte damit aber nur kurzfristig Erfolg.

Ende April 2012 hatte Schmadtke aus familiären Gründen schon einmal um die Auflösung seines Vertrages gebeten. Doch Präsident Kind konnte ihm vom Bleiben überzeugen. Nach einer zweimonatigen Auszeit bei seiner Familie in Düsseldorf kehrte Schmadtke im September an seinen Arbeitsplatz an der Leine zurück. Nun ist das Kapitel Hannover für ihn wohl endgültig beendet.

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