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Hannover - Braunschweig: Niedersachsen-Derby wird "Hochrisiko-Spiel"


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Angst vor Gewalt beim Niedersachsen-Derby
"Dagegen ist Schalke gegen Dortmund Kleinkram"

Von sid, dpa, t-online
Aktualisiert am 05.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Klare Forderung der 96-Fans. Das bisher letzte Derby in der Bundesliga endete im April 1976 2:0 für Hannover.Vergrößern des BildesKlare Forderung der 96-Fans. Das bisher letzte Derby in der Bundesliga endete im April 1976 2:0 für Hannover. (Quelle: Kaletta/imago-images-bilder)
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Das Niedersachsen-Derby ist im Rathaus angekommen. Und zwar auf eine Weise, die Hannovers Bürgermeister dazu gebracht hat, sich bei seinem Braunschweiger Kollegen zu entschuldigen. Laut "Bild" ist ein Brief aus Hannovers Rathaus rausgegangen, in dem es um die Genehmigung einer Demonstrationsroute geht. Darin kommt der Braunschweiger Platz vor, den der Mitarbeiter in "Platz der verbotenen Stadt" umgetauft hat. So sprechen 96-Fans gern über Braunschweig. Diese eigenmächtige Umbenennung hat dem Mitarbeiter persönliche Konsequenzen eingebracht und zeigt: Das Derby rückt näher.

Am Freitag ist es soweit, zum ersten Mal seit 37 Jahren treffen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig in einem Bundesligaspiel aufeinander. Und die Partie treibt schon im Vorfeld seltsame Blüten. Nicht nur im Rathaus. Einige Hannover-Ultras haben eine Art Bürgerwehr organisiert, die nachts um das Stadion patrouilliert.

Dumm nur, dass die selbst ernannten Ordnungshüter eines Abends auf echte Polizisten trafen. Im Übereifer erhielt sogar einer der Zivilbeamten eine Backpfeife - ehe die Dienstausweise gezückt und die plötzlich flüchtenden Nachtwächter geschnappt wurden.

So kurios diese Randgeschichten sind, so ernst nehmen die Polizei und die beiden Vereine das brisante Duell, das nicht nur 96-Präsident Martin Kind als "Hochrisiko-Spiel" bezeichnet. Es gebe Experten, die hätten gewarnt, "dass Schalke gegen Dortmund dagegen Kleinkram sein soll". So formulierte es zumindest Guido von Cyrson, der Einsatzleiter der Polizei in Hannover.

"Zugereiste Gewalttäter" bereiten Sorge

Auf beiden Seiten gibt es gewaltbereite und gewaltsuchende Anhänger, wie es im Polizei-Deutsch heißt. Zusammen 850 Hooligans der Kategorie B und C sind bei der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) registriert.

Doch es gibt noch ein zweites Problem. "Angst bereiten mir mehr die zugereisten Gewalttäter", sagte Eintracht-Präsident Sebastian Ebel und warnte vor "Randale-Tourismus".

Von Cyrson bestätigte dies: "Richtig ist, dass sich gewaltbereite Anhänger Unterstützung holen." Der Polizist sprach von einer "erklecklichen Mobilisierung von Problem-Fans". Unmissverständlich erklärte der Einsatzleiter: "Ich will niemandem die Hoffnung auf ein friedliches Derby nehmen, aber es besteht ein besonderes Risiko."

Mehr Ordnungskräfte als sonst

Das Niedersachsen-Derby stelle an die Sicherheitskräfte "Anforderungen, die den bisherigen Rahmen deutlich sprengen". Aus Sicherheitsgründen wurden nur 47.200 statt der sonst bei ausverkauften Spielen üblichen 49.000 Eintrittskarten abgesetzt. Die Zahl an Ordnungskräften im Stadion wurde von 580 auf 700 aufgestockt.

Der Ticketvertrieb wurde anders als bei den anderen 16 Spielen gesteuert, es gab keinen freien Verkauf. Abgesehen von den 4000 Karten für die Gäste sind nur maximal zwei Tickets an 96-Mitglieder verkauft worden. Dadurch erwartet Hannovers Sicherheitsbeauftragter Jürgen Niggemeier ganz wenige Braunschweiger außerhalb des Fanblocks, der zudem durch Pufferzonen abgetrennt ist. Im Stadion wird es nur alkoholfreies Bier geben.

Das Bemühen um Ruhe

Beide Klubs sind seit Monaten bemüht, für Sicherheit zu sorgen und die Stimmung im Vorfeld zu beruhigen. Die Präsidenten werden nicht müde, sich ihre gegenseitige Wertschätzung zu versichern und für Respekt gegenüber dem Konkurrenten zu werben. Kind wünscht sich, dass die Fans "nicht das erfüllen, was insbesondere die Polizei erwartet". Und Stadionchef Thorsten Meier ergänzte: "Wichtig ist, dass wir das klare Signal senden, dass auch Familien am Freitagabend ins Stadion kommen können."

Zudem wollen die 96-Profis wollen mit einer außergewöhnlichen Maßnahme zur Beruhigung beitragen. "Wir appellieren an Euch, fair und friedlich zu bleiben. Im Derby ist kein Platz für Anfeindungen, Gewalt und Pyro-Technik", heißt es in einem Offenen Brief, den Mittelfeldspieler Lars Stindl und Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler vorstellten. Die beiden Trainer Mirko Slomka und Torsten Lieberknecht riefen derweil via Radiospots bei NDR 2 zu friedlichem Verhalten auf.

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