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Bundesliga: FC Bayern dominiert auch wegen gezielter Einkäufe


Internationaler Vergleich zeigt
FC Bayern verfolgt aggressivste Transferpolitik

t-online, plu

01.05.2014Lesedauer: 4 Min.
Mario Götze (re.) trägt bereits das FCB-Trikot, Robert Lewandowski wird diesen Sommer folgen.Vergrößern des BildesMario Götze (re.) trägt bereits das FCB-Trikot, Robert Lewandowski wird diesen Sommer folgen. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Seit Jahrzehnten dominiert der FC Bayern die Bundesliga. Diese Saison wurde sogar der zweite Turbo-Titel in Folge gefeiert. Ein Grund für die Dominanz der Münchner liegt auch in ihrer aggressiven Transferpolitik. Immer wieder schwächen sie dabei die nationale Konkurrenz. Allein im letzten Jahrzehnt wechselten jede Menge Stars von den Klubs, die eine Bundesliga-Saison unter den ersten drei abgeschlossen hatten, an die Isar.

T-Online.de hat die Transferpolitik der Bayern seit 2004 genauer untersucht und sie mit der Einkaufsstrategie der internationalen Top-Klubs aus England und Spanien verglichen. Das Ergebnis: Keiner der Klubs wirbt mehr Spieler von den Top-3-Klubs ab als der FC Bayern.

So holte sich der Deutsche Rekordmeister mit Lucio (2004 aus Leverkusen), Valerien Ismael (2005 aus Bremen), Daniel von Buyten (2006 aus Hamburg), Miroslav Klose (2007 aus Bremen), Hamit Altintop (2007 aus Schalke), Tim Borowski (2008 aus Bremen), Mario Gomez (2009 aus Stuttgart) und Mario Götze (2013 aus Dortmund) acht Spitzenspieler von einem Klub, der jeweils in der Vorsaison unter den ersten drei Plätzen der Bundesliga rangierte.

Nur Bremen verkraftete Wegkäufe

Der Name Manuel Neuer fehlt in dieser Aufzählung übrigens, da der Nationalkeeper zu einem Zeitpunkt von Schalke nach München wechselte, als die Knappen die Saison 2011 auf Rang 14 abschlossen. 2010 jedoch wurde Schalke Vize-Meister und die Bayern versuchten bereits, Neuer abzuwerben.

All diese Transfers machten die Bayern nicht nur stärker, sondern schwächten natürlich auch die Konkurrenz. Außer Werder Bremen (2006 nach dem Wechsel von Ismael und 2008 nach dem Klose-Transfer) schaffte es kein Team nach dem Abgang eines ihrer wichtigsten Spieler zu den Münchnern, eine Platzierung unter den Top-3 in der Folgesaison zu verteidigen oder gar zu überflügeln.

Angriff auf den BVB

Lediglich zwischen 2010 und 2012 wurden in den letzten zehn Jahren keine Transfers des FCB aus den Top-3 der Bundesliga-Vorsaison getätigt. Das Resultat ist bekannt: Borussia Dortmund gelang es als erstes Team seit 1997, dem FC Bayern die Deutsche Meisterschaft in zwei aufeinander folgenden Jahren abspenstig zu machen.

Die Reaktion der Münchner folgte prompt. Nach Götze wird im Sommer 2014 Top-Torjäger Robert Lewandowski den BVB in Richtung München verlassen. Ein Vorgang mit großer Tradition. Denn auch vor dem von uns untersuchten Zeitraum von zehn Jahren wechselten Spieler wie Michael Ballack, Ze Roberto, Giovanne Elber, Mario Basler oder Lothar Matthäus zu den Bayern.

Bayern-Bosse streiten Vorwürfe ab

Werden die Bayern-Bosse auf diese aggressive Transferpolitik angesprochen, wird sie vehement abgestritten. Zuletzt verkündete der FCB-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge: "Wir holen keinen Spieler von Dortmund oder Schalke, um diesen Klubs wehzutun. Wir holen nur noch Spieler, die dem FC Bayern sofort noch mehr Qualität einverleiben."

Beim Blick über die Grenze der Bundesliga hinaus fällt sogleich auf, dass eine derartige Transferpolitik international keineswegs an der Tagesordnung steht. Der Vergleich zu den Spitzenligen zeigt, dass die internationalen Top-Klubs aus Spanien und England deutlich weniger unter den Top-3 wildern als der FC Bayern.

Vergleich zur Premier League

In der englischen Premier League landeten mit dem FC Arsenal London, dem FC Chelsea, Manchester United, dem FC Liverpool und Manchester City fünf verschiedene Klubs in den letzten zehn Jahren auf einem der ersten drei Liga-Plätze. Seitdem wurden zwar fleißig Transfers getätigt, jedoch holte keines dieser Teams annähernd so viele Spieler von Mannschaften aus den Top-3-Rängen der Vorsaison wie der amtierende deutsche Meister.

Arsenal, Liverpool und Manchester City schnappten sich insgesamt je vier Spieler von ihren nationalen Konkurrenten, Manchester United holte drei Spieler von einem Top-3-Klub. Der Abramowitsch-Klub FC Chelsea kam gar ohne Transfers aus dieser Rubrik aus.

Vergleich zur Primera Division

Auch Real Madrid und der FC Barcelona kommen im selben Zeitraum zusammengerechnet gerade einmal auf die Hälfte der Anzahl von Transfers unter den Top-3 der Liga wie der FC Bayern. Die Königlichen sicherten sich 2007 die Dienste von Barcas Javier Saviola. Die Katalanen angelten sich Martin Caceres (2008 aus Villareal), David Villa (2009 aus Valencia) und Jordi Alba (2011 aus Valencia).

Dass ein Vergleich zur spanischen Elite-Liga trotz Dauer-Meisterschaftsabo von Barca und Real gerechtfertigt ist, zeigen folgende Zahlen: Seit 2004 erreichten acht verschiedene Vereine in der Bundesliga eine Platzierung unter den ersten drei - sieben Teams gelang dies in der spanischen Primera Division.

Schottische Verhältnisse

Diese aggressive Transferpolitik des FC Bayern ist mit ein Grund, warum der Klub-Weltmeister seit Jahren die Bundesliga dominiert wie international kaum ein zweiter Verein die heimische Liga. Die Experten sprachen in dieser Saison von "Schottischen Verhältnissen". In Schottland scheint Celtic Glasgow nach dem Zwangsabstieg ihres ärgsten Konkurrenten Glasgow Rangers ein Abo auf die kommenden Meisterschaften zu besitzen.

Dagegen ist der Kampf um die Meisterschaft in La Liga spannend wie selten: Mit Atletico Madrid, Real Madrid und dem FC Barcelona existieren dort gleich drei Meisterschaftskandidaten, genauso wie in England. Dort wetteifern derzeit der FC Chelsea, der FC Liverpool und Manchester City um die Spitzenposition.

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