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Hannover 96 muss 100.000 Euro Strafe zahlen


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Wegen Fan-Randale
Hannover 96 muss 100.000 Euro Strafe zahlen

Von sid, dpa
02.04.2014Lesedauer: 3 Min.
Anhänger von Hannover 96 zünden im November 2013 beim Bundesliga-Duell gegen Eintracht Braunschweig Pyrotechnik.Vergrößern des BildesAnhänger von Hannover 96 zünden im November 2013 beim Bundesliga-Duell gegen Eintracht Braunschweig Pyrotechnik. (Quelle: osnapix/imago-images-bilder)
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Nach Eintracht Braunschweig muss auch Hannover 96 für die Fan-Randale beim Derby im November büßen. Für die Niedersachsen sind insgesamt 100.000 Euro fällig. 96-Klubchef Martin Kind akzeptierte das "empfindliche Strafmaß" des DFB-Sportgerichts, will sich das Geld aber von den Fans zurückholen. "Wir prüfen juristisch, inwieweit wir die Strafe zu Teilen oder gesamt an die Verursacher weitergeben können", teilte Kind nach dem Urteil mit.

Der Verein muss 50.000 Euro Geldstrafe bezahlen und hat eine Auflage von weiteren 50.000 Euro erhalten. Der Betrag soll noch vor dem brisanten Niedersachsen-Derby bei Eintracht Braunschweig am kommenden Spieltag für Projekte und Maßnahmen zur Gewaltprävention aufgewendet werden. Die Eintracht war schon zuvor zu einer Strafe in Höhe von ebenfalls 50.000 Euro und einer Auflage von 20.000 verdonnert worden.

"Ungezügelte und blindwütige Gewalt"

Vor und während der Partie am 8. November 2013 waren im Hannoveraner Zuschauerblock zahlreiche Bengalische Feuer abgebrannt worden, nach Spielende wurde auch eine Leuchtkugel aufs Spielfeld geschossen. Zudem waren 96-Fans am 25. Januar beim VfL Wolfsburg aufgefallen, als sie einen Knallkörper zündeten und damit einen Zuschauer verletzten. Hannover hat dem Urteil zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.

"Es war beschämend", kommentierte Kind die brutalen Begleiterscheinungen sowie die mehr als halbstündige Pyrotechnik-Orgie im Stadion nach der Partie im vorigen November. Der niedersächsische Innenministers Boris Pistorius sprach von "ungezügelter und blindwütiger gezielter Gewalt", nachdem es im vergangenen Jahr zudem zu Straßenschlachten und Jagdszenen in der Stadt Hannover gekommen war.

3300 Polizisten bei Rückspiel im Einsatz

Fast fünf Monate später ist das Skandalspiel immer noch aktuell. Ein Rekord-Aufgebot der Polizei soll nun eine Wiederholung verhindern. Für das Rückspiel zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 wappnen sich die Behörden mit dem größten Aufgebot an Sicherheitskräften, das es bisher bei einem Fußballspiel in Braunschweig gegeben hat.

Insgesamt werden 3300 Polizisten aus den verschiedensten Bundesländern und Bereichen im Einsatz sein, um ähnliche Szene zu verhindern. Angesichts von 23.200 Zuschauern ist auch das Verhältnis Publikum/Polizei rekordverdächtig. "Wir hoffen, dass es mit Hilfe der Polizei friedlich bleibt", sagte 96-Manager Dirk Dufner. Aber nicht nur sein Braunschweiger Kollege Marc Arnold ahnt: "Es gibt einige Unverbesserliche, die man nicht einfangen kann."

Hausdurchsuchungen bei Verdächtigen

Als weitere Präventivmaßnahme hat die Polizei bereits 14 Wohnungen von Tatverdächtigen durchsucht und dabei "umfangreiches Beweismaterial sichergestellt." Das teilte die Polizei Hannover mit. Die Tatverdächtigen im Alter zwischen 18 und 42 Jahren stehen im Verdacht, durch das Abbrennen von Pyrotechnik gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen zu haben. Die Wohnungsdurchsuchungen richteten sich gegen neun Anhänger von Hannover 96 sowie fünf Fans von Eintracht Braunschweig. Bislang wurden 225 Strafverfahren eingeleitet, gegen 52 Tatverdächtige wird noch ermittelt.

Hannover organisiert Fan-Anfahrten mit Eskorte

Dass die Masse der Fußballfans kein Interesse an der Randale hat, ist unbestritten. Das gilt bei aller sportlichen Rivalität und aller zusätzlichen Brisanz durch den Abstiegskampf auch für das Niedersachsen-Duell. Die Gefahr droht jedoch wieder von einer Minderheit. Von "Kriminellen", wie der Innenminister sie nennt, "denen es nur um Gewalt geht."

Im Eintracht-Stadion dürfte die Zahl dieser sogenannten "Kriminellen" geringer als im Hinspiel sein - nicht nur wegen der nicht einmal halb so großen Arena. So hat Hannover 96 die 2280 Karten für den Gästeblock unter allen Inhabern von Dauerkarten verlost und die Käufer zu einer gemeinsamen Anfahrt in fast 50 Bussen verpflichtet: Die Tickets werden erst dort gegen Vorlage der Personalausweise ausgegeben.

Die vom Verein bestellten Fahrzeuge werden mit Polizei-Eskorten von Hannover bis in das 70 Kilometer entfernte Braunschweig begleitet. Die Anfahrt erfolgt nicht in einem Konvoi, sondern in kleineren Kolonnen. So sollen nach Angaben der Polizei die Ströme der Fans kanalisiert werden. Die ungewöhnliche Anreise basiert auf Absprachen zwischen Ministerium, Polizei und den beiden Vereinen.

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