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Gladbach-Stürmer Luuk de Jong trifft auch für Newcastle United nicht


Seit über einem Jahr torlos
Millionenmann Luuk de Jong trifft auch in England nicht

t-online, jos

Aktualisiert am 08.04.2014Lesedauer: 4 Min.
Für Gladbachs Stürmer Luuk de Jong läuft es auch in Newcastle nicht rund.Vergrößern des BildesFür Gladbachs Stürmer Luuk de Jong läuft es auch in Newcastle nicht rund. (Quelle: BPI/imago-images-bilder)
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Luuk de Jong

De Jongs Dilemma ist bei den Magpies das gleiche wie zuvor in Gladbach: Er trifft nicht mehr. Der letzte Pflichtspieltreffer des bis heute teuersten Einkaufs des Bundesligisten ist nun schon über ein Jahr her. Am sechsten April 2013 hatte er für die Borussia letztmals genetzt. Damals hatte er zum 1:0-Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth getroffen.

Gladbach als Wendepunkt der Karriere

Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass der Wechsel nach Mönchengladbach für den einst aufstrebenden Angreifer eine Sackgasse für seine bis dahin so hoffnungsvolle Karriere bedeutete. Zuvor hatte der heute 23-Jährige in der Saison 2011/2012 für Twente Enschede in der niederländischen Eredivisie in 31 Spielen 25 Tore erzielt. Viele Topklubs waren damals hinter dem kopfballstarken Mittelstürmer her, doch das Rennen machte die Borussia. Sie erhielt de Jongs Ja-Wort, weil er bei dem Klub vom Niederrhein die besten Entwicklungschancen für sich sah. Ein Trugschluss, wie sich relativ schnell herausstellte.

Denn de Jong ist ein reiner Zentrumsstürmer, einer, der im gegnerischen Strafraum zuhause ist. Gladbachs Trainer Lucien Favre, ohnehin ein Freund von polyvalenten Spielern, präferiert in seinem System hingegen einen variablen Angreifer, der auch mal auf die Flügel ausweicht und nach hinten mitarbeitet.

Komplett außen vor

Dennoch setzte der Schweizer Coach zunächst auf den Stareinkauf. De Jong hatte in seinem ersten Jahr mit Anpassungsproblemen zu kämpfen, kam aber dennoch auf 23 Bundesliga-Spiele, in denen er sechs Treffer erzielen konnte. Eine durchwachsene Bilanz, die hohen Erwartungen konnte er nicht erfüllen. Bei der Borussia hofften die Verantwortlichen darauf, dass de Jong in seinem zweiten Jahr zeigt, warum einst so viele Klubs hinter ihm her waren.

Die zweite Spielzeit in der Bundesliga sollte für de Jong den Durchbruch bringen, so lautete der allgemeine Tenor in und um den Klub. Doch es kam erneut anders. Denn mit Max Kruse und Raffael wies Mönchengladbach in der Offensive zwei hochkarätige Neuzugänge auf, gegen die de Jong keine Chance hatte. Beides waren zudem Wunschspieler von Favre. In den ersten 18 Spielen der Saison 2013/2014 kam der Niederländer deshalb nur auf insgesamt 85 Spielminuten Einsatzzeit. "Es macht keinen Spaß mehr", ließ der Stürmer schließlich Mitte Januar frustriert verlauten – und gab damit das Signal für den Verein und seinen Berater, einen neuen Klub für ihn zu suchen.

Dieser war schnell gefunden: Newcastle United lieh ihn bis zum Saisonende aus, bei der Borussia war man froh, den Topverdiener zumindest für ein halbes Jahr vom Gehaltszettel streichen zu können. "Newcastle ist eine große Chance für ihn. Wir sind froh, dass er einen neuen Verein gefunden hat. Es ist das Beste für uns und für ihn", sagte Trainer Favre damals. Zwischen den Zeilen konnte man lesen, dass er dem Niederländer keine Träne hinterher weinte.

Aus der Leihe soll ein Kauf werden

Es ehrt de Jong, dass er zu seinem Abgang trotz seiner Ausbootung lobende Worte für seinen ehemaligen Coach fand: "Ich habe größten Respekt vor Lucien Favre. Er hat ja Erfolg. Gladbach ist auf dem Weg in die Champions League."

Die Verantwortlichen der Borussia hofften indes darauf, dass de Jong auf der Insel einschlägt und das zum Saisonende aus der Leihe ein Kauf wird. Angeblich ist bereits sogar die Ablösesumme im Leihvertrag schriftlich fixiert: Acht Millionen Euro müsste Newcastle auf den Tisch legen, um den Stürmer fest verpflichten zu können. Demnach hätten die Magpies eine Option auf den Stürmer, die sie bis zum 30. April ziehen müssen.

Verheerende Bilanz

Doch die Chancen für den Bundesligisten, eine hohe einstellige Millionensumme zu erzielen, sind seitdem weiter gesunken. Denn auch auf der Insel läuft es für de Jong nicht wie gewünscht. Zwar spielt er wieder regelmäßig – aber auf der für ihn ungewohnten Rolle hinter den Spitzen. Im Zentrum ist die Konkurrenz mit dem früheren Bundesliga-Profi Papiss Demba Cisse, dem französischen Nationalspieler Loic Remy und dem nigerianischen Torjäger Shola Ameobi zu stark.

Die ungewohnte Position liegt de Jong zudem nicht richtig. Nach zehn Spielen kann er zwar auf 609 Einsatzminuten für seinen neuen Klub zurück blicken, ein Treffer gelang ihm dabei aber eben so wenig wie ein Assist. Für einen Offensivspieler eine verheerende Bilanz, das für einen erfolgreichen Stürmer notwendige Selbstvertrauen geht ihm auch in Newcastle völlig ab.

WM wohl ohne de Jong

Damit sind auch seine Chancen auf den Nullpunkt gesunken, für den Kader der niederländischen Nationalelf für die WM 2014 nominiert zu werden. Nach seiner starken Zeit in Enschede gehörte de Jong 2012 bei der EM in Polen und der Ukraine immerhin zum Aufgebot der Elftal und wurde auch anschließend weiter eingeladen. Doch aufgrund der hochkarätigen Konkurrenz und der eigenen Formkrise kann er wohl getrost Urlaub buchen für den Sommer.

"Wir sind ja nicht blind"

Trotz der sinkenden Aktien de Jongs will man bei der Borussia indes nicht davon abweichen, zumindest einen großen Teil der zwölf Millionen Euro wieder hereinzuholen. "Wenn wir ihn verkaufen sollten, dann bekommen wir Geld", sagte Manager Max Eberl der "Sport Bild". "Und mit diesem Geld haben wir dann die Möglichkeit, einen neuen Spieler zu verpflichten." Ein solches Szenario habe man bei den Fohlen bereits durchgespielt, bestätigte Eberl: "Auf einen Abgang von Luuk sind wir nicht unvorbereitet. Wir sind ja nicht blind."

Auch de Jong selbst zieht es nicht zurück nach Mönchengladbach. "Ich will mich in der Premier League zeigen und Newcastle ist ein fantastischer Klub. Es wäre großartig für mich, wenn ich hier einen langen Vertrag unterschreiben könnte", wurde er im "Daily Star" zitiert.

Somit scheint klar: Eine Rückkehr zur Borussia wird es nicht geben. Für die Fohlen geht es einzig und allein darum, de Jong mit möglichst wenig Verlust zu verkaufen. Und der Stürmer muss darauf hoffen, dass ihn ein Klub verpflichtet, der uneingeschränkt auf ihn als Mittelstürmer setzt. Aber selbst wenn es so kommt bleibt seine Verpflichtung für alle Beteiligten am Ende vor allem eines: ein Millionen-Missverständnis.

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