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Was der Reina-Transfer beim FC Bayern München alles verändert


Ein besonderer Transfer
Was die Reina-Verpflichtung beim FC Bayern alles verändert

t-online, tht

Aktualisiert am 11.08.2014Lesedauer: 4 Min.
Pepe Reina (li.) und Trainer Pep Guardiola kennen sich aus gemeinsamen Jahren beim FC Barcelona.Vergrößern des BildesPepe Reina (li.) und Trainer Pep Guardiola kennen sich aus gemeinsamen Jahren beim FC Barcelona. (Quelle: Ulmer/imago-images-bilder)
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Die Nachricht ging ein bisschen unter beim ganzen Hype um die Weltmeister des FC Bayern. Zumal Pepe Reina noch nicht einmal ein Mann für die Startformation ist. Dennoch dürfte wohl selten im deutschen Fußball eine Reservistenrolle so hochkarätig besetzt worden sein wie die Nummer zwei im Tor des deutschen Rekordmeisters.

Reina, der beim FC Barcelona groß geworden ist, war zwar nur die Nummer zwei im Tor der spanischen Nationalmannschaft, dennoch ist er Weltmeister und zweifacher Europameister. Auch bei der WM in Brasilien war er dabei. Für den FC Liverpool bestritt er in neun Jahren 285 Spiele, verdrängte dort Torwart-Legende Jerzy Dudek, holte 2005 den UEFA Supercup, 2006 den FA Cup und stand 2007 im Champions-League-Finale. Als er sich in der vergangenen Saison zum SSC Neapel ausleihen ließ, gewann er prompt den italienischen Pokal. So ein Mann setzt sich nun in München auf die Bank.

Marktwert beträgt zehn Millionen Euro

Reina ist 31 Jahre jung und damit im besten Fußballalter. Mit seiner Vita und Klasse wäre er bei vielen Klubs in Europa die unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten. Doch er entschied sich für den FC Bayern. "Es ist nicht selbstverständlich, einen Mann mit dieser Erfahrung und dieser Qualität zu finden, der bereit ist, sich als Nummer zwei einzureihen", stelle auch Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge fest.

Rund drei Millionen Euro Ablöse sollen den Münchnern die Dienste des gebürtigen Madrilenen wert gewesen sein. Nachdem er einen Dreijahresvertrag in München unterschrieben hat, wird Reinas Marktwert auf zehn Millionen Euro taxiert. Um so einen Spieler an sich zu binden, dürfte ein ordentliches Jahresgehalt fällig sein. Doch das war es den Bayern-Bossen offensichtlich wert. Rummenigge: "Pep wollte einen Torhüter, der ähnlich wie Manuel Neuer auch mitspielen kann."

Im April 2014 begann das Umdenken

Gut möglich, dass bereits im zurückliegenden April in Guardiola der Gedanke heranreifte, noch einen echten Klasse-Keeper zu verpflichten. Damals sollte im letzten Saisondrittel Manuel Neuer etwas geschont werden. Der Meistertitel war bereits unter Dach und Fach, die Nummer eins sollte sich auf die K.o-Duelle im DFB-Pokal und vor allem in der Champions League konzentrieren.

Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt zog sich Tom Starke einen Bänderriss im Ellenbogen zu. Die Nummer zwei stand nicht mehr zur Verfügung. Neuer musste also auf eine Auszeit verzichten. Und es kam wie kommen musste. Den Nationalkeeper plagten plötzlich Wadenprobleme. Die Aufmerksamkeit richtete sich auf Lukas Raeder, die eigentliche Nummer drei im Bayern-Tor. Aber auch der 20-Jährige war angeschlagen und so wanderten die Blicke weiter auf Leopold Zingerle.

Reader verabschiedet sich Richtung Portugal

Der damals 19-Jährige war zu diesem Zeitpunkt so weit weg von der Profi-Mannschaft wie Raimund Aumann von einem Comeback. Gegen Augsburg saß Zingerle aber auf der Bank. Gegen Dortmund musste Neuer tatsächlich zur Pause raus. Immerhin war Raeder wieder fit, spielte die zweite Hälfte und stand auch im DFB-Halbfinale gegen Kaiserslautern zwischen den Pfosten. In München atmete man tief durch, als sich Neuer für die Halbfinalspiele in der Königsklasse gegen Real Madrid wieder gesund zurückmeldete.

Eine solche Situation möchte man beim Doublesieger nicht noch einmal erleben. Wenn ausgerechnet in der Saisonphase, in der sämtliche Titel ausgespielt werden, die Torhüter ausgehen, kann das die Arbeit von mehreren Monaten kosten. Da sich Raeder nach Saisonende obendrein Richtung Vitória Setúbal FC verabschiedet hat, mussten die Bayern ohnehin auf der Torhüter-Position reagieren. Sie entscheiden sich für eine hochkarätige Variante.

Neuer darf nicht locker lassen

Doch was bedeutet das für das Duo Neuer und Starke? Für Weltmeister Neuer ändert sich vordergründig zunächst einmal nichts. Er ist als Nummer eins gesetzt. Und doch wird es eine neue Situation geben. Noch nie hatte der 28-Jährige eine solche starke Nummer zwei im Rücken. Und das Statement Reinas auf der Klubhomepage sagt alles: "Ich will gewinnen, hart arbeiten und Manuel so hart antreiben, wie ich kann. Und ich will dem Team helfen, wann immer es nötig ist." Neuer kann sich also nicht ausruhen und dürfte seit langer Zeit wieder einmal so etwas wie Konkurrenzkampf spüren. Vielleicht wird Neuer dadurch sogar noch einen Tick stärker.

Anders verhält es bei Starke. Er rutscht in der Rangfolge eine Position nach hinten. Matthias Sammer legte daher großen Wert darauf, dass die Personalie Reina mit der bisherigen Nummer zwei vorher geklärt wurde. "Wir haben das mit Tom ganz sauber kommuniziert", sagte Bayerns Sportvorstand. Starke dürfte dennoch keine Luftsprünge vor Freude gemacht haben.

Was wird 2015 aus Starke?

Der 33-Jährige, dessen Vertrag noch bis 2015 läuft, hatte zuletzt immer verlauten lassen, dass er gerne in München bleiben würde und sich fit genug für weitere Jahre hält. Nachdem Reina nun aber mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet worden ist, könnte es im nächsten Jahr eng werden für Starke.

Viel wird von der Entwicklung der zweiten Mannschaft des FC Bayern abhängen. Dort kämpft Zingerle mit dem 19-jährigen Ivan Lucic um den Platz im Tor. Vor allem auf den Österreicher Lucic ruhen dabei die Hoffnungen der Bayern, die massiv um den Youngster vom SC Ried, an dem auch der FC Schalke 04 interessiert war, geworben haben. Sollte der U19-Nationaltorhüter Österreichs eine positive Entwicklung machen, könnte er anstelle von Starke im kommenden Jahr zur Nummer drei bei den Bayern aufrücken.

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