FC Schalke 04 will "Altlasten" Barnetta, Obasi und Fuchs loswerden

Vierzehn Punkte nach elf Spielen, nur Platz elf: Der FC Schalke 04 hat in der Bundesliga einen ziemlichen Stolperstart hingelegt. Der fiel zwar nicht so katastrophal aus wie beim Erzrivalen aus Dortmund, aber schlecht genug, um Sorgenfalten bei den Verantwortlichen zu verursachen. Jetzt sollen am besten schon im Winter Verstärkungen her. Doch um das zu realisieren, müssen die Königsblauen in der Champions League überwintern - und auch einige "Altlasten" loswerden. Das berichtet die "Bild".

Am Saisonende laufen die Verträge einiger gutbezahlter, aber auch in weiten teilen formschwacher Spieler aus. Stand jetzt haben Christian Fuchs, Tranquillo Barnetta, Chinedu Obasi, Christian Wetklo und Klaas-Jan Huntelaar noch kein neues Arbeitspapier bekommen. Auch für Felipe Santana scheint die Zeit auf Schalke abzulaufen.

Zukunft von Fuchs, Obasi und Barnetta offen

Fuchs manövrierte sich zuletzt auch bei den Fans ins Abseits, als er sich bei Facebook über die Reisestrapazen als Fußballprofi beklagte. Sportlich steht er in der Hierarchie eigentlich hinter Sead Kolasinac, der allerdings noch monatelang wegen eines Kreuzbandrisses fehlt und Neuzugang Dennis Aogo. Nicht zuletzt wegen verschiedener Personalprobleme kam der 28-Jährige dennoch zu neun Liga-Einsätzen in dieser Saison, ohne aber wirklich überzeugen zu können. Im Sommer platzte der Wechsel zu Hull City in die Premier League, dass das im Winter nachgeholt wird, scheint möglich.

Der in den letzten Jahren von Verletzungen schwer gebeutelte Obasi spielte zuletzt zwar häufiger, eine große Zukunft auf Schalke hat der Nigerianer aber wohl nicht mehr. Sollte sich im Winter ein Abnehmer für den 28-Jährigen finden, würde man das Angebot wohl dankend annehmen. Mit Barnetta, der im letzten Jahr an Eintracht Frankfurt verliehen war, wird ohnehin nicht mehr geplant. Für ihn gilt das Gleiche.

Klares Interesse an Verlängerung mit Huntelaar

Einzig bei Stürmer Huntelaar ist eine zeitnahe Einigung in Sicht. Der Niederländer soll laut Manager Horst Heldt unbedingt gehalten werden, beide Seiten haben sich bereits angenähert. Der zuvor vereinslose Keeper Wetklo wurde als Ergänzungsspieler geholt, sollte der 34-Jährige keine Ansprüche stellen und sein Karriereende noch verschieben wollen, könnte auch er noch ein Jahr dranhängen.

Santana kann gehen, Fragezeichen hinter Kirchhoff

Doch auch Spieler mit noch länger gültigem Vertrag stehen auf Schalkes Abschussliste. Felipe Santana, früherer Dortmunder, ist seit seiner Verpflichtung 2013 noch nicht die erhoffte Verstärkung geworden. Zudem kam er wegen eines Muskelbündelrisses im September nur zu einem einzigen Einsatz in dieser Spielzeit. Anfang der Woche kehrte der 28-jährige Brasilianer zwar ins Teamtraining zurück und zeigte sich sichtlich bemüht. Spätestens wenn Joel Matip seine zuletzt hartnäckige Fußprellung auskuriert hat, ist für Santana aber kein Platz mehr.

Jan Kirchhoff , der im Sommer vom FC Bayern München ausgeliehen wurde, hat sich bislang ebenfalls nicht empfehlen können. Der 24-Jährige war in den letzten Monaten hauptsächlich damit beschäftigt, diverse Blessuren auszukurieren. Er kehrt nach aktuellem Stand aber ohnehin am 1. Juli zum Rekordmeister zurück.

Absage von Wimmer, Sorg schon länger auf der Liste

Neue Kräfte könnten die Königsblauen aktuell in nahezu allen Mannschaftsteilen gebrauchen. In punkto Innenverteidigung kassierte der FC Schalke zuletzt schon einen Korb Kevin Wimmer, Abwehrtalent des 1. FC Köln. Der 21-Jährige erklärte, das Interesse sei zwar eine schöne Anerkennung, er sehe aber keinen Grund für einen Wechsel. Für die Fuchs-Position hinten links haben Heldt und Co. schon länger Freiburgs auf beiden Seiten einsetzbaren Außenverteidiger Oliver Sorg im Visier.

Kommt Mpoku im Winter?

Angesichts des längerfristigen Ausfalls von Julian Draxler wegen eines Sehnenrisses, der Formschwankungen des jungen Max Meyer und der anhaltenden Fitnessprobleme von Kevin-Prince Boateng hofft man auch auf einen Spieler, der das Offensivspiel ankurbeln kann. Der von einigen Fans und Medien kolportierte Transfer von André Schürrle dürfte allerdings vorerst ein Wunschtraum bleiben. Gerüchte um Xherdan Shaqiri vom FC Bayern dementierte Heldt zuletzt selbst energisch.

Eine Verpflichtung des Belgiers Paul-José Mpoku von Standard Lüttich scheint da schon realistischer. "La Derniére Heure" berichtet auf seiner Website, der Transfer des Linksaußen nach Gelsenkirchen sei nach ihren Informationen bereits auf den Weg gebracht. In vierzehn Ligaspielen erzielte der 22-Jährige bisher fünf Tore und legte drei weitere auf.