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Terror von Paris: Was sind die Folgen für die Bundesliga?


Tickets mit Fingerabdruck?
Terror von Paris: Die Folgen für die Bundesliga

t-online, Thomas Tamberg

Aktualisiert am 17.11.2015Lesedauer: 2 Min.
Man müsse aufpassen, dass Sportveranstaltungen keine Sicherheitsveranstaltungen werden, sagt der ehemalige Sicherheitschef der WM 2006 Helmut Spahn.Vergrößern des BildesMan müsse aufpassen, dass Sportveranstaltungen keine Sicherheitsveranstaltungen werden, sagt der ehemalige Sicherheitschef der WM 2006 Helmut Spahn. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)
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Nie zuvor kam der Terror einem Fußballspiel so nahe wie am vergangenen Freitag beim Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland.

Das Wichtigste im Überblick


Wie sieht Sicherheit im Liga-Alltag aus?

Das Sicherheitskonzept im Stade de France hat funktioniert. Drei der Attentäter hatten offenbar versucht, ihre Bombe direkt im Stadion zu zünden. Sie fielen der Security an den Einlasstoren auf. Ihnen wurde der Zutritt verwehrt, so dass sie sich vor dem Stadion in die Luft sprengten. Die Katastrophe wäre wohl um ein Vielfaches größer gewesen, hätten sie es bis auf die Tribünen geschafft.

Mit Blick auf Deutschland stellt sich für die Zukunft also die Frage: Wie kann man im Alltag einen Stadionbesuch möglichst sicher machen? Schließlich kann man den Aufwand, der vor dem abgesagten Länderspiel in Hannover betrieben wurde, in der Bundesliga nicht Spieltag für Spieltag an neun Schauplätzen wiederholen.

Plötzlich sind Hooligans das geringste Problem

Bisher beschäftigte man sich beim DFB und der DFL vor allem mit Fragen rund um Hooligans oder Pyrotechnik. Beim Thema Gewalt im Stadion, dachte man vor allem an Schlägereien Testosteron gesteuerter Dumpfbacken. Der Platzsturm einiger Kölner Chaoten beim rheinischen Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln im vergangenen Februar wurde zum Riesenskandal hochgejazzt. Eine zu vernachlässigende Nichtigkeit im Vergleich zur Bedrohung, die nach Paris plötzlich im Raum steht.

Mögliche Terroranschläge wurden bei den Spielbetriebsverantwortlichen bisher zwar andiskutiert, doch einen ausgereiften Maßnahmenkatalog gibt es nicht. Irgendwie lag es bisher auch außerhalb jeglicher Vorstellungskraft, dass in einem Stadion ein Terroranschlag verübt werden könnte. Auch wenn gerade in Deutschland Attentate bei Sportveranstaltungen - Olympische Spiele in München 1972 - nicht unbekannt sind.

Polizei fühlt sich schlecht vorbereitet

Die Polizei fühlt sich jedenfalls aus Gewerkschaftssicht nicht ausreichend für den Kampf gegen Terroristen gerüstet. "Auf eine direkte Konfrontation mit so schwer bewaffneten und auch kriegserfahrenen Attentätern sind wir denkbar schlecht vorbereitet", sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, im ZDF.

DFL verweist auf DFB

Für den deutschen Liga-Alltag könnte die Terrorattacke nun Folgen haben. Welche das konkret sein können, wollte man nicht sagen. Auf Anfrage von t-online.de verwies die DFL auf den DFB, der in Sicherheitsfragen das letzte Wort hat.

Laut DFB-Sicherheitschef Große Lefert wollen der DFB und die DFL ihre Sicherheitsmaßnahmen anpassen. "Wenn Erkenntnisse auftauchen, die auf irgendwelche Gefährdung hinweisen, werden sie berücksichtigt", sagte er. Dies könne "unter Umständen sehr kurzfristig und sehr schnell sein".

Völler fordert personalisierte Tickets

Darüber hinaus dürfte langfristig eine Diskussion geführt werden über die Einführung von personalisierten Tickets, Eintrittskarten mit Fingerabdruck, Videoüberwachung oder Gesichtsfeld-Erkennung.

Mit Rudi Völler hat sich der erste Befürworter bereits zu Wort gemeldet. "In Italien gibt es seit 2005 personalisierte Eintrittskarten. Und jeder hat sich am Flughafen schon mal geärgert, wenn es beim Sicherheits-Check dauert. Aber alles, was unserer Sicherheit dient, sollte uns wichtig sein", sagte der Sportdirektor von Bayer Leverkusen der "Bild".

Keine vorschnellen Entscheidungen treffen

Spahn warnt allerdings vor Schnellschüssen. Sportveranstaltungen sollen schließlich solche bleiben, hofft der Sicherheitsexperte, und nicht zu "Sicherheitsveranstaltungen" mutieren.

Liveblog zum Terror in Frankreich:

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