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WM 2006: Nach Niersbach nun auch Druck auf Günter Netzer


Neue Details zur WM-Affäre
Nach Niersbach gerät auch Netzer unter Druck

Von dpa, sid
Aktualisiert am 24.10.2015Lesedauer: 2 Min.
Wolfgang Niersbach (li.) und Günter Netzer sehen sich Theo Zwanzigers Anschuldigungen gegenüber.Vergrößern des BildesWolfgang Niersbach (li.) und Günter Netzer sehen sich Theo Zwanzigers Anschuldigungen gegenüber. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Mit Theo Zwanziger als Kronzeuge hat der "Spiegel" seine Korruptionsvorwürfe gegen die Organisatoren der WM 2006 erhärtet. Der frühere DFB-Präsident bestätigt die vor Wochenfrist von einem anonymen Informanten geäußerte Behauptung, dass der ehemalige WM-Botschafter Günter Netzer in einem Gespräch den Kauf der vier Stimmen aus Asien bei der Vergabe des WM-Turniers bestätigt habe. Netzer hatte dies abgestritten.

Zwanziger bezeugt ebenfalls, dass eine umstrittene Notiz mit Initialen des früheren Adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus die Handschrift seines Nachfolgers Wolfgang Niersbach trägt.

Zur eidestattlichen Erklärung bereit

Auf Zwanzigers Angaben beruht auch die Schilderung, dass WM-Chef Beckenbauer den ehemaligen DFB-Boss noch im vergangenen August um Stillschweigen zu den problematischen Zahlungen von Louis-Dreyfus in 2002 und des WM-OK in 2005 an die FIFA gebeten hat.

Schließlich bestätigt der 70-Jährige, dass Louis-Dreyfus einen persönlich von Beckenbauer unterschriebenen Schuldschein besessen haben soll.

Zwanziger soll laut "Spiegel" im Extremfall zur Wiederholung seiner Behauptungen vor Gericht bereit sein. Gegebenenfalls würde er auch eine eidestattliche Erklärung abgeben.

Schon zuvor hatte der "Spiegel" neue Vorwürfe gegen die WM-Macher erhoben. Laut Zwanziger habe es in der WM-Bewerbung "eindeutig schwarze Kassen gegeben". Zudem nannte der Ex-Funktionär seinen Nachfolger wegen des Zeitpunktes der Kenntnisnahme der Dreyfus-Millionen einen Lügner.

Sandrock schießt zurück

Der DFB reagierte mit Unverständnis auf die jüngsten Aussagen Zwanzigers "Er hätte die Vorwürfe in seiner Amtszeit selber angehen können. Ich frage mich ernsthaft, warum er das nicht getan hat. Unter Zwanziger hatten wir beim DFB eine Angst- und Krisenkultur", sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock.

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff kann den Zeitpunkt von Zwanzigers Vorwürfen ebenfalls nicht nachvollziehen. "Seltsam ist es schon, dass er das nicht schon während seiner Amtszeit angegangen ist. Vielleicht hatte er andere Interessen zu verfolgen", sagte Bierhoff.

Auch Joachim Löw zeigte sich verwundert. "Diese Ereignisse geben Anlass zum Nachdenken", sagte der Bundestrainer. "Aber ich stehe hundertprozentig zu Wolfgang Niersbach. Ich frage mich ernsthaft, warum diese Dinge nicht schon eher zur Sprache gekommen sind."

FIFA: "schwerwiegende Anschuldigungen"

Die FIFA hat Zwanzigers Vorwürfe als "sehr schwerwiegende Anschuldigungen" bezeichnet. Beim Weltverband werden die Vorgänge "im Rahmen der derzeit in der FIFA durchgeführten unabhängigen internen Untersuchung mit Unterstützung externer Berater überprüft". Die FIFA forderte den DFB auf, "an dieser Untersuchung mitzuwirken." Weitere Kommentare werde die FIFA vorerst nicht abgeben.

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