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Diego Contento: Nationalmannschaft "ist Ziel jedes Profis"


Ein Bayer in Bordeaux
Contento: "Die Nationalelf ist Ziel jedes Profis"

t-online, mxm

Aktualisiert am 23.12.2014Lesedauer: 3 Min.
Diego Contento bejubelt seine Torprämiere für Girondins Bordeaux im französischen Pokal.Vergrößern des BildesDiego Contento bejubelt seine Torprämiere für Girondins Bordeaux im französischen Pokal. (Quelle: PanoramiC/imago-images-bilder)
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Von Maximilian Miguletz

10. Februar 2010: Im DFB-Pokal-Spiel des FC Bayern München gegen Greuther Fürth verschafft Trainer Louis van Gaal zwei blutjungen Linksverteidigern ihre ersten Profi-Einsätze. Knapp fünf Jahre später: Während David Alaba eine feste Größte beim Rekordmeister ist und zu den weltbesten Außenverteidigern zählt, spricht hierzulande kaum noch jemand vom zweiten damaligen Debütanten. Diego Contento hat im Sommer seinen Heimatklub verlassen. Nach 19 Jahren an der Säbener Straße sucht der gebürtige Münchner in Frankreich sein fußballerisches Glück - und hat auch die deutsche Nationalmannschaft nicht aus dem Auge verloren.

"Leider ist Fußball ein schnelllebiges Geschäft. Ich wollte mehr Spielzeit bekommen, die ich beim FC Bayern aufgrund der starken Leistungen von David Alaba nur schwer bekommen hätte, sodass ich eine neue Herausforderung annehmen wollte", erklärt Contento im Interview mit t-online.de seinen Wechsel zu Girondins Bordeaux. Trotz anderer Angebote, auch aus der Bundesliga, ist er überzeugt, "dass Bordeaux der richtige nächste Karriereschritt" für ihn sei.

Der Wunsch nach mehr Einsatzminuten hat sich für den 24-Jährigen schnell erfüllt. Beim Ligue-1-Klub erhielt er einen Vierjahresvertrag und wurde sofort Stammspieler. "Ich wurde sehr gut aufgenommen", sagt der 1,77 Meter große Außenbahnspieler und bereut den Schritt ins Nachbarland in keinster Weise: "Der Fußball, der in Frankreich gespielt wird, passt meiner Meinung nach sehr gut zu mir."

Premiere mit Torvorlage

Eine wichtige Rolle spielt dabei sein neuer Coach Willy Sagnol. Der ehemalige FCB-Profi, früher selbst Außenverteidiger, habe Contento beeindruckt und vom Engagement in Bordeaux überzeugt. "Er ist ein sehr ehrlicher, zielstrebiger Mensch." Ob es einen Unterschied zu seinem ehemaligen Chef Pep Guardiola gebe: "Der eine ist Spanier und der andere Franzose", flachst Contento, um ernst anzufügen: "Beides sind moderne Trainer, die unbedingt erfolgreich sein wollen."

Sagnol setzt den Neuzugang meist außen in der Viererkette ein, manchmal aber auch offensiver als Flügelspieler in einem System mit Dreier- respektive Fünferkette. "Im heutigen Fußball muss man taktisch flexibel sein und sich auf den entsprechenden Gegner einstellen." Direkt in seinem ersten Auftritt für den Ligue-1-Klub gelang ihm dabei per Kopf der Assist zum 1:1-Ausgleich. Ausgerechnet gegen den AS Monaco, als würde sich die Emanzipation von seinem langjährigen Zuhause im bayerischen Monaco ein Ventil suchen wollen.

"Schönes Gefühl, wie die Fans von Bordeaux mitfiebern"

Schon jetzt kommt er auf mehr Einsatzminuten als in der gesamten letzten Bundesliga-Saison bei Bayern. "Leider musste ich aufgrund einiger kleiner Verletzungen und Krankheiten zeitweise pausieren. Aber ich denke schon, dass ich meiner Mannschaft helfen konnte und gute Leistungen gezeigt habe." Im französischen Pokal gelang ihm auch bereits, was ihm beim FCB versagt blieb: ein Tor. Die sportlichen Erfolgserlebnisse helfen auch beim Wohlfühlen in der neuen Umgebung.

"Natürlich war mit dem Vereinswechsel auch ein Wechsel der Mentalität verbunden", gibt Contento zu: "Ich habe jedoch schnell die Region lieben gelernt. Alle haben mich und meine Familie gut aufgenommen und uns viel geholfen. Ideal war es, dass wir sehr schnell ein schönes Haus gefunden haben." Fußballerisch ist sein neues Zuhause das Stade Jacques-Chaban-Delmas. "Die Stimmung ist sensationell. Es ist ein schönes Gefühl, wie die Fans von Bordeaux mitfiebern und die Spieler anfeuern."

Stammspieler auf Löws Problemposition

Fußball-Fan war Contento im Sommer selbst, als er im USA-Urlaub mit seiner Familie die WM-Spiele des DFB-Teams verfolgte. "Da musste ich durch die Zeitverschiebung manchmal zu ungewöhnlichen Zeiten vor den Fernseher." Dabei sah er, wie Bundestrainer Joachim Löw mit bekannt erfolgreichem Ausgang auf vier gelernte Innenverteidiger in der Viererkette setzte. Dennoch gelten die Außenpositionen als Problemstellen der Nationalelf, also exakt der Arbeitsplatz von Contento.

"In der Nationalmannschaft zu spielen, ist das Ziel eines jeden Profis", möchte er seine Ambitionen nicht verheimlichen: "Ich will jedoch jetzt erstmal so viel wie möglich in Bordeaux spielen, genieße das Vertrauen des Vereins und will mit Girondins so erfolgreich sein wie möglich", sagt Contento und fügt augenzwinkernd an. "Was die Zukunft dann noch bringt? Ich lasse mich überraschen."

"München ist meine Heimatstadt"

Das gilt auch für die kommenden Jahre im Klub-Fußball. Der FC Bayern behielt 50 Prozent der Transferrechte an Contento. "Vertragliche Dinge", die den Profi nicht beschäftigen. "Mein Arbeitgeber ist Girondins und mein Job ist es in Bordeaux gute Leistungen zu bringen." Eine Rückkehr an die Isar scheint dennoch keine völlig ausgeschlossene Option zu sein. "Ich konzentriere mich auf das Heute und denke nicht an morgen, aber im Fußball ist alles möglich."

Immerhin war der gebürtige Münchner seit seinem sechsten Lebensjahr und insgesamt 19 Jahre lang beim FC Bayern. "München ist meine Heimatstadt, in die ich irgendwann mal sicher wieder zurückkehre."

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