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Arjen Robben ausgepfiffen: "Bayern sollte sich schämen"


Sport
Pfiffe gegen Robben: "Bayern sollte sich schämen"

Von t-online
Aktualisiert am 23.05.2012Lesedauer: 3 Min.
Arjen Robben musste sich Pfiffe anhören.Vergrößern des BildesArjen Robben musste sich Pfiffe anhören. (Quelle: dpa-bilder)
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Es war Bayerns erster Auftritt nach dem Chelsea-Drama: 3:2 gewannen die Münchner das umstrittene, weil so nutzlose Testspiel gegen die Niederlande und sorgten so eigentlich für einen halbwegs versöhnlichen Saisonabschluss. Aber nur eigentlich: Denn Pfiffe aus dem Bayern-Fanblock gegen Arjen Robben trübten die Harmonie nachhaltig, der Klub fühlte sich nun sogar zu einer Entschuldigung genötigt.

Er sollte der Hauptdarsteller des Abends werden, immerhin war das Spiel nur seinetwegen vereinbart worden: Doch Robben wurde erst 14 Minuten vor Schluss auf Seiten der Holländer eingewechselt. Diese wenigen Minuten reichten aber, um bei jeden Ballkontakt ausgepfiffen zu werden. Von den einigen Anhängern. Robben hatte im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea in der Verlängerung einen Elfmeter zur möglichen 2:1-Führung verschossen und so die wohl bitterste Niederlage in der Vereinsgeschichte des Rekordmeisters eingeleitet. Das hatten einige Fans allem Anschein nach noch immer nicht verkraftet.

Van Bommel: "Das ist ein Skandal!"

Nach dem Spiel verschwand der Gedemütigte mit einem gequälten Lächeln, aber wortlos aus der Allianz Arena. Zu tief saß der Stachel der Enttäuschung, als dass er sich hätte äußern wollen. Dafür reagierten seine Teamkollegen und Bondscoach Bert van Marwijk umso deutlicher. "Es ist eine Schande, dass Arjen ausgepfiffen wurde. So etwas gehört sich nicht", schimpfte van Marwijk. Auch Mark van Bommel, viereinhalb Jahre in Diensten des FC Bayern und zuletzt Kapitän, war erregt. "Das ist ein Skandal. So etwas habe ich in München noch nie mitgemacht", sagte der Mittelfeldspieler. "Man muss doch sehen, was er die letzten Jahre für den Klub getan hat. Ich hätte nicht gedacht, dass das bei Bayern München passiert."

Deutliche Worte fand auch Rafael van der Vaart. "Der FC Bayern sollte sich schämen, das hat Arjen nicht verdient. Wir hatten so etwas nicht erwartet. Das ist peinlich", sagte der Niederländer. Dass ein Teil der Bayern-Anhänger versuchte, Robben zu unterstützen, half nichts - der Eklat war da. Statt einer Aufarbeitung des Champions-League-Desasters gegen den FC Chelsea wurde die Partie für Robben zum Spießrutenlaufen. Der 28-Jährige als Sündenbock für den geplatzten Traum vom Triumph beim "Finale dahoam".

Teamkollege warnt: "So vergrault man ihn!"

Mit diesem Gefühl wird Robben nun in die EM und Sommerpause entlassen, eine ungünstige Konstellation für den Rekordmeister. Und das, obwohl der sensible Flügelflitzer gerade erst seinen Vertrag in München verlängert hatte. Doch Wesley Sneijder sprach aus, was viele dachten: "Man hat schon die Tage zuvor gesehen, dass keiner aus dem Klub ihn geschützt hat. So vergrault man ihn!" Ist jetzt sogar ein Abgang des Superstars möglich? Die Bayern-Verantwortlichen versuchten sich jedenfalls nur mit halbherzigen Bekundungen: "Damit muss er leben. Es waren doch nur vereinzelte Fans", sagte Trainer Jupp Heynckes. Und Sportdirektor Christian Nerlinger ergänze lapidar: "Er hat ja auch starken Beifall bekommen."

Einen Tag später klingt das schon wieder etwas anders. Nach sorgfältiger Überlegung und "vielen Reaktionen unserer Fans" gab der FC Bayern eine schriftliche Entschuldigung heraus: "Einige Fans waren offensichtlich enttäuscht, dass Arjen drei Tage nach dem verlorenen Champions League-Finale nicht auch im Trikot des FC Bayern, sondern nur für die holländische Nationalelf gespielt hat", erklärte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. "Dies gibt jedoch niemand das Recht, unseren Spieler auszupfeifen." Viele Fans hätten sich nun "im Namen derjenigen, die gepfiffen haben, bei Arjen Robben entschuldigt".

Robben "im Juli wieder im Kreise der Bayern-Familie"?

Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack: Nach einer Saison ohne Titel haben es die Bayern-Fans geschafft, einen noch negativeren Höhepunkt zum Ausklang obendrauf zu setzen. Dass jetzt erst mal Schluss ist mit Fußball an der Säbener Straße, darüber scheinen alle froh zu sein. Da kommt die EM 2012 gerade recht. Sie lenkt nicht nur die Aufmerksamkeit der Fans vom FC Bayern ab, sondern auch die des gescholtenen Arjen Robben. In den Worten der Bayern-Entschuldigung heißt das: "Der FC Bayern München wünscht Arjen Robben eine gute, erfolgreiche Europameisterschaft und freut sich, ihn im Juli wieder im Kreise der Bayern-Familie zu haben."

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