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Tour de France: Anekdoten aus über 100 Rundfahrten


Kleine Anekdoten über 100 Frankreich-Rundfahrten

t-online, plu

Aktualisiert am 30.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Der Schweizer Ferdy Kübler trug das Gelbe Trikot an zwölf Tagen.Vergrößern des BildesDer Schweizer Ferdy Kübler trug das Gelbe Trikot an zwölf Tagen. (Quelle: PanoramiC/imago-images-bilder)
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Eingefleischte Fans der Tour de France kennen sie, die Geschichte von Eugene Christophes Gabelbruch. Jedes Jahr erzählen TV-Kommentatoren, dass dem Franzosen bei der Abfahrt vom Tourmalet die Gabel brach. Da den Fahrern damals noch jede Hilfe von außen verboten war, musste er sein Rad in einer kleinen Schmiede selbst reparieren. Jahre später kam er als erster Träger des 1919 eingeführten Gelben Trikots zu Ruhm.

Doch über 100 Rundfahrten haben natürlich für mehr Anekdoten gesorgt, die viele Radsport-Fans noch nicht kennen, aber sicher interessant finden dürften. t-online präsentiert ein paar weniger geläufige Ereignisse, die allerdings eine Erwähnung verdient haben.

Saboteure und Hooligans

Die gegeneinander konkurrierenden Radfirmen hatten bei der Austragung der zweiten Tour 1904 noch nicht viel für den Gedanken des "Fairplay" über. Saboteure wurden bezahlt, die die Räder der gegnerischen Teams ansägten. Sogar vor hautreizenden Mitteln und Verunreinigungen von Getränken wurde nicht gescheut.

Damals wie heute wollten Lokalpatrioten im Zentralmassiv die Helden aus ihrer Gegend vorne sehen. Doch die Fanunterstützung wurde zu diesen Tagen noch etwas anders interpretiert. Es kam es zu Attacken auf Fahrer, die nicht aus der Region stammten. Teilweise mussten Polizisten sogar mit Schusswaffengebrauch einschreiten um die Fahrer zu schützen.

Drei Tour-Sieger fallen im ersten Weltkrieg

Wenige Tage nach Ende der Tour 1914, begann der erste Weltkrieg. Dort, wo kurz zuvor die 13. Und 14. Etappe stattfanden, tobte ein schrecklicher Krieg, indem drei Tour-Sieger ihr Leben ließen. Der Sieger von 1907 und 1908, Lucien Petit-Breton aus Frankreich, verlor sein Leben bei einem Autounfall. Er war im Krieg ein Meldefahrer der Infanterie.

Francois Faber, 1909 der erste Tour-Sieger aus Luxemburg, starb an der Front, als er einen Kameraden aus der Schusslinie ziehen wollte. Der Franzose Octave Lapize, Gewinner 1910, kam 1917 als Pilot in einem Luftkampf ums Leben.

Jedermänner auf der Großen Schleife

1919 wurde das Gelbe Trikot für den Gesamtführenden eingeführt. Vermutlich gab es kurz nach dem ersten Weltkrieg keine andere Farbe, die für die Herstellung von mehreren Trikots gereicht hätte. Von den Fans wurde es schon bald geliebt, von den Fahrern damals jedoch gehasst. Als Gesamtführender wurde man nun erkannt und war noch öfter Attacken ausgesetzt.

Was für heutige Jedermann-Sportler als unerfüllbarer Traum erscheint, war früher Realität. 1923 konnten Radsportler zum ersten Mal auf eigene Rechnung die Tour de France bestreiten und versuchen Preisgelder abzuräumen. Der Beste der "Touristes-Routiers" erreichte sogar den zwöften Rang im Gesamtklassment.

Doping und eine verhinderte Revolution

Ähnlich wie 2007, als mehrere Radprofis auf Pressekonferenzen Dopingmissbrauch gestanden, luden die Pelissier-Brüder aus Ärger über die Tour-Verantwortlichen bereits 1924 Journalisten in ein Cafe und berichteten von Dopingpraktiken im Fahrerfeld. Substanzen wie Kokain, Chloroform sowie Pillen und Cremes gegen die Ermüdung standen damals auf der Tagesordnung. Sehr beliebt war ein Mittel Namens "Dynamit".

1947 stand Italien am Rande einer Revolution. Am Tag eines fehlgeschlagenen Mordversuchs auf den Vorsitzenden der populären Kommunistischen Partei, gewann der Italiener Gino Bartali eine Etappe und später die Rundfahrt. Viele Italienische Historiker sind der Meinung, dass Bartalis erfolgreicher Auftritt bei der Tour große Unruhen im Land verhindert hatte.

Frisur entscheidet über Tour-Sieg

1954 konnte man sich nach den Strapazen einen Gipfel als Erster zu erreichen auch schon mal ein Eis gönnen. So tat es Federico Bahamontes auf dem Romeyere bei Grenoble. "Der Adler von Toledo" galt als ausgezeichneter Kletterer und, nachdem er einmal bei der Abfahrt in einen Kaktus gestürzt war, als extrem schlechter Abfahrer. Der spätere erste spanische Toursieger fuhr daher ungern ohne Begleitung einen Berg runter.

Die knappste Entscheidung um den Gesamtseig der Tour-Geschichte fiel 1989. Acht Sekunden trennten damals den Sieger Greg LeMond von Laurent Fignon bei der Ankunft in Paris. Vor dem abschließenden, nur 24,5 Kilometer langen, Einzel-Zeitfahren hatte Fignon einen Vorsprung von 50 Sekunden auf LeMond. Doch sein Pferdezopf sorgte für aerodynamische Nachteile gegenüber LeMonds Triathlon-Lenker und Zeitfahrhelm. Experten behaupten, Fignon hätte die Tour mit einem Kurzhaarschnitt gewonnen.

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