Tennis - French Open, 3. Runde Görges muss sich erst dem Schiedsrichter, dann Rus beugen
Als Julia Görges um 21.34 Uhr einen Doppelfehler servierte, endeten ihre Träume, bei den French Open in Paris mindestens ins Achtelfinale einzuziehen. Das hatte die 23-Jährige zu Jahresbeginn bei den Australian Open geschafft. Mit 7:6 (7:5), 2:6 und 6:2 besiegte Arantxa Rus aus den Niederlanden die Weltranglisten-27. - weil die in der Dunkelheit nichts mehr sah: "Ich habe sechs Dioptrien in meinen Augen." Den Schiedsrichter juckte das nicht. Görges' Beschwerden verhallten.
"Ich kann nur meine Meinung sagen", erklärte Görges auf der anschließenden Pressekonferenz. Auch eine taktische eingestreute Verletzungspause half ihr nicht weiter. "Die Schiedsrichter entscheiden das." Nach 2:20 Stunden hatten sie das Match auf dem Platz sieben durchgezogen. Rus gewann das erste Aufeinandertreffen beider Spielerinnen, weil die Nummer 88 der Welt sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Immerhin war es auch auf ihrer Seite des Platzes nicht heller. Doch Görges behinderte die Tatsache, Kontaktlinsen zu tragen und mit schwindendem Tageslicht quasi "blind" zu spielen: "Ich sehe dann irgendwann nichts mehr."
Zu viele vermeidbare Fehler
17 vermeidbare Fehler brachen Görges im finalen Durchgang das Genick. "Ich habe meine Chancen nicht genutzt und zu viele Fehler gemacht", sagte Görges selbstkritisch. "Es war ein hartes Match. Sie hat sehr gut gespielt", gab es auch noch ein Lob für Siegerin Rus. Die trifft nun auf Kaia Kanepi aus Estland, in Paris gesetzt an Nummer 22. Auch die Estin stand noch nie zuvor im Achtelfinale der French Open. Kanepi besiegte zuvor die frühere Weltranglistenerste Caroline Wozniacki aus Dänemark mit 6:1, 6:7 (3:7), 6:3.
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