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Vierschanzentournee 2013: Anders Jacobsen als männliches Aschenputtel


Skispringen
Tourneeführung dank Wunderschuh: Das Märchen des Anders Jacobsen

Von t-online
Aktualisiert am 03.01.2013Lesedauer: 2 Min.
Anders Jacobsen katapultiert sich dank neuem Schuhwerk auf Bestweiten.Vergrößern des BildesAnders Jacobsen katapultiert sich dank neuem Schuhwerk auf Bestweiten. (Quelle: GEPA/imago-images-bilder)
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Die Vierschanzentournee 2012/2013 ist das Märchen des Anders Jacobsen. Aber es ist auch das Märchen von Aschenputtel. Der Norweger galt vor sechs Jahren als eines der größten Talente im Skisprung-Zirkus. Doch kaum stand er ganz oben, begann sein Abstieg. Er sprang immer öfter hinterher, geriet in Vergessenheit. Im Mai 2011 gab er bekannt, sich vom Skispringen zurückzuziehen. Sein Karriereende stand kurz bevor. Eineinhalb Jahre später strahlt er wieder. Jacobsen hat sein Glück wiedergefunden: wegen eines Schuhs.

Niemand hatte ihn auf der Rechnung. Der Tournee-Sieger von 2006/2007 sprang in Oberstdorf aus dem Nichts zum Sieg und in Garmisch-Partenkirchen von Platz neun im ersten Durchgang noch ganz nach vorne. Der 27-Jährige überrumpelte sie alle: die Weltklasse-Springer aus Österreich, die deutschen Hoffnungen um Severin Freund, den schweizerischen Einzelkämpfer Simon Ammann.

Geheimnis um den Wunderschuh gelüftet

Die Experten rätselten, woran es läge. Dann sickerte durch: Jacobsen springt mit einem Wunderschuh. "Das ist ein Geheimnis", scherzte der Führende in der Tournee-Wertung. Gelüftet wurde es aber dann doch, durch seinen Trainer Alexander Stöckl. Der bestätigte, man habe da "etwas Neues".

Der Österreicher hatte sich im vergangenen Sommer zusammen mit seinem Vater, einem Ingenieur, Gedanken gemacht, wie man den neuralgischen Punkt eines Skispringers, die Verbindung zwischen Ski und Mensch, stabiler machen könnte: den Schuh. Heraus kam eine Manschette, die mehr Stabilität und mehr Kraft im Absprung verleiht. Lange wurde mit ihr experimentiert, jetzt funktioniert sie.

"Weitengewinn von zwei bis drei Metern"

Nicht, dass ein Schuh alleine solche Leistungen hervorzubringen vermag. Doch Stöckl bestätigte dem "Blick": "Der Schuh bringt einen Weitengewinn von zwei bis drei Metern." Kein Wunder also, die geschlagenen Österreicher umgehend protestierten und den Internationalen Skiverband anriefen. Die FIS untersuchte das neue Hilfsmittel und stellte fest: Es liegt "im Innovationsbereich". Einspruch zwecklos.

Jacobsen ist allerdings nicht der Einzige, der von dem neuen Schuhwerk profitiert hat. Befand sich vor der Tournee mit Anders Bardal (springt ohne Manschette) lediglich ein Norweger in den Top Ten des Gesamtweltcups, belegten in Garmisch die Herren Jacobsen, Bardal und Tom Hilde die Plätze eins, drei und vier. Zufall? Nein! Ein Wunder? Auch nicht! Aber schon ein Märchen. Dank eines Schuhs. Wie bei Aschenputtel.

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