Douglas Slocombe ist tot: "Indiana Jones"-Kameramann wurde 103

Der mehrfach preisgekrönte britische Kameramann Douglas Slocombe ist tot. Er sei am Montag (22. Februar) im Alter von 103 Jahren in einem Londoner Krankenhaus gestorben, teilte seine Tochter Georgina Slocombe mit. Zu den bekanntesten Arbeiten Slocombes zählen Steven Spielbergs erste drei "Indiana Jones"-Filme.

Slocombe startete seine Karriere als Fotograf und Kriegsberichterstatter. 1939 arbeitete er für ein Magazin in Polen, kurz bevor deutsche Truppen das Nachbarland überfielen. Selbst vorübergehend von der Gestapo festgenommen, gelang es ihm dennoch, nach Warschau zu kommen.

Dort filmte er am 1. September unter dem Schutz polnischer Truppen den deutschen Einmarsch. Über das Baltikum gelang ihm anschließend die Flucht nach Schweden.

Auch ein Bond-Film unter Slocombes Arbeiten

Nach dem Krieg arbeitete Slocombe an einigen britischen Filmklassikern der 40er und 50er Jahre mit, unter anderem mit Star-Schauspieler Alec Guinness. In den 60er Jahren war er für die Kameraführung von Filmen wie "The Italian Job" (dt."Charlie staubt Millionen ab") oder Roman Polanskis "Tanz der Vampire" verantwortlich.

Als Slocombe fast 70 Jahre alt war, wählte ihn Spielberg als Kameramann für die drei ersten Filme seiner "Indiana Jones"-Reihe aus. Auch bei dem James-Bond-Film "Sag niemals nie" mit Sean Connery war Slocombe für die Kameraführung verantwortlich.

Dreimal für den Oscar nominiert

Slocombe war dreimal für den Oscar nominiert, konnte den wichtigsten Filmpreis der Welt aber nie gewinnen. Dreimal wurde er mit dem britischen Filmpreis BAFTA ausgezeichnet, unter anderem für die Verfilmung von "Der große Gatsby" (1975) mit Robert Redford und Mia Farrow.