Bobby Brederlow leidet an Demenz

Bittere Nachrichten vom geistig behinderten Schauspieler Rolf Bobby Brederlow: Der 52-Jährige, der mit dem Down-Syndrom geboren wurde, ist demenzkrank geworden. Das sagte sein Bruder Gerd gegenüber der "Bild"-Zeitung.

"Er vergisst beim Tischdecken die Teller und weiß nach 30 Jahren nicht mehr, wo in unserer Wohnung das Besteck liegt", so Gerd Brederlow, der seit dem Tod der Mutter in den 1980er Jahren mit seinem Bruder in einer Wohnung wohnt und sich um ihn kümmert. Es passiere auch, dass Bobby nach dem Duschen drei Boxershorts übereinander anziehe und sich wundere, warum die Hose nicht mehr zugeht.

Aufhalten kann man die Krankheit nicht - man kann nur versuchen, den Prozess etwas hinauszuzögern. "Bobby bekommt Kokosöl und Kokoswasser. Das soll das Absterben von Gehirnzellen verlangsamen. Wir hoffen, damit Zeit zu gewinnen", sagte Gerd Brederlow. Doch er will nicht alle denkbaren Möglichkeiten ausschöpfen: "Wir geben ihm keine harten Mittel, die Depressionen zur Folge haben."

Mit Veronica Ferres vor der Kamera

Bobby Brederlow ist der wohl bekannteste geistig behinderte Schauspieler Deutschlands. Seinen Durchbruch hatte er 1999 mit dem TV-Vierteiler "Liebe und weitere Katastrophen", in dem er an der Seite von Senta Berger und Suzanne von Borsody zu sehen war. 2001 spielte er neben Veronica Ferres die Hauptrolle in dem Film "Bobby". Außerdem war er in einer Reihe von TV-Serien wie "Tatort", "In aller Freundschaft" und "Für alle Fälle Stefanie" zu sehen und spielte auch in Werbespots, unter anderem von der Aktion Mensch, mit.

Seine Schauspielerei wird durch die Demenz übrigens noch nicht beeinträchtigt, so Bruder Gerd. "Seine Rollen-Texte kann er sich komischerweise noch immer perfekt merken. Das läuft aus dem Effeff." Man würde Bobby Brederlow wünschen, dass das noch eine Weile so bleibt.