Gérard Depardieu sucht jetzt Trost im Koran

Der Schauspieler Gérard Depardieu zieht in seinem jetzt veröffentlichten Buch eine bittere Lebensbilanz. Die Welt laufe "ins Leere", schreibt er. Trost sucht der Franzose ausgerechnet im Koran.

"Wie können wir in einer Kultur vorankommen, die nach und nach ihre Daseinsberechtigung verliert?". Der 68-Jährige beruft sich unter anderem auf den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig, der seinem Leben 1942 ein Ende setzte. Depardieu beklagt in seinem Buch "den Mangel an Leidenschaft und Sinnlichkeit", der die zeitgenössische Welt präge. Trost suche er immer wieder im Koran, bekennt der Schauspieler.

"Vision der Leidenschaft"

"In der Beschreibung des Paradieses von Allah findet man eine wahre Vision der Leidenschaft", betont er. Sie habe nicht das Geringste mit dem Bild vom Paradies zu tun, das sich jene "Knallköpfe" machten, die sich im Glauben an 72 Jungfrauen in die Luft sprengten. Dem eigenen Tod sieht Depardieu gelassen entgegen. Der Tod, schreibt der Schauspieler, "ist kein Fragezeichen, er ist ein hübsches Ausrufezeichen hinter dem Erlebten."