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ZDF-Drama "Unsere Mütter, unsere Väter" erntet harsche Kritik in USA


"Unsere Mütter, unsere Väter"
In den USA erntet das ZDF-Kriegsdrama harsche Kritik

t-online, nho

Aktualisiert am 17.01.2014Lesedauer: 2 Min.
Die Schauspieler Volker Bruch (l) und Tom Schilling bei den Dreharbeiten für den Film "Unsere Mütter, unsere Väter".Vergrößern des BildesDie Schauspieler Volker Bruch (l) und Tom Schilling bei den Dreharbeiten für den Film "Unsere Mütter, unsere Väter". (Quelle: dpa-bilder)
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Traumquoten in Deutschland, harsche Kritik in den USA: Das dreiteilige Weltkriegsdrama "Unsere Mütter, unsere Väter" sorgt für geteilte Meinungen. Denn während es dem ZDF hierzulande einen riesen Erfolg einbrachte, stehen die Amerikaner dem Film-Epos äußerst kritisch gegenüber.

Der Dreiteiler, der in Deutschland bereits im März letzten Jahres ausgestrahlt wurde und bei dem bis zu 7,6 Millionen Zuschauer einschalteten, läuft nun unter dem Namen "Generation War" in amerikanischen Arthouse-Kinos an. Darin geht es um einen Abgrund deutscher Geschichte, über den die Beteiligten meist jahrzehntelang selbst im Familienkreis eisern schwiegen - den Krieg der Wehrmacht gegen die Sowjetunion.

Wie ein Propagandafilm von 1943

Doch schon vor dem Start erntete das Kriegsdrama in den USA teils vernichtende Kritiken. Vor allem die Haltung zu Tätern und Opfern des NS-Regimes stand dabei im Fokus. "Das Übel der Nazis wird nicht abgestritten, aber nur einigen überzeichnet sadistischen SS- und Gestapo-Kommandeuren zugeschrieben, die fast genauso grausam zu Deutschen wie zu Juden und Russen sind", schrieb beispielsweise die "New York Times" in ihrer Rezension und verglich den Film mit einem Propagandafilm von 1943.

Auch die Unterhaltungsseite "A.V. Club" äußerte Bedenken in Bezug auf den Umgang mit der Schuldfrage. In ihrer Rezension zum Film bezeichnete sie ihn als "auf perverse Art optimistisch". Außerdem würden die Macher des Films seine Protagonisten von jeglicher ideologischer Verantwortung oder Schuldfähigkeit freisprechen. "Fünf Stunden Selbstmitleid für die Jugend des Dritten Reichs", fasste das Special-Interest-Portal zusammen.

Doch es gab auch eine positive Medienstimme zu Nico Hofmanns Verfilmung. "Auf bewundernswerte Art zeigt der Film, dass totalitäre Systeme alles korrumpieren, auch individuelle Verantwortung", urteilte das NPR (National Public Radio), eine Kooperation nichtkommerzieller Hörfunksender.

Polnische Widerstandskämpfer reichten Klage ein

Schon zur Ausstrahlung in Deutschland hatte "Unsere Mütter, unsere Väter" international Kontroversen ausgelöst. Ehemalige polnische Widerstandskämpfer hatten nach der Erstausstrahlung des Filmes Klage gegen das ZDF eingereicht. Der Grund: Der Weltkriegs-Dreiteiler soll die Ehre der polnischen Untergrund-Armee, der Armia Krajowa, verletzt haben. Die Kläger verlangten eine Entschuldigung und eine Wiedergutmachung von 50.000 Zloty (12.000 Euro).

Außerdem warf der russische TV-Moderator Alexej Puschkow dem ZDF vor, die Verbrechen der Wehrmacht in Russland zu verharmlosen.

Was die Engländer von dem deutschen Kriegsdrama halten, wird auch noch in diesem Jahr bekannt. "Unsere Mütter, unsere Väter" soll 2014 nämlich auch noch im britischen Fernsehen ausgestrahlt werden.

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