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"Terror - Ihr Urteil": 86,9 Prozent der Zuschauer plädierten für Freispruch


"Terror - Ihr Urteil"
So haben die TV-Zuschauer entschieden

Von t-online, dpa
18.10.2016Lesedauer: 2 Min.
Mörder oder Held? Luftwaffenmajor Lars Koch (Florian David Fitz) muss sich vor Gericht verantworten.Vergrößern des BildesMörder oder Held? Luftwaffenmajor Lars Koch (Florian David Fitz) muss sich vor Gericht verantworten. (Quelle: ARD Degeto)
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Ist Kampfpilot Lars Koch ein Held oder ein Mörder? Für die TV-Zuschauer von "Terror - Ihr Urteil" am Montagabend war diese Frage eine klare Angelegenheit. 86,9 Prozent entschieden sich dafür, den Angeklagten freizusprechen.

Bei der zeitgleichen Ausstrahlung in Österreich kam ein identisches Urteil zustande: 86,9 Prozent plädierten für Freispruch, in der Schweiz waren es 84 Prozent.

Das war die fiktive Handlung des Fernsehfilms: Terroristen wollen einen entführten Lufthansa-Airbus in die Allianz Arena bei München stürzen. Es bleiben wenige Kilometer. Deutschland spielt gegen England, 70.000 Fußballfans im ausverkauften Stadion wissen nichts von der drohenden Katastrophe.

Anklage: 164facher Mord

"Wenn ich jetzt nicht schieße, werden Zehntausende sterben", schreit Luftwaffenmajor Lars Koch (Florian David Fitz) übers Mikrofon an die Leitstelle und feuert in seinem Eurofighter eine Luft-Luft-Rakete ab. Das rechte Triebwerk des Airbus A 320 wird getroffen, die Maschine fängt Feuer und stürzt auf einen Kartoffelacker. Alle 164 Menschen an Bord, darunter der Terrorist einer Al-Qaida-Splitter-Organisation, kommen ums Leben.

Der Bundeswehrpilot handelte gegen den ausdrücklichen Befehl, nicht zu schießen. Er wird angeklagt wegen 164fachen Mordes.

Darf man Menschenleben gegen Menschenleben aufwiegen?

Eindringlich gespielt von Stars wie Fitz, Martina Gedeck als Staatsanwältin, Lars Eidinger als Verteidiger und Burghart Klaußner als Richter machte der Film das moralische Dilemma des Falls klar: Inwieweit kann und darf man Menschenleben gegen Menschenleben aufwiegen?

Dabei wurde das Problem aus unterschiedlichen Perspektiven, etwa auch aus der einer Angehörigen der abgeschossenen Passagiere, beleuchtet. Und es wurde schnell klar, dass es hier kein "richtig" und "falsch", sondern nur ein "falsch" und "falscher" geben kann.

Die ARD muss man jedenfalls loben, dass sie sich auf das TV-Experiment einließ, und ein brisantes, hochaktuelles Thema spannend verpackt an die Zuschauer vermittelte und diese aktiv an der Urteilsfindung teilhaben ließ. Davon bitte in Zukunft mehr.

Mehrheit der Theaterbesucher für Freispruch

Das gleichnamige Erfolgstheaterstück des Autors und Juristen Ferdinand von Schirach, das im Oktober 2015 am Deutschen Theater in Berlin Uraufführung feierte, wurde mittlerweile auf viele Bühnen - nicht nur in Deutschland - gezeigt.

Stets fällen die Besucher das Urteil. Der aktuelle Stand der Urteile wird fortlaufend im Internet veröffentlicht. Bis zum Dienstagmorgen hatten von knapp 165.000 Zuschauern über 60 Prozent den Piloten freigesprochen. In 469 Aufführungen in Deutschland wurde der Pilot 438 Mal freigesprochen. In Japan übrigens in allen vier Vorstellungen schuldig.

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