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Rente: Im Osten Deutschlands gehen die Menschen eher in Frührente


Osten schlägt Westen
Der Osten führt bei der Frührente

Von t-online
Aktualisiert am 13.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Im Osten gehen Männer und Frauen früher in RenteVergrößern des BildesIm Osten gehen Männer und Frauen früher in Rente (Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ), Universität Duisburg-Essen)
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Im Osten Deutschlands gehen die Menschen prozentual eher in die Frührente – und zwar bei Männern und Frauen. Dies belegt der "Altersübergangsreport" des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Aber auch im Westen gibt es Regionen mit anteilig vielen Frührentnern. Die Gründe für eine Frühverrentung sind zum einen die Arbeitslosigkeit, aber auch die Ansiedlung von Großkonzernen und die Lebensarbeitsleistung.

Männer und Frauen aus dem Osten früher in Rente

Die Studie wurde mit Förderung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung und des Forschungsnetzwerks Alterssicherung erstellt. Sie basiert auf den neuesten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2010 und dürfte die jüngste Debatte über den Eintritt in die Rente wieder anheizen.

Die wichtigsten Ergebnisse der neuen Untersuchung: Im Westen gehen Männer im Durchschnitt mit 63,9 Jahren in Rente, im Osten ein ganzes Jahr früher.

Bei den Frauen ist der Unterschied noch größer: Im Westen tritt der Ruhestand im Schnitt mit 63,6 Jahren ein, im Osten mit 61,9 Jahren.

Auf den ersten Blick schienen die höheren Arbeitslosenquoten im Osten der Grund für die frühere Verrentung zu sein. Wer arbeitslos ist, müsse schließlich automatisch mit 63 Jahren mit Abschlägen in Rente gehen. Doch dahinter stehe mehr, urteilten die Autoren.

Frauen im Osten lange erwerbstätig

So gingen die Frauen aus Ostdeutschland nicht wegen der Arbeitslosigkeit früher in Rente. Vielmehr seien sie oft lange erwerbstätig gewesen und hätten sich somit häufig für die 2010 noch geltende Altersrente für Frauen ab 60 Jahren mit Abschlägen qualifiziert. Im Osten sei dies über die Hälfte der Frauen gewesen.

Spitzenreiter waren hier die Frauen aus Nord- und Südthüringen, Südsachsen und der Mecklenburgischen Seenplatte: Sie gingen schon mit 61,5 Jahren in den Ruhestand.

Im Westen dagegen waren Frauen der Studie zufolge seltener oder kürzer erwerbstätig – nur ein Viertel erfüllte die Bedingung für die Rente mit 60.

Dazu mussten sie mindestens 15 Jahre sozialversichert gewesen sein und nach Vollendung des 40. Lebensjahres noch mehr als zehn Jahre Pflichtbeiträge in die Rentenkasse gezahlt haben. In Osnabrück war das Renteneintrittsalter für Frauen mit 63,7 Jahren am höchsten.

Männer im Westen nutzen Rentenpläne der Konzerne

Unter den Männern des Westens können die frühesten Renteneintritte im Alter von 62,7 im Raum Braunschweig und Ingolstadt beobachtet werden. Dies liegt der Studie zufolge an den industriellen Strukturen.

So liegt Braunschweig nahe Wolfsburg und dem VW-Konzern, in Ingolstadt ist Audi angesiedelt – Großkonzerne legen traditionell Pläne für die Frühverrentung auf. Rund um Ludwigshafen – hier ist der weltgrößte Chemiekonzern BASF angesiedelt – ist das Renteneintrittsalter beispielsweise mit 62,8 ebenfalls recht niedrig, wie ein Blick auf die Karte zeigt.

Aber auch in der Region Mecklenburgische Seenplatte gingen die Männer mit 62,7 Jahren in den Ruhestand – dies habe hier aber mit der hohen Arbeitslosigkeit zu tun.

Am spätesten gehen Männer in Hamburg in Rente – hier liegt das Alter im Schnitt bei 64,1 Jahren. Schleswig-Holstein Nord, Bonn und Hochrhein-Bodensee erreichen ein Durchschnittsalter von 64 Jahren.

Autoren wollen stärkere Förderung

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die älteren Arbeitslosen würden zwar inzwischen intensiver gefördert als früher. Aber noch immer seien sie in der Tendenz in den Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit benachteiligt. Hier müssten sich Ältere also nicht nur einer schlechteren Arbeitsmarktlage stellen. Auch fielen ihre Chancen, unterstützt zu werden, schlechter aus.

Damit regionale Benachteiligungen nicht weiter verschärft werden, müsse hier gezielt und effektiv gefördert werden, fordern die Autoren.

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