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8,5 Jahre Haft: Fonds-Manager wegen Untreue in 327 Fällen verurteilt


8,5 Jahre Haft
Fonds-Manager wegen Untreue in 327 Fällen verurteilt

Aktualisiert am 20.04.2015Lesedauer: 2 Min.
VWHeinrich Maria Schulte zwischen seinen Anwälten Thomas Hauswaldt (li.) und Wolf Römmig (re.). Der frühere Chef der Fondsgesellschaft Wölbern Invest wurde jetzt wegen Untreue verurteilt.Vergrößern des BildesHeinrich Maria Schulte zwischen seinen Anwälten Thomas Hauswaldt (li.) und Wolf Römmig (re.). Der frühere Chef der Fondsgesellschaft Wölbern Invest wurde jetzt wegen Untreue verurteilt. (Quelle: dpa-bilder)
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Achteinhalb Jahre Haft lautet das Urteil des Landgerichts Hamburg im Prozess gegen den früheren Chef der Fondsgesellschaft Wölbern Invest. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Heinrich Maria Schulte in 327 Fällen mehr als 147 Millionen Euro aus dem Vermögen zahlreicher Fonds abgeschöpft und zweckentfremdet hat. Damit dürfte der Fall jedoch noch nicht beendet sein. Der Medizinprofessor hat schon im Vorfeld angekündigt, die nächste Instanz, den Bundesgerichtshof, anrufen zu wollen.

Der 61 Jahre alte Schulte hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. "Ich habe mich weder privat bereichern noch Anleger vorsätzlich schädigen wollen", erklärte er vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft hat eine Haftstrafe von zwölf Jahren gefordert, die Verteidigung plädierte auf Freispruch. Die Verurteilung kommt jedoch nicht unerwartet, ließ doch die Kammer bis zuletzt erkennen, dass sie den Argumenten der Staatsanwaltschaft folgt.

50 Millionen für private Zwecke

Von den 147 Millionen Euro soll Schulte nach Darstellung der Staatsanwaltschaft 50 Millionen privat vereinnahmt haben. Den Rest habe er in Gesellschaften umgeleitet, an denen er selbst beteiligt oder deren Geschäftsführer er gewesen sei. Verschwunden sind den Angaben zufolge 115 Millionen Euro. Rund 35.000 Anleger waren betroffen, die etwa 1,1 Milliarden Euro investiert haben. Das Kapital steckt vor allem in geschlossenen Immobilienfonds, in Bürohäusern in den Niederlanden, Deutschland, Österreich und Frankreich.

Für insgesamt 23 Immobilien-Fonds von Wölbern Invest hatte zu Beginn vergangenen Jahres die Hamburger Paribus-Gruppe das Management übernommen. Für die übrigen Wölbern-Fonds führen die Hamburger treuhänderisch die Aufsicht. Bei der Stabilisierung der Fondsgesellschaften sei man in den ersten zwölf Monaten vorangekommen, meldete Paribus im Januar. Einige der Fonds seien aber nicht mehr zu retten gewesen.

Mediziner anonym angezeigt

Schulte hatte das private Bankhaus Wölbern in Hamburg 2006 übernommen und den Investmentbereich abgespalten. Im September 2013 hatten Polizei und Staatsanwaltschaft seine Geschäfts- und Privaträume durchsucht und den Mediziner verhaftet. Er saß seitdem in Untersuchungshaft. Eine anonyme Anzeige hatte die Ermittlungen gegen den Medizinprofessor in Gang gebracht, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Schultes Verteidiger warfen dem Gericht vor, nicht über ausreichenden wirtschaftswissenschaftlichen Sachverstand zu verfügen. Die Richter hätten auch keine vollständige Einsicht in die Prozessunterlagen genommen, bemängelte Rechtsanwalt Wolf Römmig.

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