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Peer Steinbrück wird Berater der ING-DiBa - und warnt vor Bankenkrise


Nach Abschied aus Bundestag
Peer Steinbrück wird Berater der ING-DiBa

Von t-online, reuters
Aktualisiert am 05.10.2016Lesedauer: 2 Min.
Peer Steinbrück hatte sich am 30. September aus dem Deutschen Bundestag verabschiedet.Vergrößern des BildesPeer Steinbrück hatte sich am 30. September aus dem Deutschen Bundestag verabschiedet. (Quelle: Enters/imago-images-bilder)
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Peer Steinbrück hat knapp eine Woche nach seinem Abschied aus dem Deutschen Bundestag angekündigt, künftig für die Direktbank ING-DiBa tätig zu sein. "Ich werde ein Angebot der ING-DiBa annehmen, als Berater des Vorstandes", sagte der frühere Finanzminister der "Zeit".

Das passe "durchaus" zu seiner häufig geäußerten Kritik an der Praxis vieler Banken. Zum einen habe die Bank eine lange sozialdemokratische Tradition und sei von Georg Leber 1965 als Bank für Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand mit gegründet worden. Zum anderen sei sie in keine "der in Rede stehenden Verfehlungen oder Manipulationen verwickelt" gewesen und "sehr konservativ und risikoscheu".

Zu seinen Vorwürfen gegenüber Banken stehe Steinbrück nach wie vor. "Aber ich zweifle nicht daran, dass wir eine Landschaft wettbewerbsfähiger Finanzdienstleister in Deutschland brauchen, die unserer starken Realwirtschaft entsprechen", sagte Steinbrück im "Zeit"-Interview. Seine Zeit als Minister sei sieben Jahre her, eine Interessenkollision könne er nicht erkennen.

Vor zwei Tagen hatte der größte niederländische Finanzdienstleister ING mitgeteilt, er werde 7000 Stellen streichen, die meisten davon in den Niederlanden und Belgien. Der Konzern will so bis 2021 900 Millionen Euro jährlich einsparen. Hintergrund seien die niedrigen Zinsen und hohe regulatorische Hürden. Wegen des Arbeitsplatzabbaus werde im nächsten Quartal eine Sonderlast von einer Milliarde Euro anfallen.

Steinbrück warnt vor neuer Bankenkrise

Bezogen auf die Deutsche Bank erklärte Steinbrück, es wäre besser gewesen, diese während der Bankenkrise zum Annehmen von Staatsgeld zu zwingen. Eine "Zwangskapitalisierung" wäre richtig gewesen, so Steinbrück, aber die Banken und ihre Spitzenverbände hätten das damals nicht gewollt.

"Die Scheu, gegen den versammelten Rat und die Position aller Banken eine solche Zwangskapitalisierung zu machen", sei in Deutschland ausgeprägter als in den USA. "Als ich eine Bank verstaatlicht habe, gab es einen Aufschrei der Entrüstung. Während ausgerechnet im angloamerikanischen Finanzkapitalismus solche Verstaatlichungen oder Teilverstaatlichungen stattfanden - Northern Rock, Royal Bank of Scotland", sagte der SPD-Politiker.

Steinbrück warnte vor einem erneuten Aufflammen der Bankenkrise und äußerte die Einschätzung, "dass es unter dem Druck des internationalen Wettbewerbs nach wie vor eine extreme Renditejagd gibt". Banken unterlägen deshalb der Versuchung, sich in Geschäften zu engagieren, die hochriskant sind. "Mit Verwunderung gucke ich immer noch darauf, dass der Derivatehandel sich längst von der Realwirtschaft um den Faktor zehn bis zwölf getrennt hat. Das bedeutet, dass dort massenhaft Wetten auf zukünftige Preise vorliegen, von denen viele scheitern und eine neue Erschütterung auslösen könnten."

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