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Abnehm-Mythen: Eine Ernährungsexpertin klärt auf


Abnehm-Mythen, die Sie am Schlankwerden hindern

t-online, Silke Ahrens

Aktualisiert am 30.12.2018Lesedauer: 4 Min.
Eine Frau hat ein wenig Hüftspeck.Vergrößern des BildesNicht alle Weisheiten, die beim Abnehmen helfen sollen, stimmen (Quelle: Koldunov/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Jeder kennt sie: Weisheiten, die beim Abnehmen helfen sollen. Aber was ist dran an den Mythen? Im Interview mit t-online.de klärt Ökotrophologin Manuela Marin aus Berlin unter anderem darüber auf, ob ein heißes Bad beim Abnehmen hilft.

1. Essen nach 18 Uhr macht dick

Diese Aussage hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört. Doch stimmt das auch? "Das ist umstritten", erklärt die Expertin. "Manche sagen: 'Ja, das Essen wird nach 18 Uhr schlechter verstoffwechselt.' Allerdings, ob es tatsächlich eine Gewichtszunahme befördert, konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden."

Deshalb rät die Ökotrophologin: "Ich würde sagen, das muss man praktisch an sich selbst beobachten. Sicherlich ist es aus dem Grunde, dass man danach vielleicht nicht schlafen kann, nicht gerade ratsam, sehr spät noch eine üppige Mahlzeit zu sich zu nehmen. Es gibt ja diese alte Regel: Frühstücken wie ein Kaiser und abends nur noch wie ein Bettelmann essen. Das ist sicherlich nicht falsch."

2. Ein heißes Bad hilft beim Abnehmen

An dieser Behauptung ist tatsächlich etwas Wahres dran, sagt Marin: "Alles, was sozusagen eine Steigerung des Energieumsatzes bewirkt, führt auch letztendlich zum Abnehmen. Ob das Abnehmen mit einem heißen Bad empfehlenswert ist, ist jedoch wieder die zweite Frage."

"Natürlich verlieren Sie durch Saunagänge auch Gewicht. Viele wiegen sich ja vorher und hinterher und sind dann ganz begeistert. Dabei ist natürlich fast die ganze Menge Wasserverlust durch den Schweiß. Da ist kaum ein Kilo Fett irgendwo angegriffen worden. Und für die heiße Badewanne trifft im Prinzip dasselbe zu, da schwitzen Sie auch wie Sau", erklärt die Expertin.

"Das Mittel der Wahl zum Abnehmen ist das sicherlich nicht", betont sie aber. "Es geht eben darum, seine Ernährung umzustellen, bewusst zu essen und das Ganze in die gesamte Lebensführung einzubetten, mit ausreichend Bewegung und Entspannung. Nur so wird es funktionieren."

3. Abnehmen wird im Alter schwieriger

"Ja, selbstverständlich ist Abnehmen im Alter schwieriger. Die Muskelmasse sinkt, die sehr viel Energie verbraucht und dadurch sinkt der Gesamtenergieumsatz. Wenn man dann Abnehmen will, müsste man ja Kalorien einsparen und das fällt natürlich schwerer, je weniger ich sowieso schon brauche", weiß die Ernährungsexpertin.

Oft gebe es auch das Phänomen, dass mit dem Eintritt ins Rentenalter häufig Übergewicht entsteht. Denn durch weniger Bewegung und Aktivität sinkt der Stoffwechsel noch mehr. Das kann Marin zufolge jedoch auch positiv sein. "Wenn es sich im Rahmen hält, ist das gar nicht so schlecht. Die hochbetagten Menschen, ab 80, 85 Jahren, verlieren auch wieder Gewicht. Wenn sie dann mit ein bisschen Polster in diese Phase eintreten, finde ich das persönlich gar nicht so verkehrt."

Zudem hat sie noch einige Tipps parat, wie man sein Gewicht im Alter zumindest halten kann. "Ausgewogene Ernährung spielt immer eine Rolle, im Alter natürlich noch mehr. Eben weil weniger Energie verbraucht wird, aber der Bedarf an Nährstoffen wie Vitamine, Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren nicht sinkt. Das heißt: Mit weniger Menge muss ich dieselbe Qualität zu mir nehmen und das bedeutet, ich muss mir noch viel bewusster nährstoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und magere Milchprodukte aussuchen. Wenn Sie darauf den Fokus richten und dann noch das Thema Bewegung im Blick behalten, dann ist das mit dem Gewicht halten sicherlich machbar."

4. Tägliches Wiegen hilft beim Abnehmen

Dieser Mythos stimmt nicht, sagt Marin. "Ich empfehle, sich in der Phase des Abnehmens – und auch danach – einmal wöchentlich zu wiegen, weil das Gewicht gewisse Schwankungen hat. Man sollte nicht jede 200 Gramm zur Kenntnis nehmen, weil das eher Verunsicherung und Stress verursacht. Deshalb sagt man, einmal in der Woche wiegen reicht."

Ist das Wunschgewicht erreicht, sollte man mit dem wöchentlichen Wiegen aber nicht aufhören. "Es ist wichtig, das auch weiterhin zu tun, weil man festgestellt hat, dass Gewicht halten sowieso die allerschwerste Phase ist. Wenn man nicht mitbekommt, dass man schon wieder ein, zwei Kilo zugenommen hat, ist das natürlich schlecht. Denn es ist besser, so früh wie möglich wieder einzusteigen und zu sagen: 'Moment mal, was habe ich denn jetzt hier gemacht und wie bleibe ich bei meinem Gewicht?' Am besten, bevor man seine fünf Kilo wieder drauf hat."

Was ist der richtige Umgang mit Abnehmweisheiten?

Manuela Marin findet, man sollte unbedingt eine gesunde Skepsis an den Tag legen. "Wir nehmen ja sonst auch nicht alles an, was uns angeboten wird und das ist im Feld Ernährung ganz genauso. Da wird jeden Tag irgendetwas Neues produziert und vieles davon ist mehr als fragwürdig. Das reicht von Selbstversuchen bis zu Hypothesen, die gar keine Haltbarkeit haben. Das taucht auf und auch genauso schnell wieder ab."

Ihr Tipp, um erfolgreich abzunehmen: "Eine Hilfestellung durch eine qualifizierte Ernährungsberatung ist nie verkehrt, zumindest für die Einstiegsphase. Aber auch eine Gruppe eignet sich zum Abnehmen. Dann hat man abgesicherte Erkenntnisse, mit denen gearbeitet wird und das bringt einen sicherlich am besten auf den Weg. Außerdem ist es ja immer schön, wenn man das mit Gleichgesinnten macht."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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