Vollziegel: Eigenschaften der traditionellen Mauerziegel

In der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts waren sie besonders beliebt und verbreitet: Und so finden sich Vollziegel auch heute noch an vielen Hausfassaden. Lesen Sie hier, was die Ziegel von anderen Arten unterscheidet und wodurch sie sich auszeichnen.

Vollziegel: Was ist das eigentlich?

Vollziegel, gelegentlich auch als Reichsziegel bezeichnet, bestehen zu mindestens 85 Prozent aus Ziegelmaterial. Dadurch unterscheiden sie sich recht eindeutig von Loch- oder Hohlziegeln, bei deren Herstellung einige weitere Rohstoffe verwendet werden. Vollziegel werden aus Lehm beziehungsweise Ton gefertigt und dadurch ausgesprochen schwer. Sie dämmen Schall sehr gut, Wärme jedoch eher schlecht. Eine besondere Ausführung von Vollziegeln wird als Klinker bezeichnet. Der Unterschied liegt in der Art der Herstellung: Klinkersteine werden bei besonders hohen Temperaturen gebrannt. Auf diese Weise beginnt die Oberfläche zu schmelzen. Vollziegel werden durch dieses Herstellungsverfahren sehr robust und besonders widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen.

Wissenswertes über den Baustoff

Ziegelsteine gehören zu den ältesten Baustoffen. In einigen Ländern werden sie auch heute noch manuell hergestellt. Hierfür werden sie zunächst in Form gepresst, getrocknet, gestapelt und anschließend abgedeckt zwischen Kohlen gebrannt. Auf diese Weise wird der Lehm gehärtet, sodass stabile Ziegel entstehen. In Industrienationen dagegen werden sowohl Loch- als auch Vollziegel üblicherweise maschinell gefertigt. Im Kohleofen erhalten sie Farbgebungen, die nicht zu Hundert Prozent beeinflusst werden können und dadurch oft variieren. Wer sich eine vollständig einheitliche Schattierung wünscht, muss deshalb für den Baustoff oft etwas mehr Geld bezahlen. Üblicherweise werden die schweren Vollziegel in der Anschaffung etwas günstiger, wenn größere Mengen abgenommen werden, also in ganzen Paletten.