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Garten winterfest machen: In fünf einfachen Schritten


Der letzte Rasenschnitt
So wird Ihr Garten jetzt winterfest

Von dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 28.11.2023Lesedauer: 5 Min.
Blüte mit Raureif: Stauden sollten mit einem speziellen Vlies vor Frost geschützt werden.Vergrößern des BildesBlüte mit Raureif: Stauden sollten mit einem speziellen Vlies vor Frost geschützt werden. (Quelle: yanikap/getty-images-bilder)
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Wenn sich die kalte Jahreszeit nähert, beginnt für Gartenbesitzer der Endspurt: Beete, Rasen und Gehölze müssen sorgsam auf den Winter vorbereitet werden, damit sie gut ins nächste Jahr kommen.

Gartenarbeit ist schön – kann aber auch Stress bedeuten. Etwa wenn man die wenigen trockenen Tage im Herbst noch unbedingt dazu nutzen muss, um die letzten Arbeiten im Garten zu erledigen und ihn winterfest zu machen.

Aber muss man das eigentlich wirklich? Nein, einiges kann nicht nur liegenbleiben bis zum Frühjahr, es ist sogar besser für die Umwelt, sagen Experten. An anderen Arbeiten aber kommt man leider nicht vorbei.

Sommerblüher raus, Frühblüher rein

Nach dem ersten Nachtfrost sollten Gartenfreunde alle nicht winterfesten Knollen, wie die von Dahlien, Gladiolen oder Begonien, ausgraben. Sie überwintern im Keller in einer Kiste oder in trockenem Torf.

In den Rabatten ist stattdessen Platz für Frühblüher. Zwiebeln und Knollen können bis zum ersten Frost gepflanzt werden. Allium-Zwiebeln sollten allerdings schon im frühen Herbst gesetzt werden, damit sie noch genügend Zeit zum Einwurzeln haben und sich an ihren Standort gewöhnen können.

Kranke Pflanzen zurückschneiden

Jetzt sollten Sie nicht nur Pflanzen neu setzen, sondern auch kranke oder befallene Gewächse pflegen. Schneiden Sie diese großzügig zurück. Gesunde Stauden können Sie stehenlassen. Die oberirdischen Pflanzenteile schützen den Wurzelbereich und damit das Herz der Stauden vor Frost. "Sie bieten den Vögeln zudem Futter und Insekten Möglichkeiten zum Überwintern", sagt Marja Rottleb vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Berlin. "Und sie sehen auch schön aus, wenn sie von Raureif bedeckt sind."

Kübelpflanzen reinholen

Vor dem ersten Frost sollten die meisten Kübelpflanzen ins Winterquartier gebracht werden. Besonders exotische Pflanzen müssen unbedingt nach drinnen. Es gibt allerdings ein paar Besonderheiten, die Sie beachten sollten, damit Sie auch in der kommenden Gartensaison noch Freude an Oleander, Buchsbaum, Palme & Co. haben. Lesen Sie hier, wie Sie Kübelpflanzen am Besten überwintern.

Immergrüne Gehölze im Topf, die im Freien bleiben, sollten Hobbygärtner am besten in den Schatten stellen. Denn scheint die Sonne auf sie, versuchen sie Wasser aus dem Boden zu ziehen. Da der aber gefroren ist, verdursten die Pflanzen. Der Bund deutscher Baumschulen rät daher, an frostfreien Tagen gelegentlich zu gießen. Winterschäden seien oft Trockenschäden. Pflanzen im Gartenboden drohen diese nicht, sie können mit ihren Wurzeln Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen.

Der letzte Rasenschnitt

Wann der Rasen zum letzten Mal geschnitten wird, hängt von der Witterung ab. Solange es nachts nicht zu kalt wird, wächst auch das Gras und der Rasen muss regelmäßig gestutzt werden. Doch vor dem ersten Frost sollte der grüne Teppich möglichst schon winterfest sein. Wichtig beim letzten Mähen ist die richtige Höhe. Man sollte den Rasen rund einen halben Zentimeter kürzer schneiden als sonst üblich. Empfehlenswert ist eine Länge von etwa vier Zentimetern. Lässt man den Rasen zu lang, drückt der Schnee im Winter die einzelnen Grashalme nieder. In dem platt gedrückten Gras könnten sich dann Pilze und Krankheiten ausbreiten.

Ein letztes Mal Kräuter ernten

Im Nutzgarten geht es zeitgleich an die letzte Kräuterernte. Damit werden Lavendel, Salbei und Oregano auch gleich zurückgeschnitten. Tomaten können noch bis zum Frost geerntet werden. Kohl, Schwarzwurzeln und Wurzelpetersilie bleiben sogar noch ein paar Wochen länger im Beet.

Auf den nun freien Flächen können Sie Radieschen und Feldsalat säen. Alternativ wird Gründünger oder eine Mulchschicht aus Ernterückständen ausgebracht, dann darf der Boden im Nutz- als auch im Ziergarten ruhen.

Kunstdünger und Umgraben sind tabu

Das heißt, jetzt wird kein Kunstdünger mehr ausgegeben. Auch Umgraben ist tabu. Beides stört und zerstört den natürlichen Aufbau und das Leben im Boden.

Denn damit Asseln, Würmer und Bakterien Humus zu Stoffen verwerten, die wiederum Pflanzen aufnehmen können, brauchen sie Lebensbedingungen, die sie nur in einer bestimmten Bodentiefe vorfinden.

Walnuss- und Eichenlaub von Beeten entfernen

Das fallende, gesunde Laub ist auf den Beeten eine geschätzte Mulchschicht. Das gilt jedoch nicht für alle Laubarten, sagt der Verband der Gartenbaumschulen in Haan. Entfernen Sie daher Blätter von Walnuss oder Eiche. Sie verrotten schlecht. Als Langzeitdünger für Heidelbeeren und Rhododendren hingegen sind sie willkommen.

Auch vom Rasen sollte Laub regelmäßig entfernt werden. Denn die Laubschicht kann dazu führen, dass der Rasen anfängt zu faulen oder schimmeln. Zudem bietet die hohe Feuchtigkeit einen guten Nährboden für Pilze und andere Rasenkrankheiten. Mühsames Zusammenharken können Sie sich aber sparen. Mit diesen Tipps macht das Herbstlaub gleich viel weniger Arbeit. Auch Moos sollte daher vor Winterbeginn noch einmal sorgfältig entfernt werden.

Jetzt ist Zeit für grobe Arbeiten

Haben die Gehölze ihr Laub komplett verloren, ist der Blick frei auf ihr Astwerk. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um abgestorbene oder kranke Äste und Zweige zurückzuschneiden. Nun können Sie auch Bäume fällen oder Baumwurzeln entfernen. Robuste Gehölze können Sie auch etwas zurückschneiden. Der Hauptschnitt sollte jedoch in den Februar oder März verlegt. Sonst sei die Gefahr groß, dass der Frost tief in das Holz eindringt und es schädigt.

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Unser Tipp
Vogelhäuschen und Nistkästen sollten auch im Winter draußen bleiben, da sie Vögeln einen gewissen Schutz vor der Kälte bieten können. Wichtig ist, dass Sie die Unterschlüpfe vorher kontrollieren und säubern. Entfernen Sie allen Schmutz und die Hinterlassen und hängen Sie die Häuschen wieder an den bestehenden Ort.

Schäden bei Bäumen vorbeugen

Obstbäume, besonders Apfelbäume, werden mit Leimringen vor Frostspannerweibchen und Blutläusen geschützt. Um Risse in der Rinde durch die starken Temperaturschwankungen – Frost bei Nacht und Sonnenschein am Tag – im Winter zu vermeiden, sollten Sie die Stämme mit einem reflektierenden weißen Kalkanstrich bestreichen.

Empfindliche Pflanzen vor Frost schützen

Sobald der erste Frost angesagt wird, benötigen auch frisch gepflanzte Stauden, junge Herbstanemonen, Sommerflieder und andere empfindliche Pflanzen einen Schutz. Die Wurzeln schützen Sie beispielsweise mit Laub und Fichtenreisig. Die Stämme können Sie mit Filzmatten und Vlies umwickeln.

Rund um Rosen wird Erde oder Mutterboden und Kompost so angehäuft, dass die empfindlichen Veredelungsstellen am Kronenansatz gut bedeckt sind. Die Krone der Hochstammrosen bekommt einen Mantel aus Jute, Sackleinen oder Vlies, aber keinesfalls aus Folie. Gefäße mit winterharten Kübelpflanzen werden in Noppenfolie gehüllt.

Abgedeckt werden sollten Pflanzen niemals mit luft- und lichtundurchlässigen Materialien. Darunter schwitzen sie zu sehr und könnten zu früh antreiben. Außerdem benötigt der grüne Farbstoff Chlorophyll der Immergrünen auch im Winter Luft und Licht zur Fotosynthese. Keine Probleme bereitet eine Schneedecke. Sie schützt die Pflanzen sogar vor tiefen Minusgraden.

An die Arbeit gehen sollten Hobbygärtner aber erst mit den ersten Frösten im Herbst. Zuvor sollte die Herbstwitterung noch genutzt werden, um die Pflanzen langsam an die Kälte zu gewöhnen und für den Winter abzuhärten. Pflanzen, die ihr Blattgrün vor Winterbeginn einziehen oder abwerfen, können auch ohne Schutz durchkommen.

Frost lässt Wasserrohre platzen

Doch nicht nur Bäume, Blumen und Gehölze müssen vor der klirrenden Kälte geschützt werden. Mindestens ebenso wichtig ist es, sämtliche Wasserleitungen, die nach draußen führen, abzudrehen. Bei starkem Frost könnte sonst die Leitung platzen.

"Steht eine längere Periode mit starkem Frost bevor, muss sichergestellt sein, dass auch das Gartenbewässerungssystem abgestellt, geleert und entlüftet sind. Sonst drohen Wasserschäden", erklärt Jörg Korfhage, Gärtner und Trainer an der DIY Academy in Köln. Ebenso sollte aus Regentonnen und gegebenenfalls Springbrunnen unbedingt das Wasser abgelassen werden, um Frostschäden zu vermeiden.

Teichtechnik frostsicher machen

Ratsam ist ebenfalls, den Gartenteich winterfest zu machen – schon im zeitigen Herbst. "Wird die Teichbepflanzung zurückgeschnitten, reduziert das die Algenentstehung", erklärt Jörg Korfhage.

Außerdem ist es wichtig, vor dem Frost den Teichfilter zu leeren und zu trocknen, gegebenenfalls muss auch die Pumpe entfernt werden. Sie sollte frostfrei in einem Eimer mit Wasser lagern, damit die Dichtungen nicht porös werden.

Neue Bäume im Garten setzen

Und wenn Sie dann noch Muse haben: Frostfreie Herbsttage sind ideal dafür, um alte Sträucher rauszunehmen, neue Bäume zu setzen. "Es ist die beste Pflanzzeit für Gehölze, Bäume, Sträucher und einige Stauden", sagt Oliver Fink vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner. "Denn im Herbst ist der Boden wärmer als im Frühjahr. Die Pflanzen haben nach dem Anwachsen eine Ruhephase und benötigen weniger Wasser."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Bundesverband Deutscher Gartenfreunde
  • Gartenakademie Baden-Württemberg
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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