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Bäume schneiden: So vermeiden Sie Fehler beim Rückschnitt | Haus und Garten


Zeitpunkt und Form
Welche Bäume jetzt geschnitten werden müssen

Von t-online, jb

Aktualisiert am 02.03.2024Lesedauer: 4 Min.
Baumschnitt: Nur in bestimmten Monaten sollten Sie Äste und Zweige schneiden.Vergrößern des BildesBaumschnitt: Nur in bestimmten Monaten sollten Sie Äste und Zweige schneiden. (Quelle: Chromorange/dpa)
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Damit Bäume dicht und gesund wachsen können, müssen sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Viele Hobbygärtner warten mit dem Rückschnitt aber zu lange oder schneiden zu wenig ab. Bei Obstbäumen drohen dann Einbußen bei der Ernte.

Für schöne, gesunde Bäume ist ein regelmäßiger Schnitt notwendig. Denn dadurch gelangen genug Sauerstoff und Licht an die Pflanze. Er beugt Pilzbefall vor und macht Äpfel, Birnen und Co. schmackhafter. Außerdem macht das Stutzen die Äste stabil und sorgt dafür, dass der Baum nicht unkontrolliert in die Höhe wächst.

Das Problem: Beim Schneiden entstehen Wunden. Ein falscher Umgang mit der Schere kann deshalb die positiven Effekte zunichte machen.

Wie viel sollte abgeschnitten werden?

Einer der häufigsten Fehler beim Baumschnitt: Aus Angst, die Pflanze zu ruinieren, schneiden die meisten Hobbygärtner zu wenig ab. Bei Unsicherheit sollten Sie lieber zu viel abschneiden. Die Pflanze verkraftet das in der Regel gut. Im schlimmsten Fall ist die Baumkrone schief. Wird hingegen zu wenig entfernt, hat der Baum keine Möglichkeit, kräftige Zweige zu entwickeln.

Als Schnittfaustregel gilt
Ein Drittel des Triebes kann abgeschnitten werden, bei Obstbäumen ist es sogar die Hälfte.

Wann ist richtige Zeitpunkt für den Baumschnitt?

Generell gilt: Damit sich das Gewächs bis zum Austreiben erholen kann, erfolgt der Schnitt während der Ruhephase. Diese ist in der Regel in den Wintermonaten. Am besten, bevor die Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius sinken. Bei Frost können Zweige abbrechen und den Baum schädigen.

Bei stark austreibenden Sorten, die wenig Früchte tragen, wie Weiden, ist hingegen ein Sommerschnitt ratsam. Er verhindert, dass die Äste im Kroneninneren zu dicht werden. Früh treibende Bäume, etwa Kugelahorn oder Robinie, werden im Herbst geschnitten.

Tipp
Alte Obstbäume brauchen regelmäßig einen Verjüngungsschnitt. Dadurch bleibt die Qualität ihrer Früchte hoch.

Sollten Bäume im Frühling geschnitten werden?

Bestimmte Obstbäume, wie beispielsweise der Apfelbaum, sollten im Frühjahr (März oder April) geschnitten werden. Dadurch kann die Ernte üppiger ausfallen. Wichtig ist, dass die Bäume noch nicht austreiben.

Ein Vorteil ist, dass Frost in dem Zeitraum sehr unwahrscheinlich oder kurzweilig ist. So sinkt die Gefahr für Schäden durch die frisch geschnittenen Bäume. Darüber hinaus tragen die Äste noch kein Laub, sodass Sie die Zweige leichter erreichen können.

Wie werden junge Bäume geschnitten?

Junge Bäume müssen rechtzeitig geschnitten werden, da sie sonst im Wachstum stocken und sogar eingehen können. Ein ausbleibender Schnitt kann auch dazu führen, dass sie zu früh Früchte bilden. Die Äste haben dann teilweise noch nicht die ausreichende Stärke, um das Gewicht zu tragen und brechen ab.

Damit der Baum eine schöne Form bekommt, ist es am besten, pyramidenartig zu schneiden. Dabei werden die unteren Zweige weniger stark zurückgeschnitten als die oberen. Die Triebe laufen zur Krone hin leicht spitz zu.

Beim Schneiden junger Bäume werden ebenfalls Fehler gemacht. Viele vergessen etwa den sogenannten Pflanzschnitt oder führen ihn zu spät aus. Wichtig ist, dass der junge Baum den Schnitt vor dem Einpflanzen erhält. Dabei wird so gestutzt, dass außer dem Leittrieb lediglich drei weitere Äste stehen bleiben.


Der Effekt: Die Wurzel kann jetzt das gesamte Gewächs mit Nährstoffen versorgen, außerdem formt dieser Schnitt die Baumkrone.

Wie schneidet man Obstbäume?

Jungbaumschnitt / Erziehungsschnitt

Der Jungbaumschnitt wird jährlich durchgeführt, bis der Baum etwa 12 Jahre alt ist. Er sorgt dafür, dass sich starke Leit- und Seitenäste bilden und die Krone lichtdurchlässig und gut belüftet bleibt. Die Leitäste werden jeweils auf außen geschnitten. Knospen, die ins Innere wachsen, werden ebenfalls entfernt. Dadurch bleibt die Krone lichtdurchlässig. Auch Äste, die waagerecht wachsen, werden abgeschnitten.

Für eine gleichmäßige Krone schneiden Sie die Leitäste auf der gleichen Höhe ab. Dies ist die Saftwaage. Starten Sie mit dem Kürzen des schönsten und stärksten Leitastes. Er ist die Vorlage für den Schnitt der anderen Leitäste. Auch die Stammverlängerung sollte bis knapp über dieser Linie gekürzt werden. Andernfalls kann es passieren, dass die Leitäste nicht weiterwachsen. Mehr zu dem richtigen Obstbaumschnitt erfahren Sie hier.

Junge Bäume werden zwischen Oktober und April geschnitten, allerdings nicht bei Frost. In diesen Monaten liegt die vegetationslose Phase der Pflanzen. Nach dem Schnitt wird der Austrieb deutlich stärker. Das wiederum ist für einen guten Kronenaufbau notwendig.

Beim Erziehungsschnitt werden teilweise auch Äste mit Blattknospen abgeschnitten. Unter anderem dadurch kann der Baum zum Bilden von Früchten angeregt werden, anstatt zu einem weiteren Austreiben.

Tipp
Schwache Seitentriebe sollten stets entfernt werden. Schneiden Sie diese bis auf zwei Augen zurück. Das fördert ein kräftigeres Wachstum anderer Äste.

Erhaltungsschnitt

Nach dem jährlichen Jungbaumschnitt wird der Baum anfangs noch alle zwei Jahre ausgelichtet. Dieser Zeitraum kann später auf alle fünf Jahre ausgeweitet werden.

Pyramidenkrone

Dieser Schnitt kommt besonders häufig auf Streuobstwiesen vor. Dabei bleiben lediglich etwa vier Leitäste sowie die Stammverlängerung stehen. Sie werden dann wie eine Pyramide in Form geschnitten. Die Seitenäste und das Fruchtholz werden ebenfalls entsprechend in Form geschnitten.

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Achtung
Kranke Zweige, Äste und auch Stellen, beispielsweise bei Obstbaumkrebs, werden komplett bis zum gesunden Teil entfernt. Versorgen Sie die Schnittwunde bei Bedarf entsprechend.

Was ist beim Schnitt zu beachten?

Entfernen Sie die Äste stets auf Kragen (Astring). An dieser Stelle befindet sich eine Verdickung. Dieser Übergang zwischen Ast und Stamm ist aufgrund des Wachstums ganz besonders verzahnt. Der Baum ist hier also sehr robust und unempfindlich. Das bedeutet auch: Wird der Schnitt an dieser Stelle korrekt ausgeführt, schadet das dem Baum weniger.

Wunden verschließen
Ist die Schnittfläche größer als fünf Zentimeter, sollten Sie ein Wundverschlussmittel auf die Stelle auftragen. So können keine Schädlinge oder Pilze in die Wunde gelangen. Kleinere Schnittflächen können die Pflanzen meist selbst schnell wieder schließen.

Achten Sie auch stets auf ein sauberes Säge- und Schnittwerkzeug. Andernfalls können Krankheitserreger und Pilze in die Schnittwunde des Baums gelangen.

Wie kann ein alter Baum gerettet werden?

Wurde die Baumpflege mehrere Jahre vernachlässigt, kann er schnell vergreisen. Seine Früchte werden kleiner, verlieren an Geschmack und seine Äste können porös und instabil werden. Ein Verjüngungsschnitt kann helfen. Er kann einen alten Baum anregen, wieder auszutreiben und ihm zu neuer Kraft und einem längeren Leben verhelfen. Auch die Qualität der Früchte soll sich durch die Maßnahme verbessern.

Tipp
Trauen Sie sich den Baumschnitt nicht zu, können Sie auch einen Gärtner beauftragen. Die Kosten sind dabei abhängig vom Umfang und der Art des Baumes. Sie liegen zwischen 30 und 50 Euro pro Stunde zuzüglich Entsorgungskosten für die entfernten Äste.

Was sind die Vorteile eines Baumschnitts?

Durch das Entfernen bestimmter Äste und Zweige wird der Baum gestärkt. Er kann stärkere Äste bilden, die resistenter gegen Schädlinge und einen Pilzbefall sind. Auch einem Sturm kann der Baum so besser Stand halten.

Viele Hobbygärtner bevorzugen einen Sommerschnitt. Zwar sinkt im Winter die Gefahr, dass nach dem Schnitt Bakterien und Pilzsporen in die Schnittwunde dringen können. Allerdings sinken in der kalten Jahreszeit die Abwehrkräfte des Baums. Wunden verheilen langsamer. Das Infektionsrisiko ist daher nicht unbedingt geringer als im Sommer. Allerdings kann nach dem Laubabwurf die Krone besser geformt werden, da sie nun sichtbarer ist. Der Formschnitt kann hierdurch sorgfältiger durchgeführt werden.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
  • Nabu
  • Mein schöner Garten
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