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Sozialverhalten: Wenn Kinder keine Worte finden, fliegen die Fäuste


Sozialverhalten
Wenn Kinder keine Worte finden, fliegen die Fäuste

Von pressetext, dapd
Aktualisiert am 12.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Sozialverhalten: Kinder müssen lernen, Konflikte mit Worten zu lösen.Vergrößern des BildesHier sprechen nur noch die Fäuste. Kinder müssen lernen, Konflikte mit Worten zu lösen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wer Konflikte nicht mit Worten lösen kann, schlägt einfach zu. Das lässt sich schon bei Kindergartenkindern beobachten. Umso wichtiger ist, dass Kleinkinder früh von Erwachsenen lernen, dass Enttäuschungen und Aggressionen auch verbal abgebaut werden können. Wenn das Sozialverhalten der Kinder massiv gestört ist, brauchen aber auch die Eltern professionelle Hilfe.

Mangelnde Ausdrucksfähigkeit führt zu Aggressionen

Wissenschaftler der Staatlichen Universität von Pennsylvania (USA) haben Kindergartenkinder beobachtet. Sie haben festgestellt, dass 90 Prozent der aggressiven Kinder unzureichende kognitive Fähigkeiten haben, also Signale nicht richtig einordnen und sich nicht angemessen ausdrücken können. Wahrscheinlich sei die Frustrationsschwelle für diese Kinder so niedrig, dass sie im Affekt handelten und zuschlügen, meinen die Wissenschaftler.

Kinder brauchen Vorbilder zur Konfliktlösung

Kinder müssten sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten von Erwachsenen lernen, um den emotionalen Zustand anderer Menschen zu verstehen und die eigenen Gefühle ohne körperliche Gewalt auszudrücken. Das betont auch die Logopädin Renate Heitz aus Linz in Österreich. Sie befürwortet beispielsweise Rollenspiele in Kindergärten, in denen Kinder erfahren, wie man sich in Konfliktsituationen adäquat gegenüber anderen Menschen verhält, ebenso Bilderbücher zu diesem Thema, die Eltern oder Erzieher mit den Kindern besprechen. Der Psychologe Marshall B. Rosenberg hat das Prinzip der gewaltfreien Kommunikation (GfK) entwickelt, das inzwischen auch in einigen Kindergärten eingeübt wird.

Prügeln - früher normal, heute brutal?

Doch wie lässt sich Aggression definieren? Während Kinder, die sich geprügelt haben, früher noch als "normal" galten, würden sie heute als aggressiv bezeichnet. "Die Sensibilität und Toleranz der Gesellschaft gegenüber Gewalt hat sich geändert. Als Logopädin habe ich gemerkt, dass auch Sprache einen wichtigeren Stellenwert eingenommen hat", stellt Heitz fest.

Die Eltern einbeziehen

Erzieher können nicht ausbügeln, was im Elternhaus schief läuft. Deshalb raten Experten, die Familie in die Therapie einzubeziehen, wenn ein Kind durch gestörtes Sozialverhalten auffällt. Elterntrainings könnten helfen, die Alltagsbelastung in den Familien zu reduzieren, sagt Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie. "Dabei werden Eltern Möglichkeiten aufgezeigt, dem Kind Regeln und Grenzen zu setzen und eine sinnvolle Kontrolle und Aufsicht wahrzunehmen."

Wenn Kinder grausam werden

Von einer pathologischen Störung des Sozialverhaltens spricht man, wenn Kinder über einen längeren Zeitraum aggressiv sind und sich nicht an Anweisungen halten. Sind sie zum Beispiel längere Zeit extrem tyrannisch, grausam zu anderen Menschen oder Tieren, stehlen, lügen oder zerstören Dinge, sollten Eltern professionelle Hilfe suchen, empfiehlt Spitczok von Brisinski.

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