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Herzinfarkte bei Frauen: Deshalb werden sie häufig zu spät erkannt


Mehr Todesfälle als beim Mann
Darum werden Herzinfarkte bei Frauen oft zu spät erkannt

Von t-online, gro

Aktualisiert am 13.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Herzinfarkte bei Frauen werden später erkannt als bei Männern. Daher enden sie öfter tödlich.Vergrößern des BildesHerzinfarkte bei Frauen werden später erkannt als bei Männern. Daher enden sie öfter tödlich. (Quelle: eternalcreative/getty-images-bilder)
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Ein Herzinfarkt äußert sich bei Frauen anders als beim Mann. Die Anzeichen können Hinweise auf einen lebensbedrohlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes sein. Auch andere unspezifische Symptome zeigen manchmal den Infarkt an.

Ein Herzinfarkt wird durch eine Verkalkung der Herzkranzgefäße ausgelöst. Hierzulande erleiden jedes Jahr über 300.000 Menschen einen Infarkt. Von den 65.000 Betroffenen, die daran sterben, sind mehr als die Hälfte weiblich.

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Die Gefahr sollte keinesfalls unterschätzt werden: Für Frauen nach der Menopause stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland dar. Die Leiden sind für Frauen besonders gefährlich, denn die Symptome sind oft unspezifisch und zeigen sich anders als beim Mann. Auch die Risikofaktoren unterscheiden sich von denen der Männer.

Klassische Symptome des Herzinfarkts

Die klassischen Symptome eines Herzinfarkts treten vor allem beim Mann auf. Diese Anzeichen können zwar auch bei Frauen vorkommen, jedoch deutlich seltener. Aus diesem Grund kann sich die Diagnose verzögern. Klassische Symptome sind:

  • Starkes Engegefühl im Brustkorb und Brustbereich (Angina pectoris)
  • Schmerzen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen
  • Blasses Gesicht
  • Hals-, Schulter-, Kiefer- oder Rückenschmerzen

Unspezifische Anzeichen bei Frauen

Viel häufiger kündigen sich Herzprobleme bei Frauen durch eher untypische und unspezifische Anzeichen an. Zu diesen zählen:

  • Atem- und Luftnot
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verdauungsstörungen
  • Schlafstörungen und anhaltende Müdigkeit
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Druck- und Engegefühl im Brustkorb

Insbesondere Beschwerden wie wiederkehrende Übelkeit oder auch Müdigkeit und Schwindel können schon Tage, Wochen oder gar Monate vor dem eigentlichen Herzinfarkt auftreten. Studien aus den USA, Kanada und Norwegen haben erste Anzeichen bei Frauen knapp ein Jahr vor dem Herzinfarkt festgestellt.

Symptome bei Frauen oft zu spät erkannt

Da sowohl betroffene Frauen als auch Ärzte die Warnzeichen eines Herzinfarktes nicht früh genug erkennen, wird das Herzleiden oft zu spät diagnostiziert und therapiert. Viele Frauen erkennen die Symptome gar nicht oder möchten nicht wegen einer vermeintlichen Kleinigkeit einen Arzt aufsuchen.

Ein weiterer Grund, warum Ärzte die Herzkrankheiten bei Frauen nur schwer erkennen ist, dass Patientinnen ihre Beschwerden anders schildern als Männer. So klagen sie häufiger über Stress und reden mehr über Ängste und Gefühle statt auf körperliche Symptome hinzuweisen. Dies wiederum verleitet die Ärzte zu Fehldiagnosen wie beispielsweise psychischen Krankheiten.

Mit der NAN-Regel den Infarkt erkennen: Eine Möglichkeit für Frauen, einen Herzinfarkt frühzeitig selbst zu erkennen, stellt die sogenannte NAN-Regel dar: Sollten in dem Körperbereich zwischen Nase, Arm und Nabel unerklärliche Schmerzen auftreten, die länger als 15 Minuten dauern, kann dies ein Anzeichen für einen Herzinfarkt sein. Dann rät die Deutsche Herzstiftung, sofort den Notarzt zu rufen und ins Krankenhaus zu fahren.

Risikofaktoren bei Frauen

Die Hauptrisikofaktoren für koronare Herzkrankheiten, zu denen unter anderem Rauchen und zu fettes Essen gehören, sind bei Frauen und Männern gleich. Weitere Risikofaktoren sind:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht
  • Wenig Bewegung

Frauen, die an Diabetes leiden, haben jedoch verglichen mit zuckerkranken Männern ein dreifach erhöhtes Risiko, eine der Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Das berichtet die Deutsche Herzstiftung. Besonders gefährdet seien zudem Raucherinnen, die die Pille nehmen und zusätzlich Übergewicht haben.

Erhöhte Gefahr nach den Wechseljahren

Ein Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht auch beim Alter, in dem der Herzinfarkt auftritt. Laut der Deutschen Herzstiftung sind Frauen bis zu den Wechseljahren gut geschützt, denn die weiblichen Hormone mindern in der fruchtbaren Lebensphase das Risiko für Gefäß- und Arterienverkalkung und deren Folgen. Nimmt aber die Hormonproduktion ab, sinkt parallel dazu auch der Schutz. Frauen haben dann ein ebenso hohes Erkrankungsrisiko wie die Männer.

Frauen sollten deshalb ab dem 50. Lebensjahr Herzinfarkten durch eine gesunde Lebensweise vorbeugen. Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet und auf Nikotin und Alkohol verzichtet, verringert das Bluthochdruck- und Diabetes-Risiko deutlich. Auch viel Bewegung und Sport können helfen.

Brauchen Sie eine Auffrischung der Corona-Schutzimpfung?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut (RKI) empfiehlt eine jährliche Auffrischung der Corona-Schutzimpfung für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Das gilt für Personen ab 60 Jahren, Bewohner von Pflegeeinrichtungen, Personen mit erhöhtem SARS-CoV-2 Infektionsrisiko wie medizinisches und pflegerisches Personal sowie Personen ab 6 Monaten mit relevanten Grunderkrankungen

Reaktion des Herzens auf den Blutdruck

Es gibt bei einem Herzinfarkt auch klinische Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Bei Männern reagiert das Herz auf erhöhten Blutdruck damit, dass sich die linke Herzkammer erweitere und das Blut dann nicht mehr kräftig genug auswerfen könne. Bei Frauen verdickt sich dagegen eher der Herzmuskel in diesem Bereich. Das beeinträchtigt zwar nicht den Blutauswurf, im Anschluss aber die Entspannungsphase.

Frauen sollten grundsätzlich wachsam auf ihre Körper und Symptome von Herz-Kreislauf-Erkrankungen achten und ungewöhnliche Schmerzen ernst nehmen. Auch lohnt es sich, frühzeitig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Dort misst ein Kardiologe mithilfe eines Elektrokardiogramms (EKG) unter anderem die Herzstromkurve.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • KHK Herzinfarkt: Das Risiko ist sehr hoch
  • Deutsche Herzstiftung: Herzinfarkt bei Frauen
  • Eigene Recherche
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