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Vollbart: Stecken Männerbärte voller Keime?


Unappetitliche Untersuchung
Stecken Männerbärte voller Keime?

cme

Aktualisiert am 08.05.2015Lesedauer: 2 Min.
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Vollbärte können voller Keime stecken - aber nur, wenn der Mann mit der Hygiene schludertVergrößern des Bildes
Vollbärte können voller Keime stecken - aber nur, wenn der Mann mit der Hygiene schludert (Quelle: g-stockstudio/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Längst ist es nicht mehr nur der Look der Hipster: Vollbärte liegen im Trend. Nicht jede Frau findet das gut, manche empfinden die Gesichtsbehaarung gar als unhygienisch. Eine aktuelle Stichprobe des US-Fernsehsenders "Action 7 News" gibt den Befürchtungen neue Nahrung: Offenbar stecken in manchen Bärten sogar Fäkalkeime. Wir haben Doktor Ernst Tabori vom Deutschen Beratungszentrum für Hygiene (BZH GmbH) gefragt, wie hygienisch Vollbärte wirklich sind.

Der TV-Sender hatte die Gesichtsbehaarung einer Handvoll Freiwilliger untersucht. "Einige Bärte enthielten eine ganz gewöhnliche Anzahl von Bakterien, in manchen waren die Werte aber vergleichbar mit denen einer Toilette", sagte John Golobic von Quest Diagnostics, der die Probe im Auftrag von "Action 7 News" durchführte. Wie viele Bärte untersucht wurden und welche Keime genau gefunden wurden, teilte der Sender nicht mit.

Von der Hand in den Bart

Für Ernst Tabori ist ein Vollbart allerdings nicht per se unhygienischer als ein glattrasiertes Gesicht. "Ein Vollbart ist kein Keimherd - genauso wenig wie die Achselhaare", sagt der Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin. Zudem ließen sich Haare gut reinigen. Die Frage sei daher vielmehr, wie die Keime dorthin gelangen.

Grundsätzlich sei eine gute Händehygiene das Wichtigste. Denn: "Ein Keim, den man an der Hand hat, gelangt beim über den Kopf fahren oder Bartkraulen auch schnell ins Haar oder an den Bart", sagt Tabori. Darmkeime finde man im Übrigen auf vielen Oberflächen, die von Menschen angefasst werden, die ihre Hände zum Beispiel nach der Toilette nicht ordentlich waschen. So hat man sie bei Untersuchungen in großer Zahl im Spülschwamm in der Küche gefunden. Die Darmkeime haben ihren Ursprung nicht im Bart, sondern ihr Nachweis am Bart ist nur die Folge mangelnder Händehygiene. Hätte der betreffende Bartträger keinen Bart wachsen lassen, würde man vermutlich eine Vielzahl der Keime trotzdem an seiner Gesichtshaut finden.

Keine erhöhte Infektionsgefahr durch den Bart

Nach Ansicht von Tabori stellt das Gesichtshaar keine größere Infektionsgefahr dar als die glatt rasierte Haut. "Dass Bärte von manchen Menschen generell als 'unhygienisch' empfunden werden, liegt eher an deren Bauchgefühl.“ Entscheidend sei jedoch das persönliche Reinlichkeitsbewusstsein und nicht die Haarmode.

Verbleiben keine Essensreste im Bart ist die Keimvermehrung im Bart vergleichbar mit den Kopfhaaren. „Es erwägt ja auch niemand ernsthaft, sich eine Vollglatze zu rasieren, nur um „hygienischer“ zu sein", so Tabori. Das Entscheidende sei vielmehr, ob der Betreffende grundsätzlich ein ausreichendes Sauberkeitsempfinden ausgebildet hat. "Wenn er sich die Hände nicht wäscht, werden Keime übertragen, ob auf den Bart, die Haut oder seine Mitmenschen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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