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Risiken für Grauer Star: Bierchen und Diabetes machen die Augen trübe


Grauer Star
Das Bierchen macht die Augen trübe

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 10.11.2016Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Risiko für Grauen Star: Alkohol trübt die Sinne und langfristig die Augenlinse.Vergrößern des Bildes
Alkohol trübt die Sinne und langfristig die Augenlinse. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Unscharfes Sehen, schwache Kontraste, fehlende Farben: Im Alter trübt sich die Linse im Auge, ein Grauer Star entsteht. Bestimmte Erkrankungen sowie ein ungesunder Lebensstil können den Verlust der Sehkraft zusätzlich beschleunigen. Wir nennen die größten Risikofaktoren für Grauen Star.

"Zwischen dem 50. und dem 60. Lebensjahr setzt in der Regel die langsame Trübung der Linse ein. Mit 70 gibt es kaum jemanden, der keine Anzeichen von Grauem Star zeigt", sagt Dr. Georg Eckert, Augenarzt und Pressereferent des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA).

Grauer Star: ähnlich wie ein Spiegelei in der Pfanne

Die Trübung entsteht, wenn die Linse an Elastizität verliert und sich verhärtet. Dabei ballen sich die im Auge befindlichen Proteine zusammen und kristallisieren. Je mehr dieser Proteine sich auf der Linse ablagern, desto stärker nimmt das Sehvermögen ab. Viele Betroffene sprechen von einem Milchglas-Effekt. "Sie können sich das wie bei einem rohen Spiegelei vorstellen, das gebraten wird. Zuerst ist das Eiweiß noch klar. Dann wird es trüb und schließlich können Sie überhaupt nicht mehr durchsehen", erklärt Eckert die Entwicklung des Grauen Stars.

Ein Katarakt trifft nicht nur alte Menschen

Auch wenn der Graue Star, von Medizinern Katarakt genannt, meist mit fortschreitendem Alter auftritt: Eine reine Alterserscheinung ist er nicht. Es gibt viele Faktoren, die sich negativ auf die Zusammensetzung der Proteine auswirken und die Linsentrübung beschleunigen. So kann es sogar sein, dass Babys mit der Augenkrankheit auf die Welt kommen. Sie kann dabei erblich bedingt sein oder aufgrund einer Erkrankung der Mutter ausgelöst werden, beispielsweise durch Röteln oder Mumps.

Diabetes mellitus erhöht das Risiko für Grauen Star

Zudem zeigt sich Grauer Star häufig als Begleiterkrankung eines Diabetes mellitus. Experten sprechen dann vom Zuckerstar beziehungsweise Cataracta diabetica. "Die krankhafte Störung des Zuckerstoffwechsels hat negative Auswirkungen auf die Sehkraft, da sie die Verklumpung der Linsenproteine fördert. Bei Diabetikern tritt der Grauer Star daher meist deutlich früher auf als bei Gesunden", erklärt Eckert.

Kortison macht den Augen zu schaffen

Auch eine langfristige Einnahme von Kortison begünstigt die Entstehung einer Katarakts. Das kann sowohl bei der äußerlichen Anwendung, etwa in Form von Augentropfen, passieren als auch bei der inneren Anwendung, beispielsweise in Form von Tabletten oder Spritzen, wie sie bei Gelenkerkrankungen häufig eingesetzt werden. "Kortison lässt nicht nur den Augendruck steigen. Es fördert auch die Eintrübung der Linse", so der Augenarzt.

Wer bei der Anwendung von Kortison-Präparaten plötzlich schlechter sieht, sollte einen Augenarzt aufsuchen und mit seinem behandelten Arzt über eine mögliche Anpassung der Medikation sprechen.

Alkohol "klaut" Augen die Feuchtigkeit

Alkohol und Rauchen gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren für Grauen Star, denn beide wirken sich negativ auf den Linsenstoffwechsel aus. Dabei wird nicht nur die Versorgung der Augen gestört. Es entstehen zudem schädliche Abbauprodukte. "Bei Alkohol ist es außerdem so, dass er Wasser bindet und den Augen so die Feuchtigkeit "klaut". Langfristig hat das zur Folge, dass die Durchfeuchtung der Augen nicht mehr gewährleistet ist. Die Proteine im Auge verklumpen mit der Zeit und die Sicht wird trüb", erklärt Eckert.

Im Freien immer Sonnenbrille tragen

Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist UV-Licht. Egal ob am Strand, im Schnee oder auf dem Wasser: Wer viel im Freien unterwegs ist, sollte seine Augen mit einer Sonnenbrille schützen. Je stärker die Augen der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, desto größer ist das Risiko, dass sich Grauer Star entwickelt. "Die intensive Strahlung der Sonne schadet den Linsenproteinen", sagt Eckert. "Guter Augenschutz ist ein Muss – und zwar immer wenn man im Freien unterwegs ist."

Schlag aufs Auge kann Folgen haben

Auch Verletzungen am Auge begünstigen Grauen Star. Augenärzte sprechen dann von einem traumatischen Katarakt. "Läuft zum Beispiel wegen eines Schlages aufs Auge Wasser aus den Augenkammern, hat das letzten Endes auch Auswirkungen auf die Proteine. Die Trübung der Linse muss dabei nicht zeitnah erfolgen, sie kann auch erst Monate oder Jahre nach der Verletzung auftreten", sagt Eckert.

Im fortgeschrittenem Stadium hilft nur eine Operation

Medikamente zur Behandlung von Grauem Star gibt es nicht. Zu Beginn der Erkrankung können gute Brillengläser ein Teil der Sehverschlechterung abgefangen. Im fortgeschrittenen Stadium hilft nur noch eine Operation. Dabei wird die trübe Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. "Im Idealfall sieht der Patient danach wieder so gut wie in jungen Jahren", sagt der Augenarzt und ergänzt: "Zudem hat der Eingriff den Vorteil, dass auch weitere Fehlsichtigkeiten gleich mit behoben werden können."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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