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Wolfgang Schäuble hat Gianis Varoufakis "nicht beleidigt"


Streit wird persönlich
Varoufakis fühlt sich von Schäuble beleidigt

Von dpa, t-online, reuters
Aktualisiert am 12.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis fühlt sich von seinem deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble beleidigt.Vergrößern des BildesGriechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis fühlt sich von seinem deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble beleidigt. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Kritik der neuen griechischen Regierung an der deutschen Haltung im Schuldenstreit bekommt immer stärker eine persönliche Note. Ein griechischer Regierungssprecher warf dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble nun vor, er habe seinen griechischen Amtskollegen Gianis Varoufakis beleidigt.

"Es hat eine offizielle Beschwerde unseres Botschafters in Berlin beim deutschen Außenministerium am Dienstagabend gegeben", sagte der Sprecher des griechischen Außenministeriums, Konstantinos Koutras. Es gehe um beleidigende Äußerungen des deutschen Ministers über seinen Amtskollegen.

"Als Minister eines Landes, das unser Freund und Partner ist, kann er nicht seinen Kollegen persönlich beleidigen", sagte Koutras. Auf welche Formulierungen er sich konkret bezog, erläuterte er aber nicht.

Kommunikation "dümmlich naiv" genannt?

In griechischen Medien war berichtet worden, Schäuble habe die Kommunikation von Varoufakis am Rande eines EU-Finanzministertreffens in Brüssel vor Journalisten als "dümmlich naiv" abgetan. Dabei handelt es sich aber offensichtlich um eine falsche Übersetzung und ein Missverständnis.

Schäuble hat den Vorwurf der griechischen Regierung dann auch zurückgewiesen: "Nein, ich habe meinen Amtskollegen nicht beleidigt, das ist doch Unsinn", sagte er. Später hieß es in Athen, es gehe allgemein auch um den Ton Schäubles.

Auf der Pressekonferenz nach dem Treffen berichtete Schäuble am Dienstag von einem "langen, bilateralen" Gespräch, das er am Vorabend mit Varoufakis geführt habe: "Also, dass er nun plötzlich naiv in Sachen Kommunikation wäre, habe ich ihm gesagt, dass ist mir ganz neu. Aber man lernt ja nie aus", sagte Schäuble.

"Habe das Vertrauen niemals genossen"

Varoufakis selbst sagte gerade erst in einem Interview des Senders Mega TV: "Herr Schäuble hat mir gesagt, dass ich das Vertrauen der deutschen Regierung verloren habe. Ich habe ihm gesagt, dass ich es niemals genossen habe. Ich habe das Vertrauen des griechischen Volkes."

"Aus meiner Sicht verfolgt die EZB eine Politik gegenüber unserer Regierung, die ihr die Luft zum Atmen nimmt", beklagte Varoufakis außerdem in dem Interview.

Griechenland versucht angesichts akuter Finanznöte derzeit, von seinen europäischen Partnern eine möglichst schnelle Auszahlung noch ausstehender Hilfen aus dem laufenden Rettungsprogramm zu erhalten. Schäuble wie auch andere Kollegen aus den Euro-Ländern pochen aber darauf, dass es erst eine Auszahlung geben kann, wenn Griechenland seine Reformabsichten genauer dargelegt hat und umsetzt. Bislang habe Varoufakis und damit Griechenland noch nicht die Voraussetzung für weitere Zahlungen erfüllt, argumentiert Schäuble.

Gespräche nach langer Funkstille

Derweil haben erstmals seit dem Machtwechsel in Athen von der griechischen Regierung entsandte Fachleute wieder mit den Geldgebern über den Sparkurs und Reformen gesprochen. Nach Amtsübernahme der Links-Rechts-Regierung von Premier Alexis Tsipras Ende Januar hatte wochenlang Funkstille geherrscht.

"Unser gemeinsames Ziel ist es, dass die Gespräche erfolgreich sind", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission. Sie machte keine Angaben zu Inhalten, Teilnehmern und weiteren Terminen. "Es ist wichtig, dass die Gespräche in unpolitischer Atmosphäre stattfinden."

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