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Putins Tochter reist immer wieder nach Bayern – Behörden merken nichts


Schäferstündchen im Hotel
Putins Tochter reiste mehrfach zu Geliebtem nach Bayern – unbemerkt

Von t-online
Aktualisiert am 26.08.2022Lesedauer: 2 Min.
imago 63619714Vergrößern des BildesKaterina Tichonowa: Wladimir Putins Tochter besuchte Deutschland seit 2015 mehrfach – die Behörden bemerkten davon lange nichts. (Quelle: imago stock&people)
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Wladimir Putins Tochter besuchte Deutschland in den vergangenen Jahren sehr häufig. Die Behörden wussten davon: nichts.

Den deutschen Sicherheitsbehörden sind zahlreiche Reisen einer Tochter des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Bayern entgangen, berichtet der "Spiegel". Nach Recherchen der russischen Investigativplattform "IStories" flog Katerina Tichonowa seit 2015 wohl mehr als zwanzigmal nach Deutschland. Sie wurde dabei von mutmaßlich bewaffneten Personenschützern der russischen Präsidentengarde FSO begleitet. Polizei und Nachrichtendiensten fielen diese Touren über Jahre nicht auf, obwohl Putins jüngere eheliche Tochter und ihre Bodyguards zumeist unter ihren richtigen Namen nach Deutschland kamen.

Grund für Tichonowas Reisen nach Bayern ist vermutlich der Mann, mit dem sie seit Längerem eine Beziehung führte: Igor Zelensky. Der russische Künstler, nicht mit dem gleichnamigen ukrainischen Präsidenten verwandt, war bis April dieses Jahres Chef des Bayerischen Staatsballetts und ist mutmaßlich Vater von Tichonowas heute vierjähriger Tochter.

Gewohnt haben soll die Putin-Tochter dem "Spiegel" zufolge mindestens einmal im Münchener Fünf-Sterne-Hotel Mandarin Oriental. Ein anderes Mal habe sie ihre Reise wohl ins Hotel Leeberghof an den Tegernsee geführt. Weitere Trips hätten Granada, Mailand, London, Bologna und Kitzbühel zum Ziel gehabt. Der Kreml, Tichonowa und Zelensky ließen Anfragen zu den Reisen unbeantwortet.

Rekonstruktion der Reisen schwierig

Die Reisen lassen sich aus Buchungsunterlagen rekonstruieren, die "IStories" vorliegen. Es handelt sich dabei um geleakte Passagierdaten, Passkopien und interne E-Mails aus dem russischen Sicherheitsapparat. Demnach nutzte Tichonowa für ihre Reisen nach Deutschland zeitweise ein italienisches EU-Visum.

Bei ihren Einreisen dürfte sie der Bundespolizei am Flughafen ihren Pass samt Visum gezeigt haben und durchgewunken worden sein – detailliert rekonstruieren lässt sich das allerdings nicht. Einreisedaten werden in Deutschland prinzipiell nicht erfasst. Es existiert offenbar auch kein Vermerk der Beamtinnen und Beamten zu Tichonowas Übertritt auf deutsches Staatsgebiet. Die deutschen Nachrichtendienste wiederum vertreten den Standpunkt, für Reisen von Angehörigen ausländischer Despoten nicht zuständig zu sein. Lediglich ein Trip Ende 2019 fiel den Sicherheitsbehörden auf – wenngleich zufällig. Eine Observation erbrachte keine weiteren Erkenntnisse.

"Da schlappen bewaffnete Personenschützer der russischen Präsidentengarde unbemerkt durch Bayern und niemanden interessiert es", kritisiert der SPD-Innenexperte und Bundestagsabgeordnete Sebastian Fiedler. Der Fall sei "ein illustres Beispiel" dafür, "dass wir in den vergangenen Jahrzehnten keine Strategien entwickelt haben, den russischen Agenten und ihren Aktivitäten etwas entgegenzusetzen. Wir können so nicht weitermachen." Einem Regime, das in Europa einen Angriffskrieg entfache, müsse Deutschland "mit einem deutlichen Aufwuchs operativer Fähigkeiten der Sicherheitsbehörden entgegentreten".

Verwendete Quellen
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