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Militärparade in Russland: Wer am "Tag des Sieges" wirklich neben Putin saß


Kämpfer gegen Nazideutschland?
Wer am "Tag des Sieges" wirklich neben Putin saß

Von Tobias Eßer

Aktualisiert am 10.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Wladimir Putin neben zwei Veteranen bei der Parade zum Tag des Sieges über den Nationalsozialismus: Keiner der Männer kämpfte gegen die Nazis.Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin neben zwei Veteranen bei der Parade zum "Tag des Sieges" über den Nationalsozialismus: Offenbar kämpfte keiner der Männer gegen die Nationalsozialisten. (Quelle: Screenshot russisches Staatsfernsehen)

Zur Militärparade des Sieges über den Nationalsozialismus saß Wladimir Putin neben zwei Veteranen. Allerdings kämpfte keiner der beiden gegen die Nazis.

Mit einer großen Militärparade gedachte die russische Führung am Dienstag des Sieges der Roten Armee über das nationalsozialistische Deutschland. Auch der russische Präsident Wladimir Putin war zugegen und nahm auf der Ehrentribüne zwischen zwei Veteranen Platz.

Gemäß dem Anlass könnte man denken, die Veteranen hätten ihren Anteil am Sieg der Sowjetunion über den Nationalsozialismus gehabt. Das scheint allerdings nicht der Fall zu sein, wie das oppositionelle russische Medium "Agentstwo" recherchiert hat.

Veteran kämpfte gegen Bandera-Anhänger

Demnach saß der 98-jährige Juri Dwoikin auf Putins rechter Seite. Auf den Bildern des russischen Staatsfernsehens trägt Dwoikin eine Schiebermütze. Zwar habe er im Zweiten Weltkrieg gekämpft, allerdings weit hinter der Front: Nach seiner Ausbildung zum Scharfschützen sei Dwoikin vom Innenministerium der UdSSR in die Westukraine geschickt worden, berichtet "Agentstwo".

In der Gegend um Lwiw sollte Dwoikins Einheit dem Medium zufolge damals Jagd auf Anhänger des ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera machen, der auch heute noch eine große Anhängerschaft in der Ukraine hat. "Innerhalb von zwei Tagen erschossen wir mehr als 5.000 Menschen und befreiten Wälder und Bauernhöfe von ukrainischen Nationalisten", erinnert sich Dwoikin im Gespräch mit dem Veteranennetzwerk "Unsterbliches Regiment".

Weiterer Sitznachbar schlug Prager Frühling nieder

Putins linker Sitznachbar war an den Kämpfen im Zweiten Weltkrieg offenbar gar nicht beteiligt – der Mann namens Gennady Saitsew wurde erst 1934 geboren und war bei Kriegsende erst elf Jahre alt, wie "Agentstwo" schreibt.

1959 habe Saitsew seinen Dienst im sowjetischen KGB-Geheimdienst begonnen, berichtet das russische Medium "Rodina". Im Gespräch mit "Rodina" erzählt Saitsew, wie er im Jahr 1968 am Einmarsch sowjetischer Truppen in der Tschechoslowakei beteiligt gewesen sei. Das Ziel: die Niederschlagung des Prager Frühlings. Saitsew soll damals die Einheit kommandiert haben, die im Verlauf des sowjetischen Einmarsches das tschechoslowakische Innenministerium in Prag eroberte.

Verwendete Quellen
  • agents.media: "Путин принял парад Победы вместе с ветеранами НКВД и КГБ" (Russisch)
  • rg.ru: "Геннадий Зайцев. Альфа - от А до Я" (Russisch)
  • moypolk.ru: "Двойкин Юрий Парфеньевич" (Russisch)
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