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Putin fordert wohl direkten Kriegseintritt von Lukaschenko


Treffen in Moskau
Putin fordert wohl direkten Kriegseintritt von Lukaschenko


Aktualisiert am 26.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Der russische Präsident Wladimir Putin (links) und sein belarussischer Kollege Alexander Lukaschenko (rechts) besuchen ein Kloster: Beide Staatsmänner wollen enger zusammenarbeiten.Vergrößern des Bildes
Der russische Präsident Wladimir Putin (links) und sein belarussischer Kollege Alexander Lukaschenko (rechts) besuchen ein Kloster: Beide Staatsmänner wollen enger zusammenarbeiten. (Quelle: IMAGO/Alexander Demianchuk)

Seitdem sich die Wagner-Söldner im belarussischen Exil befinden, arbeiten Putin und Lukaschenko noch enger zusammen. Doch letztlich achten beide nur auf die eigene Sicherheit.

Russlands Präsident Wladimir Putin und sein belarussischer Amtskollege Alexander Lukaschenko haben vor allem sich selbst. Seitdem Russland im Februar 2022 die Ukraine überfiel und dabei von Belarus unterstützt wurde, sind beide Staatsmänner auf internationaler Ebene nahezu isoliert.

Die Beziehung der beiden hat sich vor allem seit dem gescheiterten Aufstand der Söldnergruppe Wagner am 24. Juni noch mal intensiviert. Damals kündigte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin an, mit seinen Truppen nach Moskau zu ziehen. Der Aufstand scheiterte – und Prigoschin musste mit seinen Söldnern ins belarussische Exil, wo sie seitdem leben.

Putin und Lukaschenko wollen "Uhren angleichen"

Um den Verbleib der Söldner ging es wohl auch beim Besuch von Lukaschenko in Russland, berichtetet "BBC News Russian". Dabei gab es offenbar viel zu bereden, denn Putin soll seinen Terminkalender angepasst haben, um zwei Tage länger als geplant mit Lukaschenko "wichtige Themen im Detail besprechen" zu können.

Die Diskussion zwischen beiden Präsidenten drehte sich laut Kremlsprecher Dmitri Peskow thematisch um die Wagner-Söldner, den Zustand der russisch-belarussischen Staatenunion und "existenzielle Bedrohungen an den Grenzen von Russland und Belarus".

Weiteres zum Inhalt der Beratungen zwischen Putin und Lukaschenko gab Peskow im Gespräch mit der staatlich russischen Nachrichtenagentur Tass nicht bekannt. Allerdings sei es eher darum gegangen, "ihre Uhren anzugleichen und Standpunkte auszutauschen". Verträge oder Abkommen sollen die beiden dabei nicht unterzeichnet haben.

Putin will wohl direkten Kriegseintritt Belarus'

Die US-amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) hält es für möglich, dass die in Belarus exilierten Wagner-Söldner Putin Sorgen bereiten und er das Treffen aus diesem Grund verlängern wollte.

"Lukaschenko versucht wahrscheinlich, seine Macht über die Wagner-Gruppe zu nutzen, um Zugeständnisse von Putin zu erhalten", heißt es in einem Bericht des ISW vom Dienstag. Die Denkfabrik bezieht sich dabei auf eine russische Insider-Quelle, deren Identität nicht preisgegeben wird.

Der Quelle zufolge fordert Lukaschenko mehr finanzielle Unterstützung für sein Land – im Gegenzug wolle Putin erreichen, dass belarussische Truppen direkt in den Krieg gegen die Ukraine ziehen. Angeblich habe Putin ein Kompromissangebot Lukaschenkos abgelehnt, dass die belarussischen Streitkräfte eine nicht näher definierte "Machtdemonstration" an der Grenze zur Ukraine durchführen sollten. Das berichtet ebenfalls der für gewöhnlich gut informierte russische Telegramkanal "Brief".

Bericht: Lukaschenko nutzt Putins Sorgen aus

Laut Analyse des ISW versuche Lukaschenko, die Sorgen Putins über die Wagner-Gruppe auszunutzen, um günstige Bedingungen in den belarussisch-russischen Beziehungen zu erreichen. Gleichzeitig wolle er verhindern, dass Belarus durch wirtschaftliche Zwänge in eine stärkere Abhängigkeit zu Russland gerate und noch aktiver in den Krieg gegen die Ukraine eingreifen müsse.

Zeitgleich zu den Gesprächen mit dem belarussischen Präsidenten muss die russische Staatsduma versuchen, das durch die exilierten Wagner-Söldner entstandene Sicherheitsvakuum abzufedern. Dazu sollen die Regionen in Russland dezentralisierte "Militär- und Sicherheitsunternehmen" schaffen, die Aufgaben bei der Sicherung der staatlichen Autorität des Kreml übernehmen sollen. Einen entsprechenden Beschluss verabschiedete die Duma am 25. Juli.

Verwendete Quellen
  • understandingwar.org: "RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 25, 2023" (englisch)
  • t.me/bbcrussian/: "'В рамках очень тесных отношений'. Лукашенко и Путин провели вместе почти три дня, но к чему в итоге пришли, не говорят" (russisch)
  • t.me/rusbrief/: "Брифинг-2." (russisch)
  • meduza.io: "Главам российских регионов разрешили создавать военизированные компании" (russisch)
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