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Ägypten bleibt wohl beim "Nein": Keine Waffenlieferungen an die Ukraine


USA machen Druck
Ägypten verweigert Waffenlieferungen an die Ukraine

Von t-online, lec

12.08.2023Lesedauer: 2 Min.
RUSSIA-AFRICA/FORUMVergrößern des BildesWladimir Putin am Mittwoch mit Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah Al Sisi beim Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg. (Quelle: SPUTNIK)
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Ursprünglich wollte die ägyptische Regierung Russland mit Raketen beliefern, entschied sich auf Druck der USA aber dagegen. Stattdessen die Ukraine zu unterstützen, lehnt das Land ab.

Trotz Nachdruck der USA weigert sich Ägypten weiterhin Waffen an die Ukraine zu liefern. Das berichtet die US-Tageszeitung "The Wall Street Journal" und beruft sich dabei auf mehrere hochrangige US-Regierungsbeamte.

Zuvor hatte Ägypten zugestimmt, keine Waffen an Russland zu liefern, nachdem Washington interveniert hatte. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte daraufhin auch noch versucht, das Land davon zu überzeugen, stattdessen die Ukraine mit Waffen zu beliefern, um deren Gegenoffensive zu stärken.

 
 
 
 
 
 
 

Im März habe Verteidigungsminister Austin bei seinem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah Al Sisi in Kairo versucht, die ägyptische Führung von Waffenlieferungen an die Ukraine zu überzeugen, berichtet das "Wall Street Journal". Jedoch habe sich Ägyptens Präsident Al Sisi in Gesprächen nur vage Äußerungen getätigt und sich grundsätzlich unverbindlich gegeben, so die US-Beamten.

Widersprüchliche Aussagen Top-Beamter

Einem der Insider zufolge hätten die USA, Ägypten dazu aufgefordert, Artilleriegeschosse, Panzerabwehrraketen und Luftverteidigungssysteme an die Ukraine zu liefern. Offiziell wurde diese Anfrage der US-Regierung wohl nicht abgelehnt. In privaten Gesprächen berichten ägyptische Spitzenbeamte aber, dass ihr Land keine Pläne habe, diese Waffenlieferungen zu tätigen.

Dem widerspricht ein anderer Beamter des amerikanischen Außenministeriums; ihm zufolge seien die Gespräche mit Ägypten "produktiv" verlaufen. Die Reaktion Ägyptens auf den Vorschlag sei "angemessen" gewesen, für einen "engen US-Partner".

Auch ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats sagte gegenüber dem "Wall Street Journal", dass die Zusammenarbeit mit Ägypten in vielen Fragen, einschließlich der Ukraine, "umfassend und positiv sind". So sei "jede gegenteilige Berichterstattung kategorisch falsch".

Militärhilfen an Ägypten stehen zur Debatte

Laut dem "Wall Street Journal" sind Waffenlieferungen Ägyptens an die Ukraine für die USA von großer strategischer Bedeutung. So ziele man aus amerikanischer Sicht nicht nur darauf ab, die Erfolgschancen der ukrainischen Gegenoffensive zu erhöhen. Gleichzeitig wolle man auch den Einfluss Russlands in Nationen des sogenannten globalen Südens beschränken.

Das bisherige Ausbleiben ägyptischer Waffenlieferungen an die Ukraine habe daher bei vielen Kongressabgeordneten Bedenken hervorgerufen. Zahlreiche Parlamentarier fordern die Biden-Regierung nun dazu auf, US-Militärhilfen an Ägypten zu stoppen – nicht zuletzt auch wegen Menschenrechtsverletzungen in dem nordafrikanischen Land. Die USA unterstützen Ägypten jährlich mit Finanzmitteln von bis zu 1,3 Milliarden US-Dollar (etwa 1,1 Milliarden Euro) für militärische Zwecke.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs ist das Land jedoch neutral geblieben und pflegt schon seit Jahren freundschaftliche Beziehungen zum Kreml. Besonders Präsident Al Sisi wird eine herzliche Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt. Erst im Juli nahm der ägyptische Präsident an einem Gipfeltreffen afrikanischer Staats- und Regierungschefs mit Putin in St. Petersburg teil. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • wsj.com: "Egypt Resists U.S. Calls to Arm Ukraine" (englisch, kostenpflichtig)
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