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Israel: Viele freigelassene Hamas-Geiseln weiter schwer traumatisiert


Entzugserscheinungen und Albträume
Viele freigelassene Hamas-Geiseln weiter schwer traumatisiert

Von dpa
Aktualisiert am 28.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Nahostkonflikt- Proteste in Tel AvivVergrößern des BildesIsraelis und Angehörige der Geiselfamilien bei Demonstrationen für die Freilassung (Archivbild): Eine Psychiaterin berichtet von den Folgen der Entfühtung. (Quelle: Ilia Yefimovich/dpa/dpa)
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Mehr als 100 Geiseln sind wieder in Israel, aber sie haben wohl lebenslange Folgen davon getragen: Viele sind traumatisiert und brauchen psychologische Hilfe.

Viele Geiseln, die im November aus den Händen der Hamas-Terroristen im Gazastreifen freikamen, müssen einem Medienbericht zufolge auch Wochen später noch intensiv psychiatrisch behandelt werden.

Die Geiseln hätten die schlimmsten Misshandlungen und Traumata erlitten, die sie in ihrer Laufbahn erlebt habe, sagte Renana Eitan, Leiterin der Psychiatrie am Ichilov-Zentrum in Tel Aviv, der Zeitung "The Guardian". Während einer Feuerpause Ende November waren mehr als 100 Geiseln freigekommen, Israel ließ im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge frei.

Viele leiden unter schweren Entzugserscheinungen

Von den 14 Geiseln, die von ihrem Team behandelt würden, seien neun jünger als 18 Jahre sowie zwei Kinder unter zehn Jahren, sagte Eitan. Die meisten von ihnen benötigten eine langfristige Traumabehandlung. Darunter seien Kinder, die während ihrer Gefangenschaft unter anderem mit Ketamin betäubt worden seien und unter schweren Entzugserscheinungen litten sowie welche, die sexuell missbraucht worden seien oder sexuellen Missbrauch mit ansehen mussten.

Video | Israelische Armee birgt Leiche von Hamas-Geisel
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Quelle: reuters

Ketamin ist ein Narkosemittel, das unter die Haut oder intravenös verabreicht wird und bewirkt, dass Betroffene eine Zeit lang quasi von ihrer Umwelt abgekoppelt sind. Eine der Frauen sei zudem in einem winzigen Käfig gehalten worden, wurde Eitan weiter zitiert.

"Wir wissen, dass sie noch einen langen Weg vor sich haben"

"Als sie zurückkamen, schienen sie zunächst sehr glücklich und erleichtert zu sein. Und auch wir waren sehr optimistisch", sagte sie. Aber schon nach ein, zwei Tagen habe man festgestellt, dass die Opfer unter schweren Alpträumen litten und "sehr, sehr verängstigt sind". Die meisten seien körperlich und seelisch schwer misshandelt worden. "Wir wissen, dass sie noch einen langen Weg vor sich haben."

Auch Hunderttausende Kinder und deren Eltern im Gazastreifen sind durch die Folgen des andauernden Krieges schwer traumatisiert. Psychiater und Psychologen warnten vor langfristigen Folgen, zumal es keine therapeutischen Einrichtungen mehr in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen gebe, schrieb die Zeitung weiter. Nur wenige Krankenhäuser in Gaza sind noch funktionsfähig.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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