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Türkische Regierung macht Atomkraftwerk zum Staatsgeheimnis


"Nationale Sicherheit"
Ankara macht Atomkraftwerk zum Staatsgeheimnis

Von t-online, afp
Aktualisiert am 07.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Zum hundertjährigen Jubiläum der türkischen Republik (2023), soll das Atomkraftwerk fertig gestellt werden.Vergrößern des BildesZum hundertjährigen Jubiläum der türkischen Republik (2023), soll das Atomkraftwerk fertig gestellt werden. (Quelle: Screenshot Akkuyu Nükleer)
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An der südtürkischen Mittelmeerküste Akkuyu wird seit Mitte April das erste Atomkraftwerk der Türkei gebaut. Viele wichtige Fragen zum Risiko des Unterfangens sind jedoch offen. Ein Gericht forderte nun einen Umweltbericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA an. Die Regierung in Ankara weigert sich aber die Unterlagen herauszurücken. Geheimsache heißt es aus Ankara, schreiben türkische Medien.

Atomkraftgegner hatten geklagt, weil es keine Prüfung auf Umweltverträglichkeit gibt. Außerdem wird die Anlage in einem stark erdbebengefährdeten Gebiet gebaut. Die Entsorgungsfrage der Brennstäbe ist ungeklärt. Trotzdem: die islamisch-konservative Regierung ist wie besessen davon. Sie argumentiert, die Atomkraft werde die Abhängigkeit der Türkei von Öl- und Gasimporten reduzieren.

Zudem ginge es um die nationale Sicherheit, sagte Energieminister Taner Yildiz laut dem türkischen Nachrichtensender NTV. Des Weiteren habe die Türkei den Bericht auf freiwilliger Basis anfertigen lassen. In manchen Ländern würden diese Berichte veröffentlicht, in anderen nicht. Zudem habe der Bericht keinerlei rechtliche Bedeutung. Er sehe daher keinen Grund die Dokumente zur Verfügung zu stellen.

Immer wieder von Erdbeben getroffen

In Akkuyu soll das Atomkraftwerk mit einer starken Leistung von 4800 Megawatt entstehen - im Vergleich: die Leistung der stärksten Kernkraftwerke liegt bei knapp 1500 Megawatt. Das Kraftwerk soll bis zum hundertjährigen Republiksjubiläum der Türkei im Jahr 2023 voll betriebsfähig sein. Die Baukosten werden auf bis zu 20 Milliarden Dollar geschätzt. Auch in Sinop an der Schwarzmeerküste will die türkische Regierung in den kommenden Jahren ein Atomkraftwerk errichten lassen.

Die Türkei wird immer wieder von starken Erdbeben heimgesucht. Rund 92 Prozent des Landes liegen auf Erdbebengürteln. Etwa 95 Prozent der Türken leben auf unsicherem Grund, auf dem auch 98 Prozent der Industrieanlagen sowie die wichtigsten Staudämme stehen.In der Provinz Van gab es 1976 ein Erdbeben mit fast 4000 Toten. Im Jahr 2011 wurde die Region erneut schon schweren Erdstößen getroffen. Im Jahr 1999 kamen östlich von Istanbul etwa 17.000 Menschen ums Leben. Rund 45.000 wurden verletzt.

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