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Can Dündar: Türkei will Dündar auf Interpol-Fahndungsliste setzen


Nach Deutschland geflohener Journalist
Türkei will Can Dündar verhaften lassen

Von dpa
Aktualisiert am 29.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Dem Journalisten Can Dündar wird Terrorpropaganda vorgeworfen.Vergrößern des BildesDem Journalisten Can Dündar wird Terrorpropaganda vorgeworfen. (Quelle: Maurizio Gambarini/dpa-bilder)
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Eine Staatsanwaltschaft in der türkischen Stadt Diyarbakir will Ex-"Cumhuriyet"-Chefredakteur Can Dündar auf die Fahndungsliste von Interpol setzen lassen. Der Journalist hält sich in Deutschland auf.

Die Staatsanwaltschaft habe beim Justizministerium in Ankara beantragt, den Ex-Chefredakteur der regierungskritischen türkischen Zeitung "Cumhuriyet" mittels einer sogenannten "Red Notice" bei Interpol suchen zu lassen. Ziel sei Dündars Auslieferung, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. Das Recherchezentrum Correctiv hatte am Freitag Informationen über eine "Red Notice" für Dündar verbreitet.

Anadolu berichtete am Donnerstagabend, die Staatsanwaltschaft in Diyarbakir ermittle gegen Dündar wegen des Vorwurfs der Terrorpropaganda. Da Dündar nicht an seiner Adresse in der Türkei angetroffen worden sei, habe die Staatsanwaltschaft den Antrag für eine "Red Notice" bei Interpol an das Generaldirektorat für Internationales Recht des Justizministeriums übermittelt.

Grundlage für die Ermittlungen sei eine Rede Dündars bei einer Konferenz im April 2016 in Diyarbakir, bei der er Methoden der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK als legitim dargestellt haben soll, hieß es. Dündar lebt seit vergangenem Jahr in Berlin.

Auslieferung sehr unwahrscheinlich

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums erklärte in Berlin, sollte sich die türkische Justiz tatsächlich zu einem internationalen Haftbefehl gegen Dündar entschließen, müssten die deutschen Behörden diesen prüfen. Er verwies aber darauf, "dass wir eine Reihe von Prüfbausteinen eingebaut haben in diesen Verfahren, um einen Missbrauch spätestens auf nationaler Ebene zu verhindern".

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, er könne sich "beim besten Willen nicht vorstellen (...) angesichts der Erfahrung mit dieser Art von Haftbefehlen", dass Dündar in Deutschland festgenommen würde.

Erinnerungen an Fall Akhanli

Zuletzt hatte der türkische Interpol-Suchauftrag gegen den Kölner Autor Dogan Akhanli für Schlagzeilen gesorgt. Akhanli war im vergangenen Monat während eines Urlaubs in Spanien auf Betreiben der Türkei vorübergehend festgenommen worden.

Wenn ein Mitgliedsland einen Verdächtigen zur Fahndung ausschreiben will, informiert Interpol mit einer "Red Notice" ("rote Notiz" oder "rote Ausschreibung") und steuert die länderübergreifende Kooperation.

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