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Olympia: Verbotene nordkoreanische Flagge weht in Südkorea


Nordkoreanische Diplomatie
Die verbotene Flagge über dem Olympischen Dorf

ap, Hyung-Jin Kim, Friedrich Geiger

01.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Nordkoreas Flagge im Zentrum der Aufmerksamkeit: Die Flagge ist in Südkorea üblicherweise verboten – bei den Olympischen Spielen gilt eine Ausnahmeregelung.Vergrößern des BildesNordkoreas Flagge im Zentrum der Aufmerksamkeit: Die Flagge ist in Südkorea üblicherweise verboten – bei den Olympischen Spielen gilt eine Ausnahmeregelung. (Quelle: Charlie Riedel/ap-bilder)
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Nordkoreanische Fahnen sind in Südkorea verboten, doch für die Olympischen Spiele gilt eine Ausnahmeerlaubnis. Bei der Eröffnung des Olympischen Dorfes werden die Flaggen zum begehrten Selfie-Motiv.

Links die tschechische Fahne, rechts die von Japan – und mittendrin: die Flagge Nordkoreas. Die Nationalflagge des nördlichen Nachbarn auf der Koreanischen Halbinsel ist in Südkorea ein seltener Anblick – denn sie ist üblicherweise verboten. Am Donnerstag wehte sie aber aufgrund einer Ausnahmeregelung im Olympischen Dorf von Gangneung. Für viele freiwillige Helfer stellt sie seitdem ein beliebtes Selfie-Motiv dar.

Nordkoreanische Athleten sind eingetroffen

Zum ersten Mal seit einem Eishockey-Wettbewerb im April 2017 wurden in Südkorea offiziell nordkoreanische Fahnen aufgezogen. Sie sind Ausdruck einer Beruhigung der Spannungen mit Nordkorea trotz dessen umstrittenen Atomwaffen- und Raketenprogramms.

Auch im anderen Sportlerdorf in Pyeongchang sowie an Stadien in Pyeongchang und Gangneung wurden nach Angaben des Olympischen Organisationskomitees nordkoreanische Fahnen aufgezogen. Während der vom 9. bis zum 25. Februar dauernden Spiele dürften an beiden Orten nordkoreanische Athleten antreten.

Südkoreanische Helfer hoffen auf Kontakte

Die Flaggen wurden gehisst, bevor wenige Stunden später zehn nordkoreanischen Skifahrer und Schlittschuhläufer nach einem der seltenen Flüge zwischen den beiden Staaten an einem südkoreanischen Flughafen eintrafen. Nordkorea hat insgesamt 22 Athleten nach Pyeongchang geschickt – bei den übrigen zwölf handelt es sich um Eishockeyspielerinnen, die in Südkorea bereits mit ihren südkoreanischen Mannschaftskameradinnen für ein geplantes Gemeinschaftsteam trainierten, das bei den Spielen antreten soll.

Choi So Eun, eine Hochschulstudentin, die als Freiwillige beim Übersetzen und anderen Aufgaben während der Spiele hilft, nutzte die Gelegenheit in Gangneung für ein Selfie. Es sei großartig, dass die Nordkoreaner kämen, sagte sie. "Ich dachte, nur hochrangige Staatsbedienstete in Südkorea könnten einen Nordkoreaner live sehen, aber ich denke, ich kann sie hier sehen, daher bin ich aufgeregt."

Ein anderer Freiwilliger, Choi Sangyoung, sagte, er hoffe, dass Olympia dazu beitrage, die Feindseligkeiten zwischen den Ländern abzubauen und sie in eine "friedliche und gute" Richtung zu führen.

Hunderte Nordkoreaner als Gäste erwartet

Südkorea bereitet sich darauf vor, während der Spiele Hunderte Nordkoreaner aufzunehmen, darunter eine Fangruppe mit 230 Mitgliedern und 140 Künstler. Sie sollen kommende Woche eintreffen. Die beiden Koreas haben vereinbart, bei der Eröffnungszeremonie gemeinsam unter einer Vereinigungsflagge zu marschieren.

Die olympisch inspirierten Versöhnungsmaßnahmen der beiden Koreas folgten auf eine längere Phase der Feindseligkeit wegen des voranschreitenden nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms. In Seoul werden die Spiele als eine Gelegenheit betrachtet, zu einem gehaltvollen Dialog mit Pjöngjang zurückzukehren. Manche externe Experten haben gesagt, Nordkorea könne versuchen, die besseren Beziehungen zu Südkorea zu nutzen, um die von den USA angeführten internationalen Sanktionen zu schwächen.

Nordkoreanische Fahnen wehten auch 2014 während der Asienspiele im südkoreanischen Incheon. Es war das letzte Mal, dass Nordkorea eine große Delegation über die Grenze zu einem Sportereignis schickte. In Pyeongchang, einem relativ kleinen Wintersportort, werden nun die Ski-, Snowboard-, Rodel- und Bobwettkämpfe ausgetragen. Gangneung, eine größere Küstenstadt, die etwa eine Stunde Fahrtzeit entfernt ist, wird die Schlittschuh-, Hockey- und Curlingveranstaltungen beherbergen.

Quelle:
- AP

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