Israels Eliteeinheit: Schajetet 13-Soldaten machen Jagd auf Terroristen

Eine israelische Eliteeinheit könnte bei einer Bodenoffensive eine wichtige Rolle spielen. Schajetet 13 ist auch in der Geiselbefreiung ausgebildet.

Eine Bodenoffensive Israels steht kurz bevor. Erste Einheiten sind bereits in den Gazastreifen eingedrungen, haben einzelne Operationen durchgeführt. Doch das ist nur ein Bruchteil der etwa 530.000 Soldaten, die Israel nach der Mobilisierung zur Verfügung hat. Wie viele davon an der Offensive beteiligt sein werden, ist Geheimsache.

Allerdings könnten sich die Brigaden Golani und Nahal für einen Einmarsch bereit machen. Beide verloren Soldaten bei den jüngsten Hamas-Angriffen. Die Golani-Brigade war bereits in Kämpfe gegen Syrien, den Irak und den Libanon involviert, sie kämpfte im Sechs-Tage-Krieg und führte die Operation "Operation Defensive Shield" in der West Bank an. Die Nahal gehört zum Südkommando der Streitkräfte und hat Erfahrungen im Gazastreifen. Beim Angriff der Hamas vor einer Woche wurde der Kommandeur der Brigade, Jonathan Steinberg, von den Terroristen getötet.

Eine besondere Bedeutung dürfte aber eine Spezialeinheit haben: Schajetet 13. Sie soll bereits erste Operationen im Gazastreifen durchgeführt und Geiseln befreit haben. Die Soldaten sind eigentlich Kampfschwimmer, gehören der Marine an, können aber ebenso an Land und in der Luft eingesetzt werden.

Vergleichbar mit den amerikanischen Navy-Seals

Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wird das Sonderkommando zu "strategischer Zerstörung feindlicher Marine-Infrastruktur" eingesetzt, sammelt aber auch Informationen zu feindlichen Operationen. Die Mitglieder der Schajetet 13 haben ein langes Infanterie-Training hinter sich, sind spezialisiert auf Marineeinsätze und Tauchen und können mit Spezialbooten angreifen. Sie haben aber ebenso eine besondere Ausbildung im Kampf gegen Terroristen und im Guerillakampf sowie als Fallschirmspringer.

Die Einheit ist vergleichbar mit den amerikanischen Navy Seals und besteht aus drei Kompanien – insgesamt etwa 300 Soldaten. Sie ist im Rahmen der Intifada ebenso eingesetzt worden wie im Gaza-Krieg. Meistens sind die Einsätze geheim.

Schajetet 13 ist nach Angaben der Militärwebseite Globalsecurity aufgeteilt in drei Bereiche:

• YALTAM Unterwasser Kompanie: Sie erledigt viele Verteidigungsaufgaben, sucht nach Opfern und Überlebenden im Meer, ist für die Bergung von Schiffen zuständig, kann aber auch Sprengsätze an Schiffen anbringen. Sie sichert mit ihren Tauchern Häfen und Küstengewässer vor Eindringlingen.
• Haposhtim Angriffskommando: Diese Soldaten gehen an Land, die Kompanie hat Scharfschützen und ist im Kampf mit Terroristen besonders ausgebildet. Sie besitzt auch eine Gruppe, die auf die Befreiung von Geiseln spezialisiert ist. In diese Einheit kommen nur die besten Soldaten. Dieses Spezialkommando dürfte wohl am besten geeignet sein, die Bodentruppen mit Einsätzen zu unterstützen.
• Überwasser-Einheit: Diese Gruppe ist für Angriffe mit Schnellbooten ausgebildet, koordiniert U-Boote und kann rasche Attacken auf gegnerische Schiffe durchführen.

Während des Gaza-Kriegs 2014 führte nach Medienberichten Schajetet 13 im Rahmen der Operation "Protective Edge" zahlreiche Einsätze gegen Raketenabschusspositionen im Gazastreifen durch. Im selben Jahr gelangten Schajetet-13-Kommandos auf ein Gelände, von dem aus mit Unterstützung von Hubschraubern und Kriegsschiffen Langstreckenraketen abgefeuert wurden, und töteten drei Hamas-Kämpfer. Vier eigene Kämpfer sollen verletzt worden sein.

Das israelische Militär hatte am Freitag Bewohner von Gaza aufgefordert, die Stadt innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Die Vereinten Nationen und mehrere Hilfsorganisationen wiesen die Forderung als unrealistisch zurück – immerhin sind etwa 1,1 Millionen Menschen betroffen. Die Ankündigung könnte auch im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bodenoffensive stehen. Die Vorbereitungen des Militärs seien abgeschlossen, sagte IDF-Sprecher Daniel Hagari am Freitag, "für was auch immer".