Nach Krim-Annexion Putin krallt sich antike Stadt Chersones

Eine antike griechische Stätte auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim ist nach einem Streit um Zuständigkeiten unter die Aufsicht Moskaus gestellt worden.
Der historische Ort Chersones nahe der Hafenstadt Sewastopol werde künftig vom Kultusministerium verwaltet, das auch einen neuen Direktor ernennen werde, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen Berater von Präsident Wladimir Putin.
Zuvor hatte der Gouverneur von Sewastopol einen russischen orthodoxen Priester zum neuen Direktor des Chersones-Museum ernannt. Das rief viel Kritik unter den Denkmalpflegern der Stätte und in der Öffentlichkeit hervor. Die Stätte gehört zum Weltkulturerbe der Unesco.
"Heiligstes, spirituelles Symbol" Russlands
Die Leitung des Museums müsse in professionellen Händen bleiben, hatte Putins Kulturberater Wladimir Tolstoi, ein Nachfahre von Leo Tolstoi, die Entscheidung des Gouverneurs kritisiert.
Putin hatte sie in seiner Rede an die Nation 2014 als "heiligstes, spirituelles Symbol" Russlands bezeichnet.
Vor 2500 Jahren gegründet
Griechische Siedler hatten Chersones vor rund 2500 Jahren gegründet. Später wurde die Stadt Teil des Byzantinischen Reiches.